Inhaltsverzeichnis -- Abbildungsverzeichnis -- Tabellenverzeichnis -- 1 Einleitung und Problemstellung -- 1.1 Wandel der Gleichstellungspolitik an Hochschulen -- 1.2 Diskurs um Professionalisierung der Gleichstellungsarbeit -- 1.3 Perspektive und Motivation der Arbeit -- 1.4 Fragestellung und Vorgehen -- Literatur -- Teil I Theorie und Forschungsstand -- 2 Professionssoziologische Theorie -- 2.1 Der Professionsbegriff -- 2.2 Kritische Betrachtung des traditionellen Professionsbegriffs -- 2.2.1 Profession und die moderne Arbeitswelt -- 2.2.2 Profession und Geschlecht -- 2.3 Neue professionssoziologische Ansätze -- 2.3.1 Professionalität in Organisationen -- 2.3.2 Professionalität und Professionalisierung -- Literatur -- 3 Hochschulmanagement im Reformprozess -- 3.1 New Public Management -- 3.2 Hochschule als vollwertige Organisation -- 3.3 Professionalisierung des Hochschulmanagements -- Literatur -- 4 Gleichstellungsarbeit an Hochschulen -- 4.1 Rechtliche Rahmenbedingungen -- 4.2 Gleichstellung und New Public Management -- 4.3 Personelle Struktur der Gleichstellungsarbeit -- Literatur -- 5 Hochschulische Gleichstellung aus professionssoziologischer Sicht -- 5.1 Gleichstellungsarbeit und der traditionelle Professionsbegriff -- 5.2 Gleichstellungsarbeit und moderne professionssoziologische Konzepte -- 5.3 Geschlechterforschung und Gleichstellungspraxis -- Literatur -- Teil II Forschungsdesign -- 6 Methodisches Vorgehen und Operationalisierung -- 6.1 Datengewinnung und Datensatz -- 6.2 Mixed Methods Design -- 6.3 Quantitative Untersuchung -- 6.3.1 Operationalisierung im Rahmen der quantitativen Untersuchung -- 6.3.1.1 Vorgehen nach dem Merkmalskatalogverfahren -- 6.3.1.2 Untersuchungskriterien und Konzeptspezifikation -- 6.3.1.3 Fragebogenkonstruktion -- 6.3.2 Erhebung, Grundgesamtheit und Sample -- 6.3.3 Analyse nach Untersuchungsgruppen
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Die Gleichstellungsarbeit an Hochschulen in Deutschland weist vor dem Hintergrund hochschulischer Reformprozesse Merkmale eines Professionalisierungsprozesses auf. Anhand eines Mixed Methods Ansatzes wird in dem vorliegenden Buch die Ausprägung der soziologischen Professionskriterien untersucht. Während die quantitative Untersuchung einen positiven Zusammenhang zwischen wissenschaftlichem Geschlechterwissen und dem Professionalisierungsgrad nachweist, zeigt die qualitative Interviewstudie die Heterogenität unterschiedlicher Akteurinnentypen und deren Bezug zu diesem Wissen. Für den (weiteren) Professionalisierungsprozess sind das wissenschaftliche Geschlechterwissen und der Transfer dieses Wissens in die Gleichstellungspraxis fundamental. Der Inhalt Einleitung und Problemstellung • Professionssoziologische Theorie • Hochschulmanagement im Reformprozess • Gleichstellungsarbeit an Hochschulen • Hochschulische Gleichstellung aus professionssoziologischer Sicht • Methodisches Vorgehen und Operationalisierung • Ergebnisse der quantitativen Untersuchung • Ergebnisse der qualitativen Untersuchung • Zusammenführung der empirischen Befunde • Vereinheitlichung, Verwissenschaftlichung und Vernetzung Die Zielgruppen WissenschaftlerInnen • Lehrende und Studierende der Soziologie, Geschlechterforschung und Hochschulforschung • GleichstellungsakteurInnen Die Autorin Dr. Lina Vollmer ist Mitarbeiterin im Referat Gender und Diversity Management an der Universität zu Köln
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Die Gleichstellungsarbeit an Hochschulen in Deutschland weist vor dem Hintergrund hochschulischer Reformprozesse Merkmale eines Professionalisierungsprozesses auf. Anhand eines Mixed Methods Ansatzes wird in dem vorliegenden Buch die Ausprägung der soziologischen Professionskriterien untersucht. Während die quantitative Untersuchung einen positiven Zusammenhang zwischen wissenschaftlichem Geschlechterwissen und dem Professionalisierungsgrad nachweist, zeigt die qualitative Interviewstudie die Heterogenität unterschiedlicher Akteurinnentypen und deren Bezug zu diesem Wissen. Für den (weiteren) Professionalisierungsprozess sind das wissenschaftliche Geschlechterwissen und der Transfer dieses Wissens in die Gleichstellungspraxis fundamental. Der Inhalt Einleitung und Problemstellung • Professionssoziologische Theorie • Hochschulmanagement im Reformprozess • Gleichstellungsarbeit an Hochschulen • Hochschulische Gleichstellung aus professionssoziologischer Sicht • Methodisches Vorgehen und Operationalisierung • Ergebnisse der quantitativen Untersuchung • Ergebnisse der qualitativen Untersuchung • Zusammenführung der empirischen Befunde • Vereinheitlichung, Verwissenschaftlichung und Vernetzung Die Zielgruppen WissenschaftlerInnen • Lehrende und Studierende der Soziologie, Geschlechterforschung und Hochschulforschung • GleichstellungsakteurInnen Die Autorin Dr. Lina Vollmer ist Mitarbeiterin im Referat Gender und Diversity Management an der Universität zu Köln
