Ökonomische Möglichkeiten einer Trinkwasserpolitik
In: Technik
Inhaltsangabe:Einleitung: "Der Anfang aller Dinge ist das Wasser; aus dem Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück" (Thales von Milet ca. 650-560 v. Chr.). Wasser ist Leben, Quelle der Kultur, das erste Element, das blaue Gold – vielfältig sind die Begriffe, mit denen die herausragende Bedeutung von Wasser als grundlegendes und lebensnotwendiges Element für die ökonomische und menschliche Entwicklung beschrieben wird. Süßwasser wurde zu allen Zeiten von den verschiedensten Völkern angebetet, als göttlich verehrt und für heilig gehalten. Die Assyrer und Chaldäer beteten Flüsse an, die Ägypter verehrten den Nil, die Phönizier huldigten den Quellen des Adonis-Flusses, die Griechen opferten der Quellgöttin Artemis und die Buddhisten erklärten den Ganges zum heiligen Fluss (Hauser 2000). Weltweite, aktuelle aber auch historische Gedanken, Berichte und Meinungen um das lebensnotwendige «Blaue Gold» füllen die Medien und Diskussionen der heutigen Gesellschaft. Sauberes Trinkwasser – unsere wichtigste Lebensgrundlage - soll im neuen Jahrtausend das Erdöl als notwendigsten globalen Rohstoff ablösen. Dass Wasserknappheit in vielen Regionen der Erde eines der größten ungelösten Probleme ist, war für die Vereinten Nationen Anlass genug, bereits im Jahr 1994 den "Tag des Wassers" – einmal jährlich, am 22. März – einzuführen und das Jahr 2003 als das "Internationale Jahr des Süßwassers" auszurufen. Somit konnte die Brisanz des Problems unterstrichen werden und es war wichtig, das Thema zu sensibilisieren, um das Verständnis für die Probleme der Wasserbewirtschaftung zu fördern. Da unser gesamter Lebensstandard auf einen funktionierenden Kreislauf des Wassers angewiesen ist, sollte dieses ökologische Gleichgewicht auf keinen Fall zerstört werden. In industrialisierten Ländern, welche hauptsächlich in dieser Arbeit angesprochen werden, beinhaltet die ökonomische Diskussion, dass die Ressource Wasser, als lebensnotwendiges Gut, in ausreichender Qualität und Quantität für konkurrierende Nutzungen (Landwirtschaft, Industrie, Haushalte) zur Verfügung stehen sollte. Aufgrund von gesellschafts- und gesundheitspolitischen Überlegungen (Versorgungssicherheit, sozial verträgliche Tarife, etc.) und der Beobachtung, dass die Wasserwirtschaft ein natürliches Monopol darstellt, wird die Wasserver- und Abwasserentsorgung traditioneller Weise meist von der Öffentlichen Hand geregelt. Ungeachtet davon, dass die Wasserwirtschaft einen hohen Infrastrukturbedarf voraussetzt und daher für die Privatwirtschaft finanziell untragbar sein könnte. Erst in den letzten Jahren kam es zur Hinterfragung, ob die Leistungserbringer auch ökonomisch effizient diesen Markt betreiben können. Aus umweltökonomischen Gründen ergibt sich somit die Aufgabe preisliche Anreize für eine "nachhaltige Nutzung" (die Sicherstellung der Versorgung mit Wasser in ausreichender Qualität und Quantität für die jetzige und künftige Generation) zu setzen. Problemstellung: Das Diplomarbeitsthema "Ökonomische Möglichkeiten einer Trinkwasserpolitik" ist sehr breit gehalten und kann somit in viele verschiedene Richtungen der wirtschaftlichen Betrachtung gehen. Das Thema leitet sich von der grundlegenden Überlegung ab, dass menschliches Leben ohne Entnahme der natürlichen Ressource Süßwasser nicht möglich ist und dieses somit einen immensen Wert in unserer Gesellschaft hat. In der Ökonomie stellt sich die Frage, inwieweit das marktwirtschaftliche System in der Lage ist Knappheitssituationen zu entschärfen, ehe sie für die Menschheit lebensbedrohend werden. Ausgehend von den Argumenten der ökonomischen Literatur werden in dieser Arbeit kontroverse Lösungsansätze zur wirtschaftlich und gesellschaftlich optimalen Nutzung von Trinkwasser betrachtet. Im Hauptteil (Teil E) wird dazu die Situation europäischer Industrieländer (England, Niederlande, Frankreich) erläutet und im Anschluss daran wird in einigen Punkten auf das Beispiel Österreich eingegangen. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: Einleitende ImpressionII InhaltsübersichtIII Verzeichnis der AbbildungenVIII Verzeichnis der AbkürzungenX Teil AEinführung in die Thematik02 1.Erläuterung der Forschungsfrage03 2.Kurze Vorschau der zu erwarteten Ergebnisse04 3.Grundinformation zum Thema "Süßwasser"04 3.1Begriffserklärung05 3.2Wasserhaushalt der Erde07 3.3Ressourcenverfügbarkeit09 3.4Internationale Lage der Wasserversorgung11 3.5Nahrung – Wasser – Gesundheit12 3.5.1Internationale Beispiele12 3.5.2Wasser als Lifestyle-Produkt13 3.6Klimawandel und Wasser14 3.7Problematik von Süßwasserreserven14 3.7.1Wasserknappheit15 3.7.2Grundwasserabsenkung15 3.7.3Wasserverschmutzung16 3.8Süßwasserprobleme in Europa17 3.9Zahlen – Daten – Fakten zu Österreich17 Teil BWirtschaftstheoretischer Hintergrund - Ressourcenökonomik20 4.Charakteristika des Gutes Wasser20 4.1Erschöpfbare Ressource22 4.2Erneuerbare Ressource22 4.3Bioenergetische Ressource22 5.Ökonomische Theorien in diesem Zusammenhang23 5.1Gleichgewichtsmodell – erschöpfbare Ressource23 5.2Gleichgewichtsmodell – erneuerbare Ressource26 5.2.1Berücksichtigung der Fassungskosten28 5.2.2Ausrottung einer erneuerbaren Ressource bei klar definierten Eigentumsrechten29 5.3Probleme im Zusammenhang mit der Ressourcenallokation29 5.4Umweltpolitische Eingriffe in die Ressourcenallokation30 Teil CNutzung der natürlichen Ressource Süßwasser32 6.Nachhaltige Nutzung von Wasserressourcen33 6.1Dynamische Effizienz34 6.1.1Das Zwei-Perioden-Modell34 6.1.2Die Hartwick-Regel34 6.2Management von Wasserressourcen – Kriterien35 6.2.1Nachfragesteuerung35 6.2.2Finanzielle Grenzen36 6.2.3Grenzen der Wasserressourcen36 6.2.4Umweltschutzaspekte36 6.2.5Zeitliche und räumliche Aspekte der Wassernutzung36 7.Problematik: Wasser – grenzüberschreitende Konflikte37 Teil DRechtliche Bestimmungen und Wasserwirtschaft39 8.Die Rechtsfrage39 8.1Wasser – Recht auf Nahrung39 8.2Wasser und Naturrecht40 8.3Wasser und Völkerrecht40 8.4Rechtsvorschriften der EU41 8.5Standpunkt Österreich - rechtliche Rahmenbedingungen43 8.5.1EU-Wasserrahmenrichtlinie in Österreich45 8.5.2Wasser - frei verfügbares Privateigentum oder öffentliches Gut?45 9.Die Wasserwirtschaft48 9.1Aufgaben48 9.2Organisation49 9.3Wasserwirtschaft in der modernen Industriegesellschaft49 Teil EMöglichkeiten einer Trinkwasserpolitik52 10.Theoretische Grundlagen wirtschaftspolitischer Eingriffe53 10.1Marktversagen infolge von Unteilbarkeiten53 10.1.1Unteilbarkeiten54 10.1.2Subadditivität55 10.1.3Sunk costs56 10.1.4Marktbarrieren57 10.2Wann sollte ein natürliches Monopol reguliert werden?58 10.3Marktdenken59 11.Staatliche Lösung60 11.1Strategien und Handlungsfelder einer Wasserpolitik60 11.2Erfahrungsbericht: Länderbeispiel Niederlande62 12.Privatisierung der Trinkwasserversorgung64 12.1Begriffserklärungen65 12.2Private Sector Participation66 12.3Das Betreibermodell und ihre besonderen Formen66 12.4Effekte einer Privatisierung68 12.5Erfahrungsbericht: Länderbeispiel England und Wales69 13.Mischsysteme72 13.1Public Private Partnership72 13.2Das Kooperationsmodell72 13.3Das Konzessionsmodell74 13.4Erfahrungsbericht: Länderbeispiel Frankreich74 14.Ökonomischer Vergleich der erarbeiteten Möglichkeiten77 15.Ein Blick auf Österreich78 15.1Freier Wettbewerb in Österreich78 15.2Möglichkeiten eines Trinkwasserverkaufs79 16.Meinungen und Positionen in der öffentlichen Diskussion80 Teil FSchlussdiskussion84 17.Zusammenfassung der Haupterkenntnisse und Kernaussagen84 18.Perspektiven der österreichischen Wasserpolitik87 18.1Know-how Transfer ins Ausland88 18.2Trinkwasserexport in Flaschen89 19.Wirtschaftspolitische Schlussfolgerung und Bedeutung89 20.Ausblick91 Literaturverzeichnis93 Internetquellen [Online]96 Weiterführende Literatur97 Empfohlene Seiten im Internet98 Eidesstattliche Erklärung99