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Obwohl die Bedeutung der Technik in der Geschichte allgemein anerkannt wird, läßt sich ein bedauerliches Spannungsverhältnis zwischen der traditionellen Geschichtswissenschaft und dem Fach Technikgeschichte konstatieren. Die ersten Bemühungen um eine wissenschaftliche Erfindungsgeschichte gegen Ende des 18. Jahrhunderts gerieten im Zusammenhang mit der Durchsetzung des Neuhumanismus wieder weitgehend in Vergessenheit; die allgemeine Geschichtswissenschaft konzentrierte sich auf politische Ereignisse und die Geschichte der Technik fand lediglich in historischen Spezialdisziplinen eine gewisse Beachtung. Folglich ging die wissenschaftliche Technikgeschichtsschreibung Mitte des 19. Jahrhunderts von den Ingenieuren selber aus. Hier jedoch - wie auch in der umfangreichen populärwissenschaftlichen Literatur - fehlte fast vollkommen der Bezug zum sozioökonomischen Umfeld der Technik. Der Verf. skizziert die Entwicklung des Faches Technikgeschichte an den deutschen Hochschulen bis heute; noch immer nicht ist es gelungen, das Fach seiner Bedeutung entsprechend zu etablieren. Ein wichtiges Problem liegt nach wie vor in der fehlenden Kommunikation und gegenseitigen Unkenntnis zwischen den 'zwei Kulturen' (Natur- bzw. Geisteswissenschaften) und in generellen Schwierigkeiten der interdisziplinären Kooperation, die gerade im Hinblick auf Technikgeschichte unabdingbar ist. Lösungsmöglichkeiten zur Überwindung des Spannungsverhältnisses und Wege für eine künftige Technikgeschichtsforschung werden angedeutet. (JL)