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Aufgrund externer Anforderungen an die hochschulische Gleichstellungsarbeit sind Hochschulen in den letzten Jahren unter Druck geraten mehr für die Chancengleichheit von Männern und Frauen zu tun. Gleichzeitig wird heute auch gefordert, dass sich die Gleichstellungspolitik vor dem Hintergrund neuer Steuerungsmechanismen im Sinne des New Public Managements an Effizienzansprüchen misst (Blome et al. 2014; Macha et al. 2011; Zimmermann 2003). Diese veränderten Rahmenbedingungen haben die Gleichstellungsarbeit drastisch verändert und den Aufgaben- und Kompetenzbereich von Gleichstellungspraktikerinnen stark ausgeweitet (Blome et al. 2014). Vor diesem Hintergrund ist seit einigen Jahren in der Geschlechterforschung von Professionalisierungsprozessen in der Gleichstellungspolitik die Rede (Riegraf und Vollmer 2014; Meuser und Riegraf 2010; Meuser 2006). Um bei den gleichstellungspolitischen Förderprogrammen zu bestehen und Steuerungsinstrumente für Gleichstellungsbelange sinnvoll zu nutzen sind die Rektorate auf die Genderkompetenz ihrer Gleichstellungspraktikerinnen angewiesen. Die für die moderne Gleichstellungspolitik notwendigen Kompetenzen umfassen dabei mehr als nur das Wissen über die Verhältnisse sozialer Ungleichheit der Geschlechter, sondern beziehen sich auch auf Wissensbestände aus Management und Personalführung sowie im Falle der Hochschulen auf Wissen zu hochschulpolitischen Prozessen und den Besonderheiten der Hochschule als Organisation (Meuser 2006). Die Verknüpfung dieser genderunspezifischen Wissensbestände mit dem spezifischen Wissen um Geschlechterverhältnisse macht laut Meuser "diejenige Genderkompetenz aus, auf die sich die Professionalisierungsbemühungen richten" (Meuser 2006, S. 3207). Aus der Professionsforschung ist die zentrale Bedeutung von wissenschaftlich fundiertem Expertenwissen für die Professionalisierung einer Tätigkeitgruppe bekannt, denn Professionalisierungsprozesse gehen stets mit einer Verwissenschaftlichung einher. Im Falle der Gleichstellungsarbeit ist daher ein stetiger Bezug zur Geschlechterforschung für eine weitere Professionalisierung fundamental (Vollmer und Mosel 2014; Vollmer 2014). Mit der Institutionalisierung von Gender Studies-Studiengängen steht den Gleichstellungsakteurinnen zwar ein großer Fundus an theoretisch-wissenschaftlichem Geschlechterwissen parat (Metz-Göckel 2004; Liebig 2004), jedoch gilt das theoretische Wissen zu großen Teilen als nicht anschlussfähig an die Gleichstellungspraxis (Wetterer 2009b, 2009a; Harzer 2009). Die Frage nach der Zusammensetzung von Genderexpertise bzw. eines für die Gleichstellungsarbeit notwendigen Kompetenzprofils wurde bisher ungenügend und überwiegend theoretisch beantwortet. Gleichzeitig bleibt bisher unklar wie die Gleichstellungspraktikerinnen selbst die Bedeutung der Geschlechterforschung und feministischer Ansätze für ihren Arbeitsalltag einschätzen und welche Ausgangsbedingungen für einen Wissenschaft-Praxis-Transfer in der hochschulischen Gleichstellungsarbeit gegeben sind. Der Artikel behandelt diese Aspekte mithilfe von Daten einer quantitativen Befragung und einer qualitativen Interviewstudie mit hochschulischen Gleichstellungsakteurinnen, welche im Rahmen eines Forschungsprojektes am Kompetenzzentrum Frauen und Wissenschaft CEWS im Jahr 2012 erhoben wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass während ein Konsens darüber herrscht, dass sich Gleichstellungsexpertise zu einem großen Teil aus Kenntnissen des Wissenschafts- bzw. Hochschulsystems sowie Soft Skills wie Verhandlungsgeschick zusammensetzt, hängt die Bewertung der Geschlechterforschung von dem eigenen gendertheoretischem Bezug der Akteurinnen ab. So wird deutlich, dass ein beachtlicher Teil der Gleichstellungspraktikerinnen zwar über geschlechtertheoretisches