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Artensterben, Ernährung, ja unsere ganze Lebens- und Produktionsweise werden härter. Die Ökologie ist endgültig kein Thema mehr unter anderem, sie wird zum zentralen Aggregatzustand der Politik. Warum ist das so? Im nicht enden wollenden Sommer 2018 ist den Bürgerinnen und Bürgern die schwache ökologische Bilanz der Merkel-Jahre ins Bewusstsein getreten. Die Grünen konnten deswegen ihre demoskopischen Werte verdoppeln. Hinzu kommt, dass klimapolitisch immer öfter Stunden der Wahrheit anstehen: Verkehrswende, Energiewende, Agrarwende - die Eingriffe, die nötig sind, um die Erderwärmung leidlich zu begrenzen, sind tief, die anstehenden Veränderungen werden reale Verlierer und Gewinner haben, sie bergen Chancen und Schmerzen. Kein Wunder, dass der Streit nun ins politische Zentrum rückt und alle anderen Themen neu beleuchtet - von der sozialen Gerechtigkeit bis zur Demokratie und den Menschenrechten. Die politische Kultur des Landes ist darauf nicht vorbereitet. Immer noch wird nicht nach einer Politik für die Probleme gesucht, sondern umgekehrt: Die Probleme werden so zurechtgestutzt, dass sie auf die Politik passen, die wir kennen. Diese Verdrängung der ökologischen Herausforderung aber neurotisiert unsere Gesellschaft. Bernd Ulrich zeigt, wie es gelingen kann, diese Blockade zu überwinden und neue Freiheiten und neue Zuversicht zu gewinnen. (Verlagstext)

Cover -- Titel -- Zum Buch -- Über den Autor -- Impressum -- Inhalt -- Prolog -- I. Der Überfall -- 1. Sieg und Niederlage -- 2. Mord und Terror -- 3. «Operation Taifun» -- II. Im Kessel oder Eine Armee verschwindet -- 1. Der Krieg als Willensakt -- 2. Ein neuer Plan -- 3. Auf nach Stalingrad - Die Stadt als Symbol -- 4. Der Vormarsch der 6. Armee -- 5. Der Ring schließt sich -- 6. «Stalingrab» - Hunger, Verwundung, Tod -- III. Nach der Schlacht -- 1. «Heldenepos» - Die Verlierer -- 2. Triumph und Elend - Die Sieger -- Epilog -- Quellen und Literatur -- Nachweis der Abbildungen und Karten

Deutschland im Krieg? An nichts hängt das Selbstverständnis des Landes so sehr wie an der Antwort auf diese Frage. Die Bundesregierung hat zuletzt vor ihr versagt, hat sich international isoliert und eine längst fällige Debatte unterdrückt

Martin Clauss, Christoph Nübel: Militärisches Entscheiden - Voraussetzungen, Prozesse und Repräsentationen einer sozialen Praxis von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 2020. 978-3-593-51174-0

Der Verfasser analysiert die Karriere des Begriffs 'Unterschicht' im Kontext des gesellschaftlichen Selbstverständnisses der Bundesrepublik Deutschland. Es wird gezeigt, dass in der Zeit des Wirtschaftswunders die Klassenunterschiede immer geringer wurden und die tradierte Klassengesellschaft als Realität als Beschreibungsmodell ausgedient hat. Soziale Lagen, Milieus und Lebensstile wurden zu Schlüsselbegriffen der gesellschaftlichen Selbstthematisierung in den 1980er Jahren. Mitte der 1990er Jahren dominierte bei der Mehrheit der Bevölkerung ein Selbstverständnis als Mittelschicht. Der Autor zeigt, dass diese letzte Bastion des bundesdeutschen Selbstverständnisses zu bröckeln beginnt. Es sind vor allem die subjektiven Bewertungen der Lebensumstände und die Antizipation von Deklassierung, an denen der Trend der verunsicherten Mittelschichten ablesbar ist. Es wird argumentiert, dass den aktuellen Untersuchungen zufolge die fehlende Aufstiegsorientierung zu einem gesellschaftlichen Problem geworden ist. Die ursprüngliche Vision sozialer Gleichheit und Durchlässigkeit ist aus dem Blick geraten. Aus Aufstiegshoffnungen sind Abstiegsgewissheiten geworden. Der Charakter des Wohlfahrtsstaates hat sich vom sorgenden zum 'aktivierenden' Sozialstaat gewandelt. Vor dem Hintergrund unterschiedlicher Entwicklungsszenarien wird die These vertreten, dass es bereits heute geradezu revolutionärer Energie bedarf, die Zukunft des Wohlfahrtsstaates zu sichern. (ICG)

Ausgehend von einem Interview des SPD-Vorsitzenden Kurt Beck im Oktober 2006, in dem dieser den Begriff 'Unterschichten' als Bezeichnung für die Bevölkerungsteile verwandte, die sich mit ihrem sozialen Abstieg abgefunden haben und 'keinerlei Hoffnung mehr haben, den Aufstieg zu schaffen', setzt sich der Beitrag mit der Frage auseinander, ob Armut, Statusverlust und Deklassierung Anzeichen dafür sind, dass der fürsorgliche Wohlfahrtsstaat, Inbegriff des 'Modells Deutschland' an sein Ende gekommen ist. Der Autor gibt einen Überblick über die soziologische Diskussion und Forschung über den gesellschaftlichen Wandel in der Bundesrepublik Deutschland anhand des Wandels des Klassenbegriffs und kommt zu dem Schluss, dass 'der Wohlfahrtsstatt, der untrennbar mit der bundesdeutschen Geschichte verbunden ist und noch einmal in den Jahren der Wiedervereinigung seine Wirkung als staatlich gesteuerte Solidargemeinschaft zeigte, mittlerweile unwiderruflichen Veränderungen unterworfen ist.' Exemplarisch für diese Entwicklung steht der Begriffswandel von 'Mobilität'. Stand er ursprünglich für eine 'Vision sozialer Gleichheit und Durchlässigkeit', wird er nun allein auf den raschen Wechsel von Arbeitsplatz und Arbeitsort bezogen. 'Aus Aufstiegshoffnungen sind Abstiegsgewissheiten geworden.' Der Autor kommt zu dem Fazit, dass 'es bereits heute geradezu revolutionärer Energie bedarf, die Zukunft des Wohlfahrtsstaates zu sichern'. (IAB)