Le mystère de l'arrivée.: Des camps et des spectres
In: Multitudes, Band 19, Heft 5, S. 41
ISSN: 1777-5841
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In: Multitudes, Band 19, Heft 5, S. 41
ISSN: 1777-5841
Das europäische Asyl- und Grenzregime steckt in einer tiefen systemischen Krise. Diese ist nicht nur im europapolitischen Sinne zu verstehen, sondern auch steuerungspolitisch: Die Instrumente der Migrationskontrolle und -regulation im Mittelmeer und im europäischen Binnenraum scheinen tatsächlich beinahe zum Erliegen gekommen sein. Die im Mai 2015 von der Kommission verabschiedete Europäische Migrationsagenda versucht umfassend auf die flüchtlingspolitische Krise zu antworten und ist eine Zusammenstellung von Maßnahmen, die zu einer kohärenteren europäischen Migrationspolitik beitragen sollen. Ausgehend von einer kritischen Evaluation der ›Europäischen Migrationsagenda‹ und der damit verbundenen Migrations- und Grenzforschung fokussiere ich in meiner Feldforschung zur griechischen Hotspots die Lokalisierung des neuen Dublin- Systems, da seine Effekte sich unmittelbar in aktuellen Grenzkonflikten und Grenzzonen niederschlagen. Grenznahe Hotspots folgen einem Konzept, demgemäß die Agenturen FRONTEX, EASO, EUROPOL und EUROJUST vor Ort an Brennpunkten der Außengrenze untereinander und als ›Migrationsmanagement-Unterstützerteams‹ mit lokalen und nationalen Behörden kollaborieren sollen in Italien und Griechenland. Während die externalisierte Grenzsicherung sowie die Kooperation mit Drittstaaten zu einer Entschleunigung und Verschlankung der Ströme der grenzüberschreitenden Mobilität führen sollen, folgt die Strategie der Hotspots der genau entgegengesetzten Bewegung: Die Konzentration unterschiedlicher Kräfte auf einen Punkt soll zu einer Beschleunigung der Verfahren bzw. zu einer schnelleren Sortierung der Ankommenden führen; damit soll erreicht werden, dass die Brennpunkte zu Drehscheiben werden, wo Asylanträge geprüft, Flüchtlinge auf andere EU-Länder verteilt, und Menschen ohne Asylgrund bzw. Flüchtende und MigrantInnen mit wenig bis keiner so genannten Bleibeperspektive zügig, konsequent und nahe an der territorialen Grenze abgewiesen und rückgeführt oder abgeschoben werden können. In meinem Vortrag werde ich mittels der Methode der ›ethnographischen Grenzregimeanalyse‹ die ersten Ergebnisse aus meiner Feldforschung zur Implementierung des Hotspots-Ansatzes auf Lesbos und Chios präsentieren.
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In Zeiten von weltweiter Terrorismusbekämpfung und antimuslimischem Rassismus geraten die städtischen Räume der sogenannten ethnischen Parallelgesellschaften zu Laboratorien einer neuen Kunst des Regierens der Migration als 'bad diversity'. Dabei nutzt der antimuslimische Diskurs seit einiger Zeit auch die Figur der 'islamischen Homophobie', um migrantische Communitys als gefährliche, antimoderne Räume zu othern. Der Artikel diskutiert am Beispiel des Hamburger Stadtteils St. Georg die Konzepte des Homonationalismus und des New Metropolitan Mainstream als zwei analytische Zugänge, um den räumlichen Aspekt homonormativer Politiken aufzugreifen sowie ihre Verstrickung mit integrations- und aufwertungsorientierten Interventionen auf lokaler Ebene.
