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Zusammenfassung
Die zunehmende Zahl von Sozialleistungsempfängern und die damit verbundene finanzielle Belastung der Haushalte von Sozialversicherungsträgern und Staat hat zu einer intensiven Diskussion um die Reform der sozialen Sicherungssysteme gefuhrt. Im Bereich der Sozialhilfe wird dabei ein weitreichender Mißbrauch konstatiert, der aus den steigenden Empfangerzahlen und den wachsenden Ausgaben in diesem Bereich abgeleitet wird. So kann es nicht verwundern, daß sich im politischen Raum grundlegende Reformvorschläge wie Bürgergeld und bedarfsorientierte Grundsicherung wachsender Beliebtheit erfreuen. Unter ordnungspolitischen Gesichtspunkten erweisen sich beide Varianten jedoch als dem gegenwärtigen System unterlegen, da ihre vermeintliche Einfachheit nur um den Preis einer enormen Ausweitung der Leistungsempfängerzahlen oder einer Verfehlung des Grundsicherungszweckes erreicht werden kann.
Aus diesem Grund ist eine Reform innerhalb des gegenwärtigen Systems der Sozialhilfe vorzuziehen. Hier wird vorgeschlagen, arbeitsfähigen Sozialhilfebeziehern eine Verpflichtung zur Teilnahme an Gemeinschaftsarbeiten aufzuerlegen und ihnen zugleich das Recht auf Qualifizierung einzuräumen. Beides soll einerseits der Eindämmung des Leistungsmißbrauchs dienen und andererseits die Chancen der Betroffenen auf dem regulären Arbeitsmarkt erhöhen.

Diese Festschrift ist Prof. Dr. Egon Görgens zu seinem 65. Geburtstag gewidmet. Freunde, Kollegen und Schüler haben sich zusammengefunden und mit ihren Beiträgen ein Themenspektrum abgedeckt, das so breit ist wie das Arbeitsgebiet des Jubilars. Der Großteil der Veröffentlichungen von Egon Görgens befasste sich bis dato mit den - vornehmlich strukturellen - Funktionsbedingungen wirtschaftlicher Entwicklung und deren wirtschaftspolitischen Implikationen. Breit gefächert ist der Reigen der Beiträge, deren Klammer freilich die dezidiert ordnungsökonomische Grundausrichtung im Werk von Egon Görgens darstellt. Seinen Tätigkeitsfeldern entsprechend befassen sich die Abhandlungen im ersten Teil der Festschrift mit den Wechselwirkungen zwischen Mikro- und Makroökonomik sowie mit sich entwickelnden Volkswirtschaften und strukturellen Gesichtspunkten. Eine zweite Gruppe von Beiträgen ist den Funktionsbedingungen und Notwendigkeiten einer ordnungs-ökonomisch fundierten Wirtschaftspolitik gewidmet. Der Schwerpunkt hierbei liegt im Bereich der Arbeitsmarkt- und Geldpolitik, zwei Schwerpunktthemen im Werk von Egon Görgens. Das vorliegende Werk vermittelt eine Fülle von Anregungen für zukünftige wirtschaftspolitische Strategien für eine positive wirtschaftliche Entwicklung.