Steuer- und Transfersystem: hohe Umverteilung vor allem über die Sozialversicherung
In: DIW-Wochenbericht, Band 82, Heft 8, S. 147-156
"Die monetäre Umverteilung durch das Steuer- und Transfersystem führt insgesamt dazu, dass die Nettoeinkommen in Deutschland deutlich gleichmäßiger verteilt sind als die Markteinkommen. So sinkt der Gini-Koeffizient von 0,5 für die Markteinkommen auf 0,29 für die verfügbaren Haushaltseinkommen im Jahr 2011. Einen maßgeblichen Anteil an der gesamten staatlichen Umverteilung hat das Sozialversicherungssystem, das mehr als die Hälfte der Ungleichheitsreduktion ausmacht. Soweit für die Sozialversicherungsleistungen versicherungsäquivalente Beiträge erhoben werden, findet aber im Zeitverlauf letztlich keine Umverteilung zwischen Personen oder Generationen statt. Im Hinblick auf die Zielgenauigkeit staatlicher Transfers zeigt sich, dass diese bei den Grundsicherungsleistungen erwartungsgemäß den finanziell bedürftigen Haushalten zu Gute kommen. Andere staatliche Leistungen wie das Kindergeld werden hingegen sämtlichen Einkommensgruppen gewährt. Bei der ausgelaufenen Eigenheimzulage profitierten vor allem die oberen Einkommensgruppen." (Autorenreferat, IAB-Doku)