Deutsche Literatur zwischen Kulturtransfer und Mythologisierung: Georg Witkowski, ein jüdischer Germanist in Leipzig?
In: Comparativ: C ; Zeitschrift für Globalgeschichte und vergleichende Gesellschaftsforschung, Band 10, Heft 1, S. 81-94
ISSN: 0940-3566
Die Autorin zeichnet den Lebensweg des Germanisten Georg Witkowski nach, welcher an der Leipziger Universität lehrte, im Jahre 1933 als Jude ohne Rente in den Ruhestand versetzt wurde und 1939 im Exil in den Niederlanden starb. In seinen wissenschaftshistorischen Arbeiten über die deutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts wird vor allem das Verhältnis von Kulturtransfer und Mythos sichtbar. Seine Texte weisen zudem deutliche Unterschiede zu den damals üblichen akademischen Betrachtungsweisen in der Literaturwissenschaft auf. Die Autorin beschreibt das Profil von Georg Witkowski, das er auch mit anderen jüdischen Germanisten Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts teilt, anhand von drei Etappen: Witkowski: der Schüler von Michael Bernays; Witkowski und Leipzig; Witkowski der Jude. (ICI)