Sozialstruktur und Wählerverhalten: das Ende einer alten Beziehung?
In: Arbeitspapier 126/2004
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In: Arbeitspapier 126/2004
In: Empirische und methodologische Beiträge zur Sozialwissenschaft 24
In: Wirklich ein Volk?, p. 241-273
In: Wirklich ein Volk?: die politischen Orientierungen von Ost- und Westdeutschen im Vergleich, p. 241-273
Die Verfasserin untersucht getrennt für die alten und die neuen Bundesländer, inwieweit sich das Gefühl der Bürger, durch politische Parteien vertreten zu werden, über deren Parteiidentifikation oder über themenspezifische Orientierungen erklären lässt. Das Vertretenheitsgefühl der Deutschen konzentrierte sich 1990 zunächst auf CDU und FDP, die "Parteien der Einheit". 1998 war die SPD zur stärksten Interessenvertreterin in beiden Teilen Deutschlands geworden, darüberhinaus hatte die PDS in den neuen Bundesländern eine starke Position errungen. Die Untersuchung unterstreicht die zentrale Rolle von Parteien und Verbänden als Institutionen des intermediären Systems. Für das Vertretenheitsgefühl durch politische Verbände und Kirchen zeigt sich im Westen ein relativ stabiles, sich teilweise leicht positiv entwickelndes Bild, in den neuen Bundesländern ergibt sich dagegen ein tendenziell abnehmendes Vertretenheitsgefühl. Die Untersuchung bestätigt die Annahme, dass sowohl Parteiidentifikation als auch themenspezifische Orientierungen gegenüber politischen Parteien das Vertretenheitsgefühl der Bürger beeinflussen. Dabei kommt in beiden Teilen der Bundesrepublik der Parteiidentifikation die stärkste Erklärungskraft zu (Ausnahme: Die Grünen). (ICE2)
In: Der gesamtdeutsche Wähler: Stabilität und Wandel des Wählerverhaltens im wiedervereinigten Deutschland, p. 189-210
Die Verfasserinnen zeigen, dass die Stammwähleranteile der Union und der Sozialdemokraten in den neuen Bundesländern deutlich geringer ausfallen als in den alten. Die Fähigkeit, dauerhaft Wähler an sich zu binden, können die beiden großen Volksparteien im Westen sehr viel deutlicher unter Beweis stellen als im Osten. Ein Grund dafür kann darin liegen, dass die beiden etablierten Großparteien auf eine sehr viel längere gemeinsame Geschichte mit den West- als mit den Ostdeutschen zurückblicken können. Die Ostdeutschen mussten sich dagegen nach der Wiedervereinigung mit ganz neuen politischen Gegebenheiten und Parteien arrangieren. Dies zeigt sich auch darin, dass sie in geringerem Ausmaß als die Westdeutschen über Identifikationen mit den entsprechenden Parteien verfügen. Hinsichtlich der Annahme, dass sich die Stammwählerschaften der beiden großen Parteien eindeutig durch die jeweiligen spaltungstypischen Merkmale sowie durch eine Orientierung an den Werten der alten Politik auszeichnen, finden die Autorinnen anhand des verfügbaren Datenmaterials keinen kategorischen Beweis. Für die PDS kann im Vergleich mit den beiden Altparteien dagegen ein wesentlich schärfer konturiertes Bild ihrer Stammwähler gezeichnet werden. Auch wenn es nicht voll und ganz gelingt, lassen sich die ostdeutschen Stammwähler der SED-Nachfolgepartei doch relativ eindeutig in das traditionelle bundesdeutsche Spaltungssystem einordnen. Als übergreifendes Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich für alle untersuchten Stammwählerschaften, sowohl in den neuen als auch den alten Bundesländern, die ideologische Orientierung als das zentrale identitätsstiftende Merkmal erweist. (ICG2)
In: Die Bundestagswahl 2005: Analysen des Wahlkampfes und der Wahlergebnisse, p. 421-453
"Die Autorinnen beschäftigen sich mit der Zu- und Abwanderung zur Linkspartei - aber auch mit deren 'Stammwählern'. Die Linkspartei kann als einer der Wahlsieger der Bundestagswahl 2005 gelten. Die Ursachen für ihren Stimmenzuwachs sind relativ klar bei enttäuschten ehemaligen SPD-Wählern zu finden. In Ostdeutschland hatten sich 25 Prozent der Linkspartei-Wähler 2002 noch für die SPD entschieden, in Westdeutschland kamen sogar zwei Fünftel der Linkspartei-Wähler aus der Gruppe der früheren SPD-Wähler. Für den Wechsel waren in erster Linie negative Bewertungen der Regierungsarbeit ausschlaggebend. Mit der Zuwanderung zur Linkspartei änderte sich das soziale Profil ihrer Wählerschaft. Galt die PDS - aus sozialstruktureller Perspektive - durchaus als Partei sozio-ökonomischer Eliten, waren die Wähler der Linkspartei 2005 überdurchschnittlich oft Arbeiter, Arbeitslose und Personen mit niedriger formaler Bildung. Zudem wurde die Wählerschaft der Linkspartei - im Vergleich zur früheren PDS-Wählerschaft - ideologisch gemäßigter. Allerdings gilt die Linkspartei unter den Zuwanderern keineswegs eindeutig als die in wichtigen Themenfeldern kompetenteste Partei. Es war eher die Unzufriedenheit mit der SPD und der Schröder-Regierung, die die Wähler zur Stimmabgabe für die Linkspartei bewegte." (Textauszug)