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In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 62, Heft 35/37, S. 8-15
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Rassismus in der Leistungsgesellschaft: Analysen und kritische Perspektiven zu den rassistischen Normalisierungsprozessen der 'Sarrazindebatte', S. 114-132
Die Verfasser unternehmen den Versuch einer neuen theoretischen Kartografie der Analytik von Rassismus. Sie sehen in der Popularität von Sarrazin und anderen Islamkritikern das Symptom einer neuen rassistischen Formation, die sie mit dem von ihnen vorgeschlagenen Begriff des "postliberalen Rassismus" beschreiben. Rassialisierende Differenz wird nicht mehr als kulturalistische Abweichung von der deutschen leitkulturellen Norm skandalisiert, sondern als der sichtbare Beweis für eine "Schläferbereitschaft" innerhalb der angenommenen deutschen Staatsangehörigkeit. (ICE2)
In: European journal of social theory, Band 13, Heft 3, S. 373-387
ISSN: 1461-7137
Most critical discussions of European immigration policies are centered around the concept of Fortress Europe and understand the concept of the border as a way of sealing off unwanted immigration movements. However, ethnographic studies such as our own multi-sited field research in South-east Europe clearly show that borders are daily being crossed by migrants. These findings point to the shortcomings of the Fortress metaphor. By bringing to the fore the agency of migrants in the conceptualization of borders, we propose to understand how borders are being shaped by taking as a starting point the struggles of mobility. Against the background of our two-year transdisciplinary research project TRANSIT MIGRATION European migration and border policies cannot be longer conceptualized as being simply oriented towards the prevention of migration. Since migrants cross the borders daily, what happens if the borders' permeability is part of the way they work? If so, we have to investigate the mechanisms of border policies and practices anew. One is the concept of the border or migration regime. The other is the concept of the autonomy of migration. Our concept of ethnographic regime analyses is based on a transdisciplinary approach, comprising political studies, anthropology and sociology.
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 25, Heft 97/98, S. 35-64
ISSN: 0173-184X
Die Migrationsforschung schwankt zwischen reiner Deskription und anspruchsvoller Theorie. Bis auf den heutigen Tag beziehen sich Migrationstheorien explizit oder implizit auf neoklassische Annahmen über den Arbeitsmarkt oder sie tendieren zur Verbreitung funktionalistischer Ex-post-Konzepte. Migrationstheorien überschätzen den Primat politischer und wirtschaftlicher Strukturen über das individuelle und kollektive Handeln von Migranten. Ein theoretischer Perspektivenwechsel steht in Zusammenhang mit den politischen Konstellationen der Migration. Epistemologische Barrieren hängen mit politischen zusammen, eine Konstellation, die sich in Figuren der Migration wiederfindet. Eine der wichtigsten Figuren der Migration ist heute der illegale Einwanderer. Die Verfasser versuchen zu zeigen, wie illegale Migration mit sich wandelnden Mustern von Arbeit und Produktion zusammenhängt, und fragen, ob das Konzept eines Migrationsregimes geeigneter sein könnte, die aktuellen Prozesse zu verstehen, da es mehr auf Handlung als auf Systemlogik orientiert ist. Abschließend wird gefragt, ob Migration als soziale Bewegung verstanden werden kann. In diesem Zusammenhang wird das programmatische Konzept der Autonomie der Migration wichtig, da es die Fragen der Auswanderung und Flucht aus politischer Perspektive betrachtet. Zum Verständnis des Verhältnisses von Flucht und Immobilität bedarf es sowohl historisch als auch aktuell eines Paradigmenwechsels in der Migrationspolitik und -theorie. Hier kann das Konzept des Migrationsregimes hilfreich sein, da es handlungsorientiert ist und die Kämpfe der Migration in den Vordergrund stellt. (ICEÜbers)
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 25, Heft 97-98, S. 35-64
ISSN: 0173-184X
Migration studies tend to oscillate between pure descriptivism & strong theory. Until today theories of migration either explicitly or implicitly refer to neoclassical presumptions on labour markets or tend to proliferate functionalist ex-post concepts. So do theories of migration systems overemphasize the primacy of political & economical structures over collective & individual agency of migrants. The paper argues that a shift in theoretical perspectives is linked the settings in the political arena of migration. Epistemological barriers are related to political ones, this relation is condensed in certain figures of migration. One of the leading figures of current migration is the "illegal migrant." The paper tries to grasp how illegal migration is related to changing patterns of work & production & whether the concept of a migration regime would be more appropriate to understand the ongoing processes, since it focuses on agency rather than on systemic logic. Finally the paper aims at exploring if migration can be conceived as a social movement. In this regard, the programmatic concept of the autonomy of migration is significant, because it looks for a political perspective over the questions of exodus & flight that are at stake in global migration today. The paper claims that the comprehension of the relation of flight & immobilization demands both historically & actual a shift of paradigms in migration politics & theory. The concept of migration regime can help here as it puts agency, namely the struggles of migration in the foreground of any understanding of migration. 85 References. Adapted from the source document.
