In: L' homme: European review of feminist history : revue europénne d'histoire féministe : europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, Volume 16, Issue 1
Der Beitrag widmet sich den geschlechtlichen und geschlechterpolitischen Strategien junger Frauen am Beginn des 21. Jahrhunderts. Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Kontroversen über den Stellenwert von Geschlecht als gesellschaftlicher Ordnungskategorie und Strukturgeber fragen die Autorinnen nach den Widersprüchen und Brüchen im Verhältnis der Geschlechter. Den empirischen Ausgangspunkt bilden Interviews mit Frauen aus der DJ- und Hacker-Kultur und damit aus männerdominierten Kontexten, in denen diese Widersprüche besonders sichtbar werden. In Auseinandersetzung mit soziologischen Theorien zur Konstruktion von Geschlecht und queer-theoretischen Überlegungen wird ein Begriff der geschlechtlichen Arbeit vorgeschlagen, um sowohl den Umgang mit geschlechtlichen Markierungen und Positionierungen als auch mit geschlechtlichen Wünschen und Identifizierungen zu fassen. Ziel ist die Verdeutlichung, wie sehr sich geschlechtliche und hetero-normative Normen und Platzanweisungen miteinander verschränken. Diese Verschränkung kommt auch in den geschlechterpolitischen Haltungen der Interviewpartnerinnen zum Ausdruck. Obgleich sich diese frauen- oder geschlechtspolitisch engagieren, distanzieren sie sich von einer Kennzeichnung als feministisch, mit der sie lesbisch codierte Bilder von Unweiblichkeit assoziieren. (ICH2)
It is argued that the striking differences across Europe in the labor force participation rates of women with children cannot be explained by differences in social policy or welfare system alone. This volume, resulting from research conducted 1998-2001 by the European Commission, explores the interaction of individual motivations & sociopolitical factors that prompt some mothers to enter the workforce & other to remain at home, highlighting the intersection of social policies & practices across different welfare regimes. The current work situation of mothers -- & all women -- is considered against the backdrop of gender-equality policies developed since the late 1950s, along with treaties that have provided the legal basis for such policies; laws against sexual discrimination, guarantees of "equal pay for equal work," & provision of childcare services are highlighted. The continued "gender coding" of certain activities, eg, child care & household maintenance, as "women's work" is discussed & sociopolitical factors in individual EU member states that impact gender-equality policies are considered. K. Hyatt Stewart
Der vorliegende Beitrag leitet einen Sammelband über erwerbstätige Mütter in Europa ein. Die Verfasserinnen setzen sich mit dem Zusammenhang zwischen Wohlfahrtsregimen und Geschlechterarrangements auseinander. Sie stellen Erklärungsansätze vor, die neue Sichtweisen auf die Verfasstheit von Wohlfahrtsstaaten, auf das Verhältnis von Staat, Markt und Familie und auf die historische und kulturelle Situiertheit dieser Institutionen entwickeln. Mit Blick auf das Verhältnis von Sozialpolitik, normativen Leitbildern und sozialer Realität wird die Erwerbstätigkeit von Frauen und Müttern im rechtlichen Rahmen der EU umrissen. Abschließend geben die Verfasserinnen einen Überblick über die Einzelbeiträge des Sammelbandes. (ICE)