Welterbe vermitteln - ein UNESCO-Auftrag: Publikation zur Tagung
In: Industriearchäologie 19
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In: Industriearchäologie 19
In: Architektur und Denkmalpflege 36
Die Dokumentation der Multiplikatorenschulung "Ernährungskultur und Kulturlandschaft - wie Verbraucher zu Mitgestaltern einer attraktiven Landschaft werden" (Oktober 2012 an der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz in Schneverdingen/Niedersachsen) zeigt die faszinierenden Zusammenhänge zwischen unserer Ernährungskultur und dem Erscheinungsbild unserer Kulturlandschaften auf. - - Den Verbraucherinnen und Verbrauchern kommt eine bedeutende Rolle zu, ist es doch ihr Konsumverhalten, das die Produktion von Nahrungsmitteln maßgeblich mitbestimmt. So kann die verstärkte Nachfrage nach regionalen und saisonalen Produkten die Landwirte dazu anregen, diese verstärkt anzubauen. Die abwechslungsreiche und reich bebilderte Publikation bietet Methoden, Praxisbeispiele und weiterführende Informationen, um das Thema in eine breite Öffentlichkeit zu vermitteln. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz und der Forschungsnachwuchsgruppe PoNa der Leuphana Universität Lüneburg durchgeführt und von der Landwirtschaftlichen Rentenbank gefördert
In: Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums Band 35
Diese Tagung findet statt im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Forschungsvorhabens "Wege in die Moderne. Die Neueinrichtung der Dauerausstellung von der Französischen Revolution bis zum Ersten Weltkrieg im Germanischen Nationalmuseum". Ziel des Projekts (2010-2012) ist die wissenschaftliche Erschließung und kulturhistorische Kontextualisierung von Museumsobjekten und darauf aufbauend die Erarbeitung grundlegender Module für die künftige Ausstellung Die interdisziplinären Beiträge fokussieren die Rolle von Weltausstellungen, Medien und Musik hinsichtlich der Bedürfnisse eines an Größe und Diversität zunehmenden Publikums. Wollten die ersten Weltausstellungen noch einen enzyklopädischen Überblick über das Wissen der Welt vermitteln, gewann später die Unterhaltung der Besuchermassen an Bedeutung. Bild- und Textmedien generierten eine wahre Informationsflut für eine stetig wachsende Zahl von Rezipienten und Konsumenten. Musikalische Aufführungen mit groß besetzten Klangkörpern, populäre Musikfeste sowie die Möglichkeit der mechanischen Aufzeichnung und Wiedergabe von Musik trugen zu ihrer massenhaften Verbreitung bei. Grundlegende Ergebnisse werden bereits im Vorfeld in der Sonderausstellung "Wege in die Moderne" vom 27. März bis 24. August 2014 im Germanischen Nationalmuseum präsentiert. Die interdisziplinären Beiträge fokussieren die Rolle von Weltausstellungen, Medien und Musik hinsichtlich der Bedürfnisse eines an Größe und Diversität zunehmenden Publikums. Sie vertiefen zentrale Themen der Ausstellung "Wege in die Moderne" und ergänzen den Ausstellungskatalog um einen übergreifenden Essayband.
