Depressionsdiagnosen nehmen weltweit zu. Das Bild der Depression ist dabei statistisch und ikonographisch das einer Frau. Frauen sind einem doppelt hohen Depressionsrisiko ausgesetzt und Weiblichkeitsstereotype erscheinen als Ausdruck depressiver Symptome. Dieses Buch widmet sich der Darstellung und Untersuchung der konzeptuellen Verflechtungen von kulturellen Geschlechternormen im Depressionsdiskurs. Nadine Teuber folgt hierfür den Spuren des vergeschlechtlichten Umgangs mit Verlusten aus medizinisch-psychologischer, psychoanalytischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive - von der »melancholischen Männlichkeit« der Antike bis zur modernen Medikalisierung »depressiver Weiblichkeit«.
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»Scham« und »Schuld« - zentrale Narrationen, in denen die Verbrechen der Shoah verhandelt werden. Ihre geschlechtliche Codierung und strategisch-diskursive Verwendung in Bezug auf nationalsozialistische Täterschaft steht im Zentrum dieses Bandes. Aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven fragen die Beiträger_innen unter anderem: Welche Bedeutung kommt der Verschränkung von Geschlecht und Religion bei der Auseinandersetzung mit nationalsozialistischer Schuld zu? In welchem diskursiven Geflecht stehen juristische/moralische Schuld und weibliche Täterschaft? Welche Bedeutungen haben Schamgefühle für die Weitergabe von Schuld in familiären Zusammenhängen?
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"In den letzten Jahren wurden die Erfahrungen der 'Kriegskinder' des Zweiten Weltkriegs Gegenstand mehrerer wissenschaftlicher Studien. Die Generation der 'Kriegskinder' gilt als traumatisiert; Schätzungen schwanken von einem Drittel bis zur Hälfte dieser Generation, die unter diesen Belastungen bis in die Gegenwart hinein leiden. Das vielfach fortbestehende Leiden der damaligen Kinder wird hierbei als mehr oder weniger ausschließliche Folge des Zweiten Weltkriegs (fehl-)interpretiert und die kulturelle Dimension einer intensiven Sozialisation und Erziehung unter der Nazi-Ideologie kaum oder nur stark verkürzt verhandelt. Wie wir mit unserer Studie zeigen werden, waren es nicht nur die Bombennächte, die Erfahrung von Flucht und Vertreibung, die belastende bis traumatisierende Auswirkungen zeitigten, sondern wesentlich die Beziehungserfahrungen mit den eigenen Eltern und NS-Sozialisation. Dies muss mit den Kriegserfahrungen zusammen betrachtet werden, um die Leiderfahrungen und Realitäten dieser Personengruppe angemessen erfassen zu können und um Verkürzungen und Entkontextualisierungen zu vermeiden. In unserer Studie beziehen wir uns auf Angehörige der Geburtenjahrgänge 1930 bis 1945 und fragen danach, ob und inwiefern sich die unterschiedlichen Identifizierungen der Eltern mit dem NS-System und seinen Erziehungsmaximen auf das Leben der Kinder auswirken. Die Bedeutung der Erziehung im Nationalsozialismus und die transgenerationelle Weitergabe werden in ihrem Zusammenspiel mit den Folgen von Kriegshandlungen untersucht. Von entscheidender Bedeutung ist dabei, dass es sich um eine rückwirkende, nachträgliche Betrachtung handelt, die in ihren Funktionen für die jeweilige Gegenwart reflektiert werden muss." (Autorenreferat)