Édouard Glissant: La cohée du Lamentin als Übersetzungsprojekt
In: Kreolisierung revisited
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In: Kreolisierung revisited
Das Thema Rassismus zieht sich wie ein roter Faden durch das Werk von Dany Laferrière. Als Schwarzer Autor aus Haiti hat er den in Nordamerika gegen Schwarze vorherrschenden Rassismus aus nächster Nähe erlebt und sich immer wieder die Frage gestellt, warum es nicht gelingt, sich gegen dieses Gift, das unsere gesellschaftlichen Lebensbereiche zerfrisst, zu immunisieren. In seinem neuesten Band, umkreist er das Thema Rassismus kaleidoskopartig, in kleinen und kleinsten fragmentarischen Texten. Anhand von Fakten, Anekdoten, abrupten und sanften Reflexionen, schrägen Blicken, charmanten und angesäuerten Gesprächsfetzen, die sich im Laufe der Jahre in seinem Gedächtnis angesammelt haben, erinnert er an die sich dahinter verbergenden menschlichen Tragödien. Er schreibt über Sehnsucht, Stolz, Erniedrigung, Wut, Musik und Poesie, die Lebenswege großer Persönlichkeiten, die wie Bessie Smith, Billie Holiday, James Baldwin, Malcolm X, Nina Simone, Jean-Michel Basquiat und Toni Morrison diesem Leiden eine Stimme gegeben haben.
In: Nexus 3
Unter der provozierenden Metapher der "Krankheit" formuliert der in Paris lebende Tunesier seine Kritik am Mainstream islamischer Gesellschaften. Er erläutert im 1. Teil seine These, dass der Islam seinen Machtverlust nicht verkraftet habe, beschreibt dann eine Genealogie des Fundamentalismus, illustriert im 3. Teil den Kreuzzug des Fundamentalismus gegen den Okzident an interessanten Beispielen wie Körperfeindlichkeit und Antisemitismus und behandelt abschließend den Ausschluss des Islams durch den Westen. Meddeb argumentiert auf hohem philosophischen und geistesgeschichtlichen Niveau, das auch dem gebildeten Leser einiges abverlangt, dafür aber interessante neue Ansätze bietet. Bedauerlich ist die sehr holprige Übersetzung, die die Lektüre beeinträchtigt. Zur Ergänzung ausgebauter Bestände. (3) (Daniela Neuenfeld-Zvolsky)
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