Die folgenden Links führen aus den jeweiligen lokalen Bibliotheken zum Volltext:
Alternativ können Sie versuchen, selbst über Ihren lokalen Bibliothekskatalog auf das gewünschte Dokument zuzugreifen.
Bei Zugriffsproblemen kontaktieren Sie uns gern.
26 Ergebnisse
Sortierung:
In: Critical horizons: a journal of philosophy and social theory, Band 12, Heft 3, S. 347-371
ISSN: 1568-5160
In: Ein neuer Geist des Kapitalismus?: Paradoxien und Ambivalenzen der Netzwerkökonomie, S. 311-338
Der Beitrag thematisiert Fragen nach dem Status bzw. der Rolle der Kritik im neoliberalen Kapitalismus. Der Autorin vertritt die These, dass semantische Figuren wie "Eigenverantwortung", "Aktivierung" oder "Selbstverantwortlichkeit" wesentliche Bezugspunkte eines neuen Legitimationsregimes sind. Die genannten semantischen Figuren entziehen der konflikthaften Thematisierung alter wie neuer Ungleichheiten die Grundlage. Die sozial nahe gelegte Selbstzurechnung der eigenen Position im Strukturgefüge sozialer Ungleichheit bringt auch die Sozialkritik zum Verstummen. Der Beitrag gliedert sich in fünf Schritte. Im ersten Schritt wird die Architektur der Studie "Der neue Geist des Kapitalismus" von Boltanski und Chiapello skizziert und kritisch kommentiert. In einem zweiten Schritt werden die Strukturveränderungen sozialer Ungleichheit analysiert. Dabei wird gezeigt, dass bereits auf dieser Ebene eine individualistische Lesart des eigenen "Klassenschicksals" strukturell nahe gelegt wird. Daran anschließend wird der Formwandel von Beschäftigungsverhältnissen und die Debatte um die Erosion des Normalarbeitsverhältnisses rekonstruiert. Ein weiterer Abschnitt ist dem Übergang vom versorgenden zum "aktivierenden" Sozialstaat gewidmet. Diese einschneidende Neuausrichtung sozialpolitischer Ordnungsvorstellungen wird vor allem legitimatorisch von den semantischen Figuren wie "Eigenverantwortung" oder "Aktivierung" gerahmt. (ICA2)
In: Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft, S. 133-155
Der Beitrag diskutiert die These, Anerkennungskonflikte hätten alte Verteilungskonflikte abgelöst. Dazu wird der Frage nachgegangen, in welchem Verhältnis Verteilungsgerechtigkeit und Anerkennungsverhältnisse mit Blick auf die Herstellung sozialer Gleichheit im Allgemeinen und der Gleichheit zwischen Männern und Frauen im Besonderen stehen. Mit Blick auf die innere Verwobenheit des Gerechten und des Guten werden die Umrisse einer "guten Gesellschaft" skizziert, die sich auszeichnet durch Geschlechtergerechtigkeit und plurale Wertschätzung für egalitäre Differenz. In einem ersten Schritt wird das Modell einer geschlechtergerechten Gesellschaft universeller Betreuungsarbeit diskutiert, die sich durch soziale Gerechtigkeit und eine symmetrische Anerkennungsordnung zwischen den Geschlechtern auszeichnet. In Ergänzung zu diesen Thesen wird auf die Debatte um den Multikulturalismus und die Politik der Anerkennung eingegangen. In einem dritten Schritt werden die Forderungen der Politik der Anerkennung, nämlich die Gleichverteilung gesellschaftlicher Wertschätzung für differente Eigenschaften, Leistungen und Lebenspraktiken kritisch reflektiert. Im vierten Teil werden der "multikulturalistischen" Forderung nach gleicher Wertschätzung Thesen über eine gerechte Gesellschaft pluraler Anerkennung gegenübergestellt. (ICA2)
In: Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft, S. 133-155
In: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel: interdisziplinäre Analysen zu Geschlecht und Modernisierung, S. 289-297
Ziel des Beitrags ist es, in Anknüpfung an die Forderungen der "alten" Frauenforschung die besondere Lebensrealität von Frauen sichtbar zu machen. Die spezifische Lebensrealität von Frauen gründet in besonderen Widerspruchsstrukturen, etwa der ungleichen Vergesellschaftung in das Geschlechterverhältnis oder der Konfrontation mit widersprüchlichen Normen und Zumutungen. Diese strukturellen Beschränkungen, normativen Widersprüchlichkeiten und ambivalenten Handlungsanforderungen lassen sich nicht nur als Verhinderungen emanzipatorischer Lebenspraxis jenseits traditioneller Rahmungen lesen. Vielmehr sind in Widersprüche und Ambivalenzen immer auch die Bedingungen der Möglichkeit eingelassen, restriktive Begrenzungen kreativ zu überschreiten und so eine eigensinnig-emanzipatorische Lebenspraxis gegenüber strukturellen Ungleichheiten, normativen Zumutungen und kulturellsymbolischen Zuweisungen zu behaupten. Soweit Widersprüche und konfligierende Handlungsanforderungen in biographische Widerständigkeiten, eigensinnige Selbstpositionierungen und entsprechend emanzipatorische Formen der Lebensführung einmünden, verändern sich mit der Zeit auch schrittweise die Lebenslage und die Handlungsspielräume von Frauen. In dieser Perspektive wird sichtbar, dass die Lebenslage von Frauen nach wie vor durch bestimmte Widersprüche und vornehmlich strukturell gezogene Grenzen gekennzeichnet ist. (ICH)
In: Geschlechterverhältnisse im sozialen Wandel, S. 289-297
In: Ein neuer Geist des Kapitalismus?, S. 311-338
In den Sozialwissenschaften werden seit etwa 15 Jahren die Perspektiven der modernen postindustriellen Gesellschaften verstärkt unter den Stichworten Netzwerkgesellschaft und Netzwerkkapitalismus diskutiert. Der oft vertretenen These vom Verschwinden des Sozialen - im Zuge einer fortschreitenden Deregulierung und Optionalisierung der Arbeits- und Konsumsphäre - steht die Gegenthese vom Aufkommen eines Neuen Geistes des Kapitalismus gegenüber. Es ist nun eine offene Frage, ob die kulturellen und sozialen Spannungsmomente, welche in diesem Kontext identifiziert werden können, einen Leitfaden an die Hand geben, um die Ambivalenzen und Paradoxien der heutigen Netzwerkökonomie analysierbar und verstehbar zu machen.
