Das Zeitalter der Illusionskritik ist zu Ende. Die Befreiung des schönen Scheins aus dem Geist der humorlosen Vernunft gebiert vor allem im Kino heutzutage Abenteuer, die es auch philosophisch neu zu erkunden gilt. Diesen Pfaden folgt das Buch. Die Monografie beleuchtet aus philosophischer Sicht die längst totgeglaubte ästhetische Illusion neu anhand des Kinofilms. Dabei wird den Spuren der affektiven Verführung ebenso analytisch nachgegangen, wie der resistenten Freude an der Verstrickung mit der Fiktion. Eine Philosophie des Kinos wird hier ausformuliert, die zugleich eine Philosophie des Körpers und seiner polymorphen Wandlungsfreiheit ist. Anstatt Illusion als zu entlarvende Täuschung abzuwehren, gilt es vielmehr, so das Credo des Buches, die Bereitschaft zur Hingabe an die durchschaute Fiktion im Sinne einer ästhetischen Freiheit auch philosophisch neu zu verteidigen.
Preliminary Material /Lorenz Engell , Frank Hartmann and Christiane Voss -- Einleitung /Lorenz Engell , Frank Hartmann and Christiane Voss -- Turing-Test oder das 'Fleisch' der Maschine /Dieter Mersch -- Medien sind keine "Begriffe" /Frank Hartmann -- Der geistige Automat /Astrid Deuber-Mankowsky -- Verkörpertes Denken, Medialität des Geistes /Eva Schürmann -- Wer Spricht? /Philipp Stoellger -- History will repeat itself /Maria Muhle -- "Ob man ohne Körper denken kann" /Friedrich Balke -- Hegel und das leere Blatt Papier /Leander Scholz -- Im Denkraum der Medien/Kunst /Gunnar Schmidt -- Das Mediale Selbst /Manfred Fassler -- Flat-rate-Äther /Elisabeth von Samsonow -- Zwischen Personalisierung und Cloud: Medialität im web /Elena Esposito -- Affective Modulation /Marie-Luise Angerer -- Was uns vorausgeht /Anna Tuschling -- Affektive Medialität und ihre filmmediale Reflexion in The Clock /Christiane Voss -- Zeitagenten und Agentenzeit /Lorenz Engell -- Autorinnen und Autoren /Lorenz Engell , Frank Hartmann and Christiane Voss -- Bildnachweise /Lorenz Engell , Frank Hartmann and Christiane Voss.
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Das Kino hat in seiner Geschichte unterschiedliche Adressierungen des Publikums ausgebildet. »Einstellungen der Öffentlichkeit. Filmische Konfigurationen von ›Ich‹ und ›Wir‹« widmet sich diesem Phänomen im Spannungsfeld von ästhetischen und gesellschaftstheoretischen Fragestellungen und aus der Perspektive einer ausdifferenzierten medialen Gegenwart. Im Zentrum der Tagung steht die Wechselwirkung zwischen dem einzelnen »Ich«, das – stark zugespitzt – für Subjektivität, Affekt und Wahrnehmung des individuellen Zuschauers steht, und dem sozialen »Wir« des Massenmediums Film, dem sich verschiedene Utopien in Kunst und Politik seit den 1920er Jahren stets aufs Neue gewidmet haben. The event, like all events at the ICI Berlin, is open to the public, free of charge. The audience is presumed to consent to a possible recording on the part of the ICI Berlin. If you would like to attend the event yet might require assistance, please contact Event Management.Throughout its history, cinema has developed different modes of addressing spectators. Incorporating approaches from aesthetic and social theory, »Perspectives on the Public Sphere: Cinematic Configurations of ›I‹ and ›We‹« investigates the public sphere in the context of the complex state of contemporary media. More specifically, the conference will focus on the reciprocity between the individual »I«, which can — to simplify matters somewhat — stand for subjectivity, affect, and the individual spectator's perception, and the social »we« of film as a mass medium, which has frequently been the focus of various utopias and theories at the intersection of politics and aesthetics since the 1920s. Mit Unterstützung des ICI BerlinThe event, like all events at the ICI Berlin, is open to the public, free of charge. The audience is presumed to consent to a possible recording on the part of the ICI Berlin. If you would like to attend the event yet might require assistance, please contact Event Management. ; Einstellungen der Öffentlichkeit: Filmische Konfigurationen von »Ich« ...
Kritische Relationalität interveniert in Ordnungen des Denkens, die Kritik als Operation des Trennens und Auseinanderhaltens entworfen und damit die modernen Dualismen von Menschlichem und Nicht-Menschlichem, Subjekten und Objekten, Organischem und Technischem, Natur und Kultur geprägt haben. Ausgehend von multiplen, verschränkten Krisen suchen die Beiträge dieses Bandes konkrete Szenen auf, in denen das kritische Potenzial von Verbindungen und Verstrickungen anschaulich wird. Das Ausloten von Relationalität wird dabei zu einem analytischen Modus, der für die Produktivität von Verbindungen sensibilisiert und zugleich ihre differenziellen Dimensionen anerkennt.