In: Peripherie: Politik, Ökonomie, Kultur, Band 25, Heft 9798, S. 35-64
ISSN: 0173-184X
In: Rechtspopulismus: österreichische Krankheit oder europäische Normalität?, S. 243-251
Die Autoren gehen in ihrem abschließenden Beitrag zum Symposium "Rechtspopulismus - Österreichische Krankheit oder europäische Normalität?" auf die Leitkultur-Debatte in der deutschen Presse ein, die mit der Diskussion um Anpassung und obligatorische Sprachkurse für Arbeitsmigranten in Österreich nach wie vor aktuell ist. Der Forderung nach Integration liegt ihrer Meinung nach die Vorstellung von einer nationalen Solidargemeinschaft zugrunde, die auf ethnischen Kriterien beruht. In Abhängigkeit von den Erfordernissen des Arbeitsmarktes gibt es in Deutschland eine wechselvolle Geschichte von Forderungen nach Nichtemigration, Teilemigration, rückkehrorientierter Emigration der Arbeitsemigranten bis hin zur Befürwortung eines multikulturellen Modells einer ethnisch differenzierten Gesellschaft in den 80er Jahren. Seit der Wiedervereinigung hat man sich jedoch von diesem Modell sukzessive verabschiedet - und zwar nicht nur im rechtskonservativen, sondern auch im linksliberalen Lager. Die Forderung nach Integration und Assimilation an die deutsche Leitkultur setzt implizit und oft auch explizit die Höherwertigkeit der deutschen Nation und der deutschen Kultur voraus. (ICI2)
Der Beitrag exponiert methodologische Überlegungen und Probleme, die den (sicherheits-)industriell-politischen Komplex von Forschung und Entwicklung (FuE) in den Migration and Border Studies betreffen. Am Schnittpunkt von Migration and Border Studies und Science and Technology Studies skizziert der Beitrag eine Analytik der europäischen digitalen Grenzzone in ihrer Ko- Konstituierung mit performativen Praktiken und deren Austragungsorten, an denen das Ineinandergreifen von Technik, Wissen und Politik vorangetrieben wird. Hierbei wird der Begriff der venture science vorgeschlagen und entwickelt. Anschließend wird das Potential einer solchen Analytik am Beispiel der technischen und politischen Transformationen der europäischen Agentur EU-LISA demonstriert. EU-LISA between Lobbyism and Venture Sciences. Contours of a New Research Field in Empirical Migration and Border Regime Research The present contribution delineates methodological considerations and theoretical issues concerning the (security-)industrial-political complex of research and development (R&D) in Migration and Border Studies. At the intersection of Migration and Border Studies and Science and Technology Studies, the paper outlines how to analyze the European digital border zones in actu in its co-constitution with performative practices and sites that advance the intertwining of technology, knowledge and politics. Here, the notion of venture science is proposed and further developed. Subsequently, the potential of this analytics is demonstrated by the example of the technical and political transformations of the European agency EU-LISA.
BASE
In: Journal of borderlands studies, S. 1-15
ISSN: 2159-1229
In: EU Borders and Shifting Internal Security, S. 45-63
In: The Art of Being Many
In: Widersprüche: Zeitschrift für sozialistische Politik im Bildungs Gesundheits und Sozialbereich Sozialistisches Büro, Band 35, Heft 138, S. 9-22