Suchergebnisse

Im Mittelpunkt des Buches stehen süchtige Frauen und Männer, die in gewalttätigen Beziehungen leben und daran leiden. Mitbetroffen von den Gewalttätigkeiten sind Kinder, die in diesen Familien leben. Auf der Suche nach Hilfen begegnen den Betroffenen viele Schwierigkeiten und Vorurteile, die nicht leicht zu überwinden sind. Zurzeit hat die Suchthilfe für süchtige und in Gewalttätigkeiten verstrickte Frauen gute Angebote zur Behandlung z. B. von Posttraumatischen Belastungsstörungen, die sich jedoch optimieren lassen. Auch für die Kinder in diesen Familien braucht es mehr und bessere Hilfen.

Mit Hilfe der biographischen Methode hat die Autorin die Lebensgeschichte alkoholabhängiger Frauen im Alter von 30 bis 50 Jahren, die sich zum Zeitpunkt der Interviews in verschiedenen Fachkliniken für Suchtkranke aufhielten, zu erfahren versucht. Um die Berichte alkoholabhängiger Frauen über ihre Kindheit, ihre Berufserfahrungen, ihre Beziehungen zu ihren Partnern und Kindern zu gewichten, wurden sie in Bezug gesetzt zu Interviews mit Frauen ohne Alkoholprobleme. Auf diese Weise konnten idealtypische Muster herausgearbeitet werden über den Entwicklungsweg von Frauen in die Alkoholabhängigkeit.

Zunächst wird anhand einiger Daten belegt, daß es geschlechtsspezifische Unterschiede in den Konsumgewohnheiten und den Abhängigkeiten von psychotropen Substanzen gibt: Während bei Männern der Alkoholkonsum besonders beliebt ist, nehmen Frauen doppelt so viele Schmerz-, Beruhigungs- und Schlafmittel ein wie Männer. Vor diesem Hintergrund werden die Spezifika von Sucht und Abhängigkeit bei Frauen im gesellschaftlichen Kontext untersucht. Es werden diejenigen Faktoren und Prozesse der Suchtentwicklung bei Frauen aufgezeigt, die bei Männern in der Regel nur eine untergeordnete bzw. eine andere Rolle spielen. Das Versorgungsangebot hinsichtlich Beratung, Betreuung und Begleitung von Frauen mit Suchtproblemen wird betrachtet. Die Anforderungen an eine frauengerechte und frauenspezifische Beratung werden formuliert. (ICA)