Die Beiträge des Bandes gehen der Frage nach, wie spätmittelalterliche Gemeinschaften Entscheidungen im Kontext ihrer gesellschaftlichen Ordnungsstrukturen, sozialen Herrschaftskonstellationen und kulturellen Deutungsmuster vorbereitet, getroffen und vermittelt haben. Untersucht werden formelle Gruppen, die langfristige historische Wirkungen erzielten: städtische Ratskollegien, Zünfte, die Hanse, Domkapitel und monastische Konvente, Magister und Scholaren vor und während der Entstehung von Universitäten sowie Inquisition und Konzilien. Aufschlussreicher als individuelle Motive historischer Akteure sind für das Verständnis gemeinschaftlicher Entscheidungen soziale Formen, Strukturen und Logiken des Entscheidens. Durch ihre Konzentration auf die soziale, kommunikative Praxis des Entscheidens verdeutlichen die gewählten Fallbeispiele, dass kollektives Entscheiden mehr ist als die Summe individueller Entscheidungen.
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Main description: Im ersten Band der Reihe Stiftungsgeschichten zeigen Mediävisten, Neuzeit- und Kunsthistoriker, inwieweit die Stiftungen für das Seelenheil das liturgische Gedenken für Verstorbene zu sichern vermochten und wie der Stifterwille im Laufe der Zeit umgedeutet wurde, in welchem Maße die Fundationen aber auch dem Ruhm des Stifters und seiner Familie dienen oder praktische Aufgaben der städtischen Obrigkeit lösen sollten. Die Beiträge, die von der Salierzeit bis zur Gegenwart reichen, beleuchten die Jenseitsvorstellungen als Hintergrund des Stiftungshandelns und den raffinierten Gebrauch der Stiftungen zur politischen Propaganda und zum Selbstschutz von Minderheiten.
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In: Schriftenreihe der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin 62
In: Die Urkundensammlung des Historischen Seminars der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, heute in der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität, Zweigbibliothek Geschichte Teil 2
Das 2016 im Rostocker Hinstorff Verlag erschienene zweibändige Mecklenburgische Klosterbuch (MKB) hat sich in den vergangenen Jahren als Standardwerk zur mecklenburgischen Kloster- und Stiftsgeschichte etabliert. Es erweitert die Reihe der abgeschlossenen (u. a. für Brandenburg, Schleswig-Holstein und Hamburg, Westfalen) und noch laufenden (u. a. für Pommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt) Klosterbuchvorhaben. Das MKB entstand als interdisziplinäres Forschungsprojekt in Kooperation zwischen den Universitäten Leipzig und Rostock. Als Herausgeber fungierten die Professoren Wolfgang Huschner (Universität Leipzig), Ernst Münch (Universität Rostock) und Wolfgang Eric Wagner (Universität Rostock/Universität Münster) sowie Dr. Cornelia Neustadt (Universität Leipzig/Sächsische Akademie der Wissenschaften), der die Leitung der wissenschaftlichen Redaktion oblag. Für die Kartographie zeichnete Professor Dr. Gyula Pápay (Universität Rostock) verantwortlich. Mehr als 60 Autorinnen und Autoren sowie über 30 wissenschaftliche Institutionen unterstützten das Vorhaben, das vor allem durch die Fritz Thyssen Stiftung für Wissenschaftsförderung und die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gefördert wurde. Nach jeweils einer historischen, bau- und kunsthistorischen sowie archäologischen Einführung enthält das MKB 43 Katalogbeiträge über Klöster, Stifte, Kommenden und Prioreien, die im Untersuchungszeitraum kurz-, mittel- oder längerfristig in Mecklenburg existierten. Die Institutionen werden in alphabetischer Reihenfolge nach den Namen ihrer Standorte präsentiert, wobei die politischen Grenzen Mecklenburgs um 1500 den geographischen Rahmen bilden. Den Katalogbeiträgen liegt ein einheitliches Gliederungsschema zugrunde (S. 1473/1474). Nach einem "Steckbrief" mit den wichtigsten Daten zu Gründung, Lage, Ordenszugehörigkeit und Patrozinien folgt ein Überblick über die Kloster- bzw. Stiftsgeschichte, gefolgt von Informationen über die Stellung im Orden, die soziale Zusammensetzung des Konvents, dessen Besitzgeschichte, das religiöse und spirituelle Wirken sowie über die Bau- und Kunstgeschichte. Die Ausführungen werden durch Literatur- und Quellenverweise belegt sowie durch Karten (Besitzentwicklung, Besitzstruktur, Rechtsverhältnisse), Grundrisse bzw. Lagepläne, Fotos und Zeichnungen von Architekturteilen und Bodenfunden sowie von Ausstattungsgegenständen, Urkunden, und Siegeln ergänzt. In einem weiteren, separaten Katalog werden jene fast 30 auswärtigen Klöster, Stifte und Kommenden erfasst und beschrieben, die über Besitzungen und die damit verbundenen Herrschafts- und Nutzungsrechte in Mecklenburg verfügten. Sie sind in östlich, südlich und westlich von Mecklenburg gelegene Institutionen untergliedert. Das MKB enthält ein Orts- (S. 1379-1409) sowie ein kommentiertes Personenregister (S. 1411-1471), die eine gezielte Erschließung des Handbuches ermöglichen. Das Quellen- und Literaturverzeichnis (S. 1319-1377) bietet die vollständige Auflistung aller zitierten Werke. Ein Autorenverzeichnis (S. 1475-1479) sowie Zitationsempfehlungen (S. 1481) schließen das Werk ab. Für die elektronische Veröffentlichung wurde ein Supplementband mit den (korrigierten) Überblickskarten und allen Besitzkarten erstellt.
Intellektuelle gibt es in den Gesellschaften Europas seit dem Mittelalter und bis heute. Sie sind gelehrte Experten und zugleich kritische Begleiter des Zeitgeschehens, gehören zur Wissenskultur der Universitäten und sind als kritische Köpfe eigenständige, oft unangepasste Denker, die als Mahner und Kritiker häufig gefragt und zitiert wurden, aber stets auch auf Widerspruch trafen. Die elf Beiträge dieses Bandes stellen die Rolle der Intellektuellen vom Mittelalter bis zur heutigen Zeit dar. Enthalten sind Texte von Michael Busch, Caspar Hirschi, Martin Kintzinger, Hans-Uwe Lammel, Zdenek Nebrenský, Meta Niederkorn-Bruck, Pietro Daniel Omodeo, Jürgen Renn, Frank Rexroth, Pauline Spychala, Lars Tschirschwitz und Isabella von Treskow.
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Im ersten Band der Reihe Stiftungsgeschichten zeigen Mediävisten, Neuzeit- und Kunsthistoriker, inwieweit die Stiftungen für das Seelenheil das liturgische Gedenken für Verstorbene zu sichern vermochten und wie der Stifterwille im Laufe der Zeit umgedeutet wurde, in welchem Maße die Fundationen aber auch dem Ruhm des Stifters und seiner Familie dienen oder praktische Aufgaben der städtischen Obrigkeit lösen sollten. Die Beiträge, die von der Salierzeit bis zur Gegenwart reichen, beleuchten die Jenseitsvorstellungen als Hintergrund des Stiftungshandelns und den raffinierten Gebrauch der Stiftungen zur politischen Propaganda und zum Selbstschutz von Minderheiten.