Letzter Mann im Turm: Roman
Der indische Autor erzählt in seinem Nachfolgeroman auf sein sehr erfolgreiches Debüt "Der weisse Tiger" (BA 9/08) von den Ereignissen um ein 5-stöckiges Genossenschaftshaus in einem aufstrebenden Viertel Mumbais, das ein Immobilienhai für eine Luxussanierung kaufen will. Die Bewohner sind mehrheitlich für den Verkauf. Lediglich ein altes Ehepaar und ein verwitweter Lehrer weigern sich, wovon nach einer Bedrohung und einem Überfall nur noch der alte Lehrer übrig bleibt. Er verliert seine langjährigen Freunde, wird aus der Gemeinschaft ausgeschlossen und zunehmend bedroht. Am Ende wird er vom Dach geworfen, doch glaubt die Polizei nach einer kurzen Untersuchung an Selbstmord. Der Autor erzählt von den rabiaten Methoden der Sanierer, die eine harmonische Gemeinschaft spalten und einen harmlosen, aber prinzipienfesten alten Mann zu Tode bringen. Dabei wird auch das Mobbingopfer differenziert beschrieben. Bei vielen Ähnlichkeiten zu Luxussanierungen in westlichen Metropolen arbeitet der Autor unterhaltsam und mit einem kräftigen Schuss Sarkasmus die indischen Aspekte ausführlich heraus. Breit empfohlen