In: Kommunikations- und Medienethik Band 8
Journalismus mit hoher Qualität bildet möglichst alle Akteure einer Gesellschaft ab und öffnet ihnen ein Forum. Ein solcher Journalismus sieht in sozialen Funktionen und damit auch in der gesellschaftlichen Integration und Inklusion eine seiner Kernaufgaben. In einer demokratischen Gesellschaft haben Medien den Auftrag, zum sozialen Zusammenhalt beizutragen - und zwar öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten ebenso wie privat-kommerzielle Medien. Alle sind aufgefordert, zwischen den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen zu vermitteln. Die Bewältigung solcher Aufgaben war immer schon eine große und ethisch sehr bedeutsame Herausforderung für die Medien. Unter den Bedingungen des digitalen Wandels der Medienlandschaft und in der aktuellen Situation der Zuwanderung ist sie noch gewachsen. Wissenschaftler und journalistische Praktiker reflektieren die Möglichkeiten und Grenzen, gesellschaftliche Integration zu rahmen und zu unterstützen. Mit Beiträgen von Mariella Bastian, Janis Brinkmann, Marcus da Gloria Martins, Bernhard Debatin, Tobias Eberwein, Korbinian Eisenberger, Susanne Fengler, Alexander Filipovic, Regina Greck, Michael Haller, Rieke Havertz, Jessica Heesen, Volker Herres, Steffen Jenter, Katja Kaufmann, Larissa Krainer, Carmen Krämer, Kerstin Liesem, Sandra Müller, Colin Porlezza, Marlis Prinzing, Michael Schröder, Leonie Seng, Fabian Sickenberger, Judyta Smykowski, Ingrid Stapf, Anna Carina Zappe
Blog: www.jmwiarda.de Blog Feed
Bildung für nachhaltige Entwicklung soll auf den Lehrplan aller Schulen in Deutschland. Doch die Bundesrepublik ist von diesem Ziel weit entfernt. Eine Studie zeigt, was die Umsetzung bedeuten würde – und was sie kostet. Ein Gastbeitrag von Thomas Hohn.
Wordcloud "Bildung für nachhaltige Entwicklung" aus der Studie von Greenpeace und "Bündnis Zukunfts Bildung", Gestaltung: Schmucker Grafik Design · Heidelberg.
LEHRKRÄFTEMANGEL, MARODE SCHULEN, schleppende Digitalisierung und fehlende Fachkräfte sind nur einige Indikatoren für ein Bildungssystem in der Krise. Spätestens die Pandemie hat wie ein
Brennglas gezeigt, wo die Schwächen des Bildungssystems liegen. Ein einfach "Weiter so" ist keine Option. Niemand wird bestreiten, dass Bildung zukunftsfähig aufgestellt sein muss. Doch welche
finanziellen Mittel braucht es für eine solche Bildung im 21. Jahrhundert? Und warum fällt es in Deutschland so schwer, diese Frage überhaupt zu stellen?
Greenpeace und "Bündnis ZukunftsBildung", eine Initiative deutscher Nichtregierungsorganisationen, haben es getan. "Warum redet niemand über Geld?" – lautet der Titel einer Studie, die sie bei der Forschungsstätte der
Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Auftrag gegeben haben. Sie berechnet den Finanzbedarf für "Zukunftsinvestitionen und Maßnahmen zur flächendeckenden Einführung von Bildung für
nachhaltige Entwicklung in Schulen". Und nimmt Bund, Länder und Gesellschaft bei ihrem eigenen Wort – dem Nationalen Aktionsplan BNE, den sie vor sechs Jahren verabschiedet haben.
Das Ergebnis: Bis 2035 sind Investitionen für den Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) von rund 16,3 Milliarden Euro nötig. Pro Schüler sind das jährlich 320 Euro, die es für die
Verankerung von BNE an allgemeinbildenden Schulen bräuchte. Ein im Vergleich mit den Gesamtausgaben für allgemeinbildende Schulen überraschend geringer Betrag.
In welche Maßnahmen sollen
die Investitionen fließen?
Der Nationale Aktionsplan BNE sieht über 130 Ziele und 349 Handlungsempfehlungen vor, die eine echte Bildungswende bedeuten würden. Doch seit seiner Verabschiedung ist so wenig passiert, dass
Deutschland von seiner geplanten flächendeckenden Umsetzung meilenweit entfernt ist. Und das, obwohl die UNESCO auf der Weltbildungskonferenz BNE 2021 in der Berliner Erklärung noch einmal betont hat: "Transformatives Lernen für
Mensch und Erde ist überlebensnotwendig für uns und für künftige Generationen. Die Zeit zu lernen und für unseren Planeten zu handeln ist jetzt."
