In: Anthropos: internationale Zeitschrift für Völker- und Sprachenkunde : international review of anthropology and linguistics : revue internationale d'ethnologie et de linguistique, Band 117, Heft 1, S. 244-246
Der Ausbau der Alltagsdokumentation und Industriearchäologie hat sich in Deutschland nur zögernd durchgesetzt. Am Beispiel des Gelpetals im bergischen Land wird ein Zentrum protoindustrieller Entwicklung vorgestellt, in dem erst in den letzten Jahrzehnten erhebliche Veränderungen in den Betrieben stattfanden. Hier galt es, die letzten Zeugnisse einer über 500 Jahre alten Industriekultur in ihren technik- und sozialgeschichtlichen Zusammenhängen zu bewahren. Der historische Kontext der bergischen Eisenverarbeitung wird kurz dargestellt, um anschließend Entstehungsgeschichte und Bestand des Lehrpfades "Historisches Gelpetal" zu umreißen. Als Beispiel für ein noch relativ vollständig erhaltenes Ensemble protoindustriellen Eisengewerbes wird anschließend eine Hammeranlage beschrieben. Über Arbeitsprozesse und soziale Verhältnisse liegen allerdings nur unzureichende Informationen vor. Resümiert werden schließlich Aufgaben und Möglichkeiten historischer Dokumentation. (MI)