In: Veröffentlichungsreihe der Abteilung Demokratie: Strukturen, Leistungsprofil und Herausforderungen des Schwerpunkts Zivilgesellschaft, Konflikte und Demokratie 2009-202
In: Veröffentlichungsreihe der Abteilung Institutionen und Sozialer Wandel des Forschungsschwerpunkts Sozialer Wandel, Institutionen und Vermittlungsprozesse des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung 02,201
In: Veröffentlichungsreihe der Abteilung Institutionen und Sozialer Wandel des Forschungsschwerpunkts Sozialer Wandel, Institutionen und Vermittlungsprozesse des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung FS III 02,203
This article examines the measurement quality of the three main approaches to estimating policy positions of parties: expert surveys, the conventional content analysis of election programs by the Manifesto Research Group/Comparative Manifestos Project, and computer-assisted content analysis of election programs. Based on a literature review in tabular form containing quotations ordered according to major measurement problems, this contribution discusses the merits and shortcomings of the three approaches. The systematic comparison shows that all three approaches have their particular strengths and weaknesses. As a rule, the strength of one approach is the weakness of the others and vice versa. Therefore, the three approaches are not opposed to one another but complementary, so that all three are necessary for future research. [Copyright 2007 Elsevier Ltd.]
"Der Beitrag untersucht, in welchem Maße die nationalen Programme politischer Parteien auf die Europäische Union eingehen. Ihre Datenbasis umfasst alle seit 1950 verfügbaren Programme der in freien Wahlen kandidierenden Parteien in sämtlichen 25 Mitgliedsländern der Union. Das zentrale Ergebnis ist, dass die EU zunehmend thematisiert wird, so dass heute fast alle Parteien in ihren Programmen auf sie eingehen, dass aber die inhaltliche Kritik an Europa zunimmt. Sowohl in der Gruppe der alten wie in der der neuen Mitgliedsländer findet sich ein hohes Maß an Heterogenität, d. h. die diversen Erweiterungen haben nicht dazu geführt, dass alle Parteien sich in ähnlichem Umfang oder in ähnlicher Weise zu Europa äußern oder dass sich klare Ost-West-Unterschiede abzeichnen. Während die deutschen und französischen Parteien am stärksten europäische Themen berücksichtigen, widmen ihnen die Parteien der Länder der Norderweiterung nur vergleichsweise wenig Raum. In den neuen Mitgliedsländern der Osterweiterung nimmt Europa wachsende Anteile der Parteiprogramme in Anspruch. Allerdings gibt es hier keine inhaltliche Übereinstimmung. So beziehen die Parteien der baltischen Länder fast ausnahmslos pro-europäische Standpunkte, wogegen in den vier Visegrád-Ländern europakritische Argumente in jüngster Zeit an Boden gewonnen haben. In den alten Mitgliedsländern war die Zustimmung zu Europa meist zum Zeitpunkt des eigenen Beitritts am größten, um dann im Zuge weiterer Beitrittswellen zurückzugehen, so dass sie langfristig gesunken ist. Die Osterweiterung stellt allerdings eine Ausnahme von dieser Regel dar, denn die Programme der alten Mitgliedsländer weisen hier sogar wieder leicht steigende Zustimmungsraten auf. Auffallend ist auch in den alten Mitgliedsländern die Heterogenität, denn die Parteien der Nordwest- und der Norderweiterungsländer sind in hohem Maße europaskeptisch, während die Parteien der Gründungsmitglieder wesentlich europafreundlicher sind." (Autorenreferat)
Since 1979, the Manifesto Research Group (MRG) has been collecting and coding election programs with the aim of estimating policy preferences of political parties. Detailed descriptions of this project can be found in Budge et al. (1987, 2001), Laver and Budge (1992), and Klingemann et al. (1994). During the first phase of the project, while the classification scheme was being developed, each group member was responsible for his or her own data collection. Reliability and validity of content analytic procedures had been secured through intensive group discussions. The second phase of the project started in 1989. In the context of its 'Comparative Manifestos Project' (CMP), the Social Science Research Centre Berlin (WZB) provided resources for updating and expanding the MRG data. Coders are now hired to do the content analysis according to this coding handbook. The handbook describes in detail how to select the documents, how to identify the coding units, and how to apply the classification scheme. A reliability test given in the handbook is used for training coders. ; Seit 1979 sammelt und analysiert die Manifesto Research Group (MRG) Wahlprogramme, um politische Positionen von Parteien komparativ zu messen. Detaillierte Darstellungen des Gesamtprojekts finden sich Budge et al. (1987, 2001), Laver and Budge (1992) und Klingemann et al. (1994). Während der ersten Phase des Projektes wurde das Klassifikationsschema entwickelt und jedes Mitglied der Gruppe brachte die Daten eines Landes in den komparativen Datensatz ein. Die zweite Phase des Projektes begann 1989 mit der Gründung der Abteilung 'Institutionen und sozialer Wandel' am Wissenschafts-zentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Seither stellt das WZB Ressourcen zur Verfü-gung, um die Datensammlung zu vervollständigen und zu erweitern. Die Inhaltsanalysen werden heute von Codern in den Heimatländern anhand des vorliegenden Handbuches vorgenommen. Das Handbuch führt die Coder umfassend in die Selektion der Programme, die Identifikation der Codiereinheiten und die Anwendung des Klassifikationsschemas ein. Ein dem Handbuch beigefügter Reliabilitätstest dient dem Codertraining.
