Der Afghanistan-Konflikt und das internationale System
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 37, Heft 4, S. 3-21
ISSN: 0479-611X
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 37, Heft 4, S. 3-21
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1987, Heft B. 4, S. 3-21
ISSN: 0479-611X
"Seit der Invasion sowjetischer Truppen in Afghanistan im Jahre 1980 ist dieser mittelasiatische Staat zu einem Konfliktherd der internationalen Politik geworden. Diese Invasion leitete das Ende der ost-westlichen Entspannungspolitik im Sinne der siebziger Jahre ein. Afghanistan selbst ist seit altersher ein Grenz- und Durchgangsland zwischen Ost- und West-, Nord- und Südasien und allein schon aufgrund dieser geographischen Lage oft Opfer fremder Eroberungen gewesen. Im 19. Jahrhundert rangen hier das britische und russische Kolonialimperium um die Abgrenzung ihrer Einflußbereiche. Seit Ministerpräsident Daud (1953-1963; 1973-1978) näherte sich Afghanistan jedoch zunehmend wirtschaftlich und außenpolitisch der UdSSR, u. a. deshalb, weil die USA Pakistan unterstützen, mit dem Afghanistan wegen der umstrittenen Durand-Grenzlinie verfeindet ist. Wegen seiner repressiven Herrschaftsmethoden und wegen seiner Distanzierung von der UdSSR wurde Daud 1978 von der kommunistischen Partei des Landes - unterstützt vom Militär - gestürzt. Gegen diese Revolution formierte sich ein vorher rudimentär schon vorhandener, nun aber stark anwachsender Widerstand vor allem der ländlichen, stammesmäßig gebundenen Bevölkerung. Dieser vermochte einen Großteil des Landes unter seine Kontrolle zu bringen sowie das kommunistische Regime derart zu gefährden, daß sich die UdSSR zur Sicherung der prosowjetischen Herrschaft Anfang 1980 zur militärischen Intervention veranlaßt sah. An Widerstandsgruppen sind hervorzuheben: (1) die sunnitischen Islamisten; (2) die Traditionalisten; (3) schiitische Gruppen. Neben einer militärischen Lösung ist die Beendigung des Konfliktes u. a. auch von der internationalen Konstellation abhängig; von der Intensität des pakistanisch-indischen Konfliktes, vom Grad der (Selbst-)Bindung dieser beiden Staaten an die UdSSR, vom Umfang der Rücksichtnahme des Iran auf die Sowjetunion sowie schließlich von der Konzessionsbereitschaft der Interventionsmacht. Was dies betrifft, so war z. B. das Waffenstillstandsangebot der Kabuler Regierung von Anfang 1987 nicht ausreichend, um die Widerstandsgruppen überzeugen zu können." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 4
ISSN: 0479-611X