Keine Veränderungen beim Pensionszugangsverhalten trotz tiefgreifender Pensionsreformen?
In: Wirtschaft und Gesellschaft: wirtschaftspolitische Zeitschrift der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, Band 36, Heft 2, S. 247-256
ISSN: 0378-5130
"Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter insgesamt wird von einer Reihe von Faktoren beeinflusst und kann damit keine sinnvolle Grundlage für die Bewertung der Auswirkungen der Pensionsreformen seit 2000 auf das Pensionszugangsverhalten darstellen. Dieser Zugang führt vielmehr zwangsläufig zu Fehlinterpretation wie z. B., dass insbesondere bei den Frauen keine nennenswerten Auswirkungen auf das Pensionszugangsverhalten eingetreten wären. Eine differenzierte Analyse mittels Fokussierung auf die betroffenen Altersgruppen zeigt demgegenüber, dass die Verschärfungen der Zugangsbedingungen tatsächlich relativ deutliche Verzögerungseffekte beim Pensionszugangsverhalten zur Folge hatten und sich das durchschnittliche Pensionsantrittsalter in den betroffenen Altersgruppen seit 1999 sowohl bei Männern als auch bei Frauen um rund 15 Monate erhöht hat. Dass sich diese Veränderungen kaum in einer Erhöhung des durchschnittlichen Antrittsalters insgesamt niederschlagen, liegt insbesondere an den gegenläufigen Veränderungen in den nicht betroffenen Altersgruppen." (Autorenreferat, IAB-Doku)