Der China-Besuch Jelzins am 9./10. Dezember 1999 erfolgte vor dem Hintergrund zweier wichtiger Gedenktage, nämlich dem 50. Jahrestag der VR China, der am 1. Oktober 1999 gefeiert worden war, und der Aufnahme diplomatischerBeziehungen zwischen Moskau und Beijing (am 3. Oktober 1949).1 Vor allem aber war es seine letzte Reise als russischer Staatspräsident: Am 31. Dezember erklärte er bekanntlich seinen Rücktritt.
Der Zeitraum zwischen 1945 und 1955 war das J ahrzehnt, in dem die Guomindang (fortan: "GMD") sich auf Taiwan festsetzte und ihre Herrschaft konsolidieren konnte.
Waffen hatte die VR China schon während der 60er und 70er Jahre in alle Welt geliefert, um den dort mit "revolutionären" Ansprüchen angetretenen Parteien unter die Arme zu greifen. Militärische Ausrüstungen gingen damals beispielsweise an die "Bewaffneten Volksstreitkräfte'' in Thailand, auf den Philippinen, auf der malaiischen Halbinsel oder aber ins indische Naxalbari - um hier nur einige Beispiele zu nennen. Systematisch unterstützt wurden aber auch die Streitkräfte Nordkoreas während des Koreakriegs und Nordvietnams während des Ersten und Zweiten Indochinakriegs. Bei all diesen Lieferungen standen ideologische und politische Erwägungen im Vordergrund.
Vom 30.11. bis 4.12.1992 besuchte der chinesische Ministerpräsident Li Peng die SR Vietnam, um, wie es hieß, die alten Freundschaftsbeziehungen zwischen beiden Nachbarländern weiter zu verbessern und "einige unliebsame Dinge" der jüngeren Vergangenheit in Vergessenheit geraten zu lassen. Ein chinesischer Ministerpräsident war zuletzt i.J. 1971 nach Vietnam gekommen - nämlich Zhou Enlai, der damals eine Partei- und Regierungsdelegation geführt hatte.
Der Oktober 1996 hat sich in der Außenpolitik der VR China zu einem Monat Europas entwickelt; kamen doch innerhalb kurzer Zeit der Schweizer Bundespräsident, der österreichische Bundeskanzler - und schließlich auch der deutsche Außenminister nach Beijing.
Vom 23.-26. April 1990 besuchte Ministerpräsident Li Peng als Erwiderung auf den Beijing-Besuch Gorbatschows im Mai 1989 die UdSSR. Es war die erste Visite eines chinesischen Regierungschefs, seit Zhou Enlai vor 26 Jahren zmn letzten Mal nach Moskau gekommen war.
Im ersten Teil der "Südchina"-Serie wurde der im offiziellen chinesischen Geschichtsverständnis tabuisierte Gegensatz zwischen Nord und Süd aus historischer Perspektive dargestellt. Dieser in der Geschichtsschreibung und in der Politik tabuisierte "Widerspruch" soll u.a. verständlich machen, warum die gegenwärtigen Rezentralisierungs- bemühungen Beijings im Süden auf so hartnäckigen Widerstand stoßen.
In den 60er Jahren begann sich der innere Hauptwiderspruch der GMD-Politik noch schärfer als bisher abzuzeichnen. Auf der einen Seite blieb die Führung starr bei ihrem immer unrealistischer werdenden Alleinvertretungs und "Rückkehr"-Credo, auf der anderen wußte sie mit einer Wirtschaftspolitik aufzuwarten, die an Flexibilität und Kongenialität ihresgleichen in Asien suchte. Taiwan war Endmoräne gescheiterter politischer Träume, zugleich aber auch Experimentierfeld vitaler wirtschaftlicher Neuansätze.
Am 3Juli 1990 unterzeichneten die beiden Außenminister Qian Qichen und Ali Alatas in Beijing ein Kommuniqué über die Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen beiden Seiten, in dem es hieß, daß beide in Übereinstimmung mit den Vereinbarungen von Tokyo vom 23. Februar 1989 auf der Basis der Fünf Prinzipien der friedlichen Koexistenz beschlossen hätten, die diplomatischen Beziehungen mit Wirkung vom 8. August 1990 "wieder aufzunehmen". Kein Wort über Taiwan und auch keine ausdrückliche Erwähnung des Alleinvertretungsanspruchs der VR China! Dies ist m.a.W. ein höchst merkwürdiges Kommuniqué, das die Ausnahmestellung widerspiegelt, die im chinesisch-indonesischen Verhältnis herrscht.
Obwohl die letzte Dynastie ij. 1911 abgedankt hat, sind doch lange danach noch Führungspersönlichkeiten hervorgetreten, die am Ende ihrer Laufbahn durchwegs "kaiserliche" Verhaltensweisen angenommen hatten, und deren imperialer Rang sich vor allem an den Grabstätten ablesen läßt, die ihnen die Nachwelt gesetzt hat: Paradoxerweise handelte es sich hier durchwegs um Gestalten, die ihre Laufbahn ursprünglich im Zeichen der Revolution begonnen hatten, nämlich Sun Yixian, Jiang Jieshi und Mao Zedong.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion wurde von der Nachrichtenagentur Xinhua in düsteren Farben nachempfunden. Nach 69 Jahren sei ein Staat, der von seiner Landmasse her immerhin ein Sechstel der Welt-Landfläche bedecke, spurlos verschwunden. Erhebliche Schuld komme dabei Gorbatschow zu.
Anders als im Imperium Romanum, das schon früh eine in sich geschlossene Rechtsordnung hervorbrachte, konnte sich der juristische Überbau im Reich der Mitte nie aus dem Spannungsfeld zwischen Sittlichkeit und Rechtlichkeit herauslösen, sondern wurde von der Moral immer wieder eingeholt und überlagert.
Frostige Atmosphäre beim Besuch James Bakers in Beijing James Baker, der amerikanische Außenminister, besuchte - im Anschluß an Konferenzen in Japan und Südkorea - vom 15. bis 17.November 1991 die VR China und war damit der erste hochrangige Politiker, der seit dem Massaker vom Juni 1989 wieder nach Beijing kam. Es war sein dritter Besuch seit seinem Amtsantritt als