Wohnen und soziale Bewegungen: Das Wissen der Vielen als Grundlage für Stadtplanung am Beispiel des PlanBuden-Prozesses
In: Forschungsjournal Soziale Bewegungen: Analysen zu Demokratie und Zivilgesellschaft, Band 36, Heft 1, S. 94-111
ISSN: 2365-9890
Zusammenfassung
Im Zuge des Protests gegen die Gentrifizierung St. Paulis, und insbesondere aus dem Kampf gegen den Abriss der sog. Esso-Häuser an der Reeperbahn heraus, entstand die PlanBude – ein interdisziplinäres Team, das als GbR für den Beteiligungsprozess zur Neuplanung der Esso-Häuser vom Bezirk Mitte der Freien und Hansestadt Hamburg beauftragt wurde. Die PlanBude steht auch für den aus zwei Containern bestehenden Raum am Ort der Auseinandersetzung. In einem von zugespitzten Konflikten, Verhandlungen und Vereinbarungen geprägten Prozess entstand eine Neuplanung, die nicht zuletzt durch die Arbeit der PlanBude auf dem "Wissen der Vielen" basiert. Im forschenden Rückblick lassen sich bestimmte Handlungslogiken hoheitlicher Planung und künstlerischer urbaner Praxis finden, die als grundlegend für den Verlauf des Prozesses und die erreichten Ergebnisse gelten können. Zudem wird herausgearbeitet, wie diese in einem relationalen Raumverständnis wirken und wie im Zusammenspiel die Inhalte normativer Planung verändert werden können.