In: Wahlen und Wähler, p. 50-76
In: Die Bundestagswahl 2002: Analysen der Wahlergebnisse und des Wahlkampfes, p. 185-218
Vor dem Hintergrund der Niederlage der PDS bei den Bundestagswahlen 2002 untersucht die Wahlforschungs-Studie die typischen Eigenschaften ostdeutscher PDS-Wähler. Ferner richtet sich das Interesse auf Wähler, die von der PDS abgewandert sind, und auf die Frage, ob Wandel oder Stabilität der Einstellungen dieser Gruppen einen Zusammenhang mit der Wahl der PDS erkennen lassen. Die Ergebnisse basieren auf einer Panelerhebung mit Befragungen in drei Panelwellen (1994, 1998, 2002). So werden in einem ersten Schritt zunächst die Eigenschaften der ostdeutschen PDS-Wähler in einem Überblick dargestellt, der sich in zwei Aspekte gliedert: (1) sozialstrukturelle Merkmale sowie (2) individuelle Orientierungen (Retrospektivbeurteilung der DDR bzw. DDR-Nostalgie, ideologische Orientierungen, Bewertung der Gesellschaftsordnung und der wirtschaftlichen Lage, politische Unterstützung, Einstellungen zur PDS). Auf dieser Grundlage schließen im zweiten Schritt die Ergebnisse der Untersuchung zu folgenden Punkten bzw. Variablen an: (1) Stabilität und Wanderungsbewegungen der ostdeutschen PDS-Wähler von 1994 bis 2002, (2) Definition verschiedener Wählertypen, (3) Sozialstruktur, (4) individuelle Orientierungen, (5) Einstellungswandel bei stabilen und wandernden PDS-Wählern. In einem abschließenden Ausblick merken die Autorinnen an, dass die zukünftigen Erfolgschancen der PDS dadurch minimiert werden, dass ihre treue Stammwählerschaft zum größten Teil über kurz oder lang vom Aussterben bedroht ist und das identifizierte Zuwanderungspotenzial wohl nicht ausreichen wird, um diese Ausfälle zu kompensieren. (ICG2)
In: Parteien, Parteieliten und Mitglieder in einer Großstadt, p. 95-124
In: Die Bundestagswahl 2002, p. 185-218
In: Parteien, Parteieliten und Mitglieder in einer Großstadt, p. 95-124
Die Autoren untersuchen an Hand einer Befragung die Wertorientierungen und ideologischen Dispositionen der Parteimitglieder in Stuttgart. Die Stuttgarter Parteimitglieder positionieren sich den Erwartungen entsprechend auf der Links-Rechts-Skala. Es ergibt sich sowohl für die Selbstverortung der Parteimitglieder als auch die Verortung der Stuttgarter Parteien das altbekannte Bild des ideologischen Spektrums, d.h. die Parteien können klar voneinander differenziert werden. Die Betrachtung der verschiedenen Ebenen (Selbsteinstufung, Einstufung der Stuttgarter Partei und der Parteien auf Bundesebene) ergibt keine gravierenden Unterschiede in der Parteipositionierung. Hinweise auf eine stärkere Polarisierung der Bundesebene im Vergleich mit der Stadtebene zeigen sich in keinem Fall. Die These also, dass der "ideologische Gehalt" der kommunalen Ebene deutlich geringer sei als auf der Bundesebene, kann aufgrund dieser Ergebnisse zurückgewiesen werden. Neben der Prüfung der "Entideologisierungsthese" enthält der Beitrag eine Auseinandersetzung mit den Bestimmungsgrößen von Wertorientierungen und ideologische Positionen. Für die Stuttgarter Bevölkerung lassen sich dabei deutlich stärkere Einflüsse von soziodemographischen Merkmalen nachweisen. Dies kann als Beleg für die These der nivellierenden Wirkung von Parteimitgliedschaft auf den Einfluss von soziodemographischen Faktoren gewertet werden. (ICA2)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Volume 43, Issue 3, p. 420-444
ISSN: 0032-3470
World Affairs Online
Diese Festschrift zu Ehren Oscar W. Gabriels versammelt eine Vielzahl von Beiträgen zu unterschiedlichen Themengebieten, mit denen sich der Politikwissenschaftler in den vergangenen Jahrzehnten beschäftigt hat. Die Bandbreite seines Wirkens findet ihren Niederschlag in der thematischen Vielfalt der Beiträge von Freunden, Kollegen und Mitarbeitern. Aus verschiedenen Perspektiven wird das Verhältnis der Bürger zur Politik beleuchtet, wobei es erstens um verschiedene Facetten der Partizipations- und Wahlforschung geht. Zweitens werden Fragestellungen der politischen Kulturforschung und der politischen Psychologie diskutiert, und drittens behandeln eine Reihe von Analysen Fragen der Institutionen- und Repräsentationsforschung. Dabei werden die Problemstellungen der empirischen Politikforschung national und international vergleichend diskutiert. Der Inhalt· Politische Partizipation und Wählerverhalten· Politische Kultur und Politische Psychologie· Politische Institutionen und Repräsentation Die Zielgruppen· Politikwissenschaftler· Studierende und Dozenten der Politikwissenschaft Die HerausgeberDr. Silke I. Keil und Dr. S. Isabell Thaidigsmann sind Politikwissenschaftlerinnen an der Universität Stuttgart.
In: Wahlen und Wähler, p. 267-303