Doch ohne die entsprechenden Gelder taugt so ein Plan eben wenig. Deshalb listet die Studie jetzt für seine Verankerung in der schulischen Bildung acht konkrete Maßnahmen auf, die einen
maßgeblichen Einfluss haben. Anhand derer wurden die benötigten Gelder für die Anforderungen an Schulen und Lehrkräfte berechnet:
1. Konzeption einer BNE-Strategie;
2. Verankerung von BNE in Schulgesetzen und Curricula;
3. Integration von BNE in und Austausch von Lehrmaterialien;
4. Befähigung der Schulen zur Umsetzung von BNE;
5. Einführung von BNE-Koordinator:innen;
6. Befähigung der Lehrer:innen zur Umsetzung von BNE;
7. Erhöhung der personellen Kapazitäten für BNE in Behörden;
8. Erhöhung der öffentlichen Mittel zur Umsetzung von BNE
Der größte Teil der Investitionen, rund elf Milliarden Euro, muss in die Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte fließen. Als zweitgrößter Posten (2,8 Milliarden Euro) folgt die Einführung von
Koordinator:innen, die in den Schulen die Weiterentwicklung voranbringen.
Insgesamt sollen die Bildungshaushalte für den Bereich "Allgemeinbildende und berufliche Schulen" gestaffelt angehoben werden: bis 2025 um insgesamt 0,2 Prozent, bis 2030 um knapp zwei Prozent
und bis 2035 um 3,6 Prozent. Bei den anstehenden Haushaltsdebatten für Bildung muss BNE mitkalkuliert werden.
Bildung ist Voraussetzung für Demokratie
und verantwortliches Handeln
Die Welt wird komplexer und die Herausforderungen werden größer und spürbarer. Wir erleben immer deutlicher, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist. Es liegt auf der Hand, dass sich
auch die Bildung an diese Realität anpassen muss. Mit einem zukunftsfähigen Bildungskonzept werden Schüler:innen zu eigenständigem Handeln und zukunftsfähigem Denken befähigt. Nur so kann
Gesellschaft mitgestaltet, sowie verantwortungsvoll und nachhaltig gehandelt werden. Bildung ist die Voraussetzung für eine starke, funktionierende Demokratie.
Doch die Verantwortlichen reagieren angesichts der Fakten und der bereits jetzt schmerzlich spürbaren Auswirkungen der globalen Krisen mit einer erstaunlichen kognitiven Dissonanz. Es fehlt an
Priorisierung, Kohärenz und Verbindlichkeit. Das gesetzte Ziel, BNE bis 2030 zu implementieren, wird aktuell weit verfehlt. Es gibt keine konsequente systematische, Verankerung. In der
Lehrkräfteausbildung scheitert die Umsetzung; auch mangelt es an der Verankerung von BNE in Prüfungsaufgaben. Entwicklungen finden kaum statt und Fortschritte sind insgesamt erheblich zu langsam,
obwohl zwei Drittel aller Lehrkräfte eine Verankerung von BNE für bedeutsam halten (siehe hier S.8ff.).
Bund und Länder müssen hier gemeinsam die Verantwortung übernehmen. Das Bildungssystem muss seine Potentiale nutzen und dazu lernen. Es darf nicht dazu kommen, dass wir unseren Kindern nur noch
den Umgang mit Krisen vermitteln, die sie nicht verursacht haben und deren Auswirkungen sie auch nicht wieder verändern können.
Aktuelle Studien weisen darauf hin, dass Schüler:innen zwar nachhaltigkeitsaffin, allerdings auch desillusioniert und zukunftspessimistisch sind. Wir sind dringend aufgefordert, Resilienzen der
jungen Generation zu stärken. Dafür muss Bildung nicht nur zukunftsfähig, sondern auch demokratiestärkend und friedensfördernd aufgestellt sein. Denn die entscheidende Frage ist: Was wird es
kosten, wenn wir nicht jetzt in die Bildung unserer Kinder investieren?
Thomas Hohn ist politischer Kampaigner im Bildungsteam bei Greenpeace und koordiniert das "Bündnis ZukunftsBildung".
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