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"Um eine andere Form der Gouvernementalisierung des Staates geht es im Beitrag von Cristina Vega Solis und Begona Marugan Pintos. Am Beispiel der diskursiven Öffentlichmachung von Gewalt gegen Frauen diskutieren Vega Solis und Marugan Pintos das Streben nach politischer Hegemonie des spanischen Staates. Die Forderung der feministischen Bewegung, Gewalt gegen Frauen als gesellschaftliches Phänomen zu betrachten, sei zwar beim Staat angekommen. Bei näherer Betrachtung jedoch zeigten sich bestimmte Elemente des feministischen Diskurses als Gegenstand eines Phänomens, das sich als ein gesetzliches, strafrechtliches und beratendes Dispositiv des Regierens präsentiere. Ähnlich wie Krasmann es für die Kriminologie aufzeigt, beobachten Vega Solis und Marugan Pintos einen pragmatischen, verwaltungstechnischen Umgang mit dem Thema Gewalt gegen Frauen, der sich materiell in der Etablierung von Betreuungs- und Beratungseinrichtungen, in der Erstellung von Statistiken, Profilen von Tätern und Opfern und Handbüchern zur best practice sowie in der Einführung von Maßnahmen von europäischer und globaler Reichweite manifestiert. Vor diesem Hintergrund rekonstruieren sie die unterschiedlichen diskursiven Phasen der Frauenbewegung zum Thema Gewalt gegen Frauen, um dann deutlich zu machen, zu welchem Zeitpunkt und in welcher Form feministische Einschätzungen in die politische Rationalität des Staates eingeflossen sind. Die Frage, die somit immer wieder von den Autorinnen gestellt wird, ist die nach dem Regieren der Gewalt." (Autorenreferat)