Empirische Befunde zu Weltanschauungen der Konfessionsfreien in Deutschland: zur Ausgangslage
In: Humanismus aktuell: Hefte für Kultur und Weltanschauung, Band 2006, Heft 18, S. 62-72
ISSN: 1433-514X
"Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg scheint für die beiden großen Kirchen in Westdeutschland eine Normalitätsphase mit einer einigermaßen stabilen institutionellen Integration und Partizipation gewesen zu sein. Ein Blick zurück im 20. Jahrhundert zeigt jedoch, dass die Periode von ca. 1945 bis 1965 eine Ausnahme für diese kirchlichen Milieus darstellt. Schon früher gab es in Deutschland krisenhafte Steigerungen in den Austrittszahlen, doch die seit Ende der 1960er Jahre bekannt gewordenen Schwächungen der kirchlichen Mitgliederbestände sind im Vergleich dazu ausgeprägter und längerfristig vermutlich nachhaltiger (vgl. u.a. Terwey 2003). Diese Entwicklung findet weit verbreiteten Niederschlag im öffentlichen Interesse und wiederholten Medienberichten. Es sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts (2004: 185, 187) zur Zeit ca. 119.000 Katholiken (2002) und ca. 172.000 Protestanten (EKD, 2001), die aus den Kirchen in Gesamtdeutschland austraten.[Zwar gibt es auch nennenswerte Zuwachszahlen durch Neuaufnahmen, Übertritte und Zuwanderungen, doch wiegen diese die durch Austritt und Tod entstandenen Verluste bei weitem nicht auf. Deshalb gehört bereits ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung keiner christlichen Kirche mehr Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg scheint für die beiden großen Kirchen in Westdeutschland eine Normalitätsphase mit einer einigermaßen stabilen institutionellen Integration und Partizipation gewesen zu sein. Ein Blick zurück im 20. Jahrhundert zeigt jedoch, dass die Periode von ca. 1945 bis 1965 eine Ausnahme für diese kirchlichen Milieus darstellt. Schon früher gab es in Deutschland krisenhafte Steigerungen in den Austrittszahlen, doch die seit Ende der 1960er Jahre bekannt gewordenen Schwächungen der kirchlichen Mitgliederbestände sind im Vergleich dazu ausgeprägter und längerfristig vermutlich nachhaltiger (vgl. u.a. Terwey 2003). Diese Entwicklung findet weit verbreiteten Niederschlag im öffentlichen Interesse und wiederholten Medienberichten. Es sind nach Angaben des Statistischen Bundesamts (2004: 185, 187) zur Zeit ca. 119.000 Katholiken (2002) und ca. 172.000 Protestanten (EKD, 2001), die aus den Kirchen in Gesamtdeutschland austraten. Zwar gibt es auch nennenswerte Zuwachszahlen durch Neuaufnahmen, Übertritte und Zuwanderungen, doch wiegen diese die durch Austritt und Tod entstandenen Verluste bei weitem nicht auf. Deshalb gehört bereits ca. ein Drittel der Gesamtbevölkerung keiner christlichen Kirche mehr." (Textauszug)