Vorwissen verfügt, deren Nutzen für die Praxis jedoch sehr unterschiedlich bewertet wird. Während sich dabei auf der quantitativen Ebene ein positiver Zusammenhang zwischen dem Umfang des eigenen geschlechtertheoretischen Hintergrunds und dem zugesprochenem Stellenwert dieses Wissens für die Praxis zeigt, verdeutlicht die qualitative Studie wie dieser Zusammenhang auf der Individualebene zustande kommen kann. So offenbaren die Interviews ein breites Spektrum gleichstellungspolitischer Akteurinnen, welches anhand einer Typologie verdeutlicht wird. Diese reicht von dem sehr gut geschlechtertheoretisch ausgebildeten Typ der Engagierten Genderexpertin bis hin zum Typ der Genderskeptikerin, die sich klar vom Feminismus distanzieren und Geschlechterforschung als unwissenschaftlich marginalisiert. Eine weitere Erkenntnis der Untersuchung ist das Fehlen eines institutionalisierten Wissenschaft-Praxis-Transfers. Während aus der quantitativen Studie hervorgeht, dass die Akteurinnen vor allem informelle Strategien der Informationsbeschaffung nutzen um sich relevante Kompetenzen für ihren Arbeitsalltag anzueignen, zeigt sich in den Interviews, dass es konkret an Akteurinnen und institutionalisierten Begegnungsräumen fehlt, die eine Übersetzungsleistung zwischen Geschlechtertheorie und Gleichstellungspraxis leisten könnten. So wird insgesamt einerseits ein Brachliegen wertvollen gleichstellungspraxisrelevanten Wissens deutlich und andererseits das Fehlen eines einheitlichen Kompetenzprofils der Gleichstellungspraktikerin, welches Qualitätsstandards für einen gelungenen Wissenschaft-Praxis-Transfers zu Geschlechterwissen beinhalten müsste. Für das Streben der hochschulischen Gleichstellungarbeit nach Aufwertung findet sich hier ein entscheidender Ansatzpunkt. (Autorenreferat)
Der Beitrag untersucht Veränderungen in den Strukturen der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen, die im Zusammenhang mit erhöhten Qualitätsanforderungen an Gleichstellungspolitik und Veränderungen der Governance-Mechnanismen an Hochschulen stehen. Es werden die Strukturen der Gleichstellungsarbeit quantitativ erfasst und analysiert und es wird ermittelt, welche Rahmenbedingungen Einfluss auf die Ausgestaltung der Gleichstellungsarbeit haben. Weiter geht es darum, die Veränderungen der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen in den Kontext von veränderten Governance-Mechanismen an Hochschulen einzuordnen. Schließlich wird gefragt, welche Auswirkungen die personellen Strukturen der Gleichstellungsarbeit auf Erfolge in der Gleichstellung haben.
Frauen finden heute auf dem Arbeitsmarkt scheinbar optimale Ausgangsbedingungen. Sie genießen zahlreiche Förderprogramme und Gleichstellungsmaßnahmen, gleichzeitig wird verstärkt ein "weiblicher Führungsstil" nachgefragt. Vor diesem Hintergrund wird häufig angezweifelt, dass es Diskriminierungsprozesse sind, die Frauen vom Übergang in die Führungsebenen abhalten. Sozialpsychologische Studien zeigen allerdings, dass Diskriminierungsprozesse unbewusst stattfinden und somit auch unabhängig von der Befürwortung von Gleichstellung und Chancengleichheit auftreten können. Dies soll anhand einer Zusammenstellung einiger sozialpsychologischer Effekte verdeutlicht werden. Für die Praxis der Gleichstellungsmaßnahmen und -politik liefern diese Erkenntnisse wertvolle Implikationen und eine kritische Perspektive auf diejenigen Strategien, die die Nutzung geschlechtsspezifischer Eigenschaften fokussieren.
In weiten Teilen der Hochschulforschung herrscht bisher vor allem ein biologischer Geschlechterbegriff vor, der vertikale und horizontale Geschlechtersegregation im Wissenschaftssystem aufzeigt. Die Frage nach einem erweiterten Geschlechterbegriff unter Berücksichtigung vergeschlechtlichter Hierarchisierungen wurde von der Hochschulforschung bisher selten aufgenommen. Welchen Erkenntnisgewinn die Geschlechterforschung für die Hochschulforschung liefern könnte, wird für vier Forschungsfelder exemplarisch untersucht. Der Beitrag kommt zu dem Ergebnis, dass ein erweiterter Geschlechterbegriff eine konzeptionelle und methodische Ausweitung der Untersuchungsparadigmen der Hochschulforschung bedeuten würde. Weiter wäre ein mainstreaming eines dekonstruktivistischen Geschlechterbegriffs einzufordern, der sich bisher auch in der anwendungsorientierten Gleichstellungsforschung nicht durchsetzen konnte.