In: Bürger und Demokratie in Ost und West: Studien zur politischen Kultur und zum politischen Prozess ; Festschrift für Hans-Dieter Klingemann, S. 462-477
Der vorliegende Ansatz zur quantitativen Inhaltsanalyse programmatischer Dokumente von bundesdeutschen Parteien und Regierungen wurde im Rahmen der Manifesto Research Group (MRG) entwickelt. Er erweitert und verfeinert den für den internationalen Vergleich entwickelten MRG-Ansatz für den nationalen Vergleich, indem er über die Messung von politischen Positionen hinaus die in den Dokumenten benannten Themen, Akteure, Handlungsaspekte und betroffene Personengruppen sowie Institutionen, Organisationen, Regionen und Staaten identifiziert. Das Handbuch führt in die Auswahl der Dokumente und Codiereinheiten und in die Anwendung der Klassifikationsvariablen ein. Die Klassifikationsvariablen wurden unter Mitarbeit von Katrin Voltmer, Achim Huber, Carolin Schöbel und Bernhard Weßels am Zentralinstitut 6 der Freien Universität Berlin in den Jahren 1985 bis 1988 entwickelt. In diesem Zeitraum wurden die Wahlprogramme und Regierungserklärungen von 1949 bis 1986 inhaltsanalytisch erschlossen. Seit der Gründung der Abteilung Institutionen und sozialer Wandel am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) stellt das WZB Ressourcen zur Verfügung, um die Datensammlung zu vervollständigen und zu erweitern. ; This handbook describes a specific approach of content analysing programmatic documents of parties and governments which was developed in the context of the Manifesto Research Group (MRG). The MRG-approach for measuring policy positions in international comparison has been expanded to identify thematic concerns, actors, and action intentions as well as affected groups, institutions, organisations, regions and states mentioned in the documents. The variables have been generated in collaboration with Katrin Voltmer, Achim Huber, Carolin Schöbel and Bernhard Weßels at the Free University Berlin between 1985 and 1988. During this time period, the German election programs and government declarations from 1949 to 1986 have been content analysed. Since 1989, the Social Science Research Centre Berlin (WZB) provides resources for updating the data collection on election programs and government declarations.
In: Schriften des Zentralinstituts für sozialwissenschaftliche Forschung der Freien Universität Berlin; Konfliktpotentiale und Konsensstrategien, S. 116-144
Gegenstand der Untersuchung sind Stellenwert und Charakter von Wahlprogrammen. Hierbei geht es zum einen um die Frage, ob und inwieweit die Inhalte von Wahlprogrammen, die Wichtigkeit der darin angesprochenen Themenkreise und Politikpositionen mit den Themenprioritäten und Politikpositionen der jeweiligen Parteipolitiker übereinstimmen. Darüberhinaus wird gefragt, inwieweit sich die Wahlprogramme der Parteien in ihren thematischen Prioritäten einerseits und in den politischen Positionen andererseits unterscheiden. Die Verfasserin setzt sich zunächst mit Ursachen für eine Konvergenz oder Divergenz von Parteiprogrammen sowie mit Einflußfaktoren im Entstehungsprozeß solcher Programme auseinander. Es schließen sich Ergebnisse einer empirischen Untersuchung an, in der mit Hilfe einer quantifizierenden Inhaltsanalyse der Wahlprogramme der 1980 im Bundestag vertretenen Parteien und auf der Basis von Umfragedaten über Zielprioritäten von Parteipolitikern zwischenparteiliche und innerparteiliche Konvergenzen und Divergenzen untersucht wurden. Die Untersuchung zeigt, daß die anläßlich von Wahlen offerierten politischen Angebote der Parteien durchaus als glaubwürdige Zielsetzungen angesehen werden können und daß diese Zielsetzungen in vielen Bereichen von politischen Akteuren getragen werden und praxisrelevant sind. (ICE2)