In: Strukturwandel der Anerkennung: Paradoxien sozialer Integration in der Gegenwart, S. 75-120
De-Institutionalisierungsprozesse von Anerkennung beinhalten bestimmte Chancen und Risiken, die ungleich verteilt sind: Auf der einen Seite eröffnen sich neue Chancen, eine Anerkennung für bisher nicht beachtete oder gar missachtete Eigenschaften zu erwerben und sich so aus verfestigten Anerkennungsparcours und Missachtungssanktionen zu lösen. Auf der anderen Seite werden die Erwartungen an wie auch die Ansprüche auf Anerkennung unsicher. Damit steigt das Risiko, dass bis dahin selbstverständliche Anerkennungserwartungen enttäuscht werden und bestimmte Ansprüche ins Leere laufen. Ein wesentlicher Aspekt des Brüchigwerdens der "alten" Ordnung ist in der De-Standardisierung von Anerkennung zu sehen. Damit ist die doppelte Bedeutung von "Standard" angesprochen: zum einen der Verlust eines Standards im Sinne eines Niveaus der Anerkennungserwartungen, die durch Anerkennungsinstitutionen vermittelt werden; zum anderen die größere Flexibilisierung und Individualisierung der Anerkennungserfahrungen und -ansprüche. Beide Seiten müssen in ihrer Ambivalenzspannung in den Blick genommen werden. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst verbreitete Diagnosen des Wandels der Arbeitswelt dargestellt, der sich als De-Institutionalisierung von Anerkennung beschreiben lässt. Daran anschließend werden Ergebnisse einer empirischen Untersuchung präsentiert, die sich mit der Frage befasst hat, wie Organisationen auf diese De-Institutionalisierung reagieren und welche Ansätze von Re-Institutionalisierungen sich erkennen lassen. (ICI2)
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 40, Heft 4, S. 591-608
ISSN: 1861-8588
In: Leviathan: Berliner Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Band 40, Heft 4, S. 591-608
ISSN: 0340-0425
"Flexibilisierung, Vermarktlichung und permanente Reorganisationen führen zu einer Erosion der auf Status und langfristigen Beziehungen in Organisationen gegründeten Anerkennungsverhältnisse. Organisationen versuchen vermehrt, der damit einhergehenden Verunsicherung in Bezug auf Chancen und auf die Kriterien der Anerkennung entgegenzuwirken. Sie fördern Anerkennungskommunikationen, allerdings mit ihren typischen Mitteln: mit Formalisierung und Objektivierung. Anerkennung wird als Beurteilung gerahmt, an Kennziffern geknüpft, in Ranglisten überführt und in der Währung von Entgelt und Karriere gezahlt. Zugleich wird sie variabilisiert, zeitlich unter den Vorbehalt stets neuer Bewährung gestellt und so wiederum destabilisiert. Die Anerkennung der Person wird auf die Subjektivität von Leistungskräften verengt." (Autorenreferat)
In: Ein neuer Geist des Kapitalismus?: Paradoxien und Ambivalenzen der Netzwerkökonomie, S. 9-38
Der einleitende Beitrag zum vorliegenden Sammelband zeigt in Anlehnung an Luc Boltanskis und Eve Chiapellos Buch "Der neue Geist des Kapitalismus", dass das Kennzeichen der aktuellen Epoche das hochambivalente Zusammenspiel "endogener und exogener Veränderungstendenzen" ist. Endogene Veränderungstendenzen beruhen auf der Anverwandlung der Taylorismus-Kritik durch das moderne Management. Exogene Veränderungstendenzen ergeben sich aus den "Verschiebungen" gesellschaftlicher Machtverhältnisse im Zuge der Weltmarktentwicklung. Mit Blick auf die endogenen Veränderungstendenzen machen Boltanski und Chiapello auf das Aufkommen eines neuen Sets an Wertigkeiten aufmerksam. Diese im Entstehen begriffene Konstellation bezeichnen sie als "Projektpolis", die sich an Wertigkeiten wie "Kontaktoffenheit", "Mobilität und Flexibilität" sowie "Employability" orientiert. Historisch wandelbare Muster von Wertbeziehungen zwischen den verschiedenen Poleis nennen Boltanski und Chiapello "Geist des Kapitalismus". Diese Muster an Erwartungshaltungen und Rechtfertigungen entwickeln sich in der Auseinandersetzung mit drei allgemeinen Problemen, die der Kapitalismus - als "geistverlassenes Gehäuse" im Sinne Webers - nicht mit rein ökonomischen Mitteln lösen kann. Gleichzeitig steht es mit der Fairness und den Gerechtigkeitsstandards der derzeitigen Ordnung nicht zum Besten. Weite Teile der Arbeitswelt durchzieht ein tief greifendes Bewusstsein von Existenzunsicherheit und Prekarität. Damit stellt sich die für Boltanski und Chiapello die alte Frage nach dem gesellschaftsdiagnostischen Potential einer kritischen Soziologie und/oder einer Soziologie der Kritik neu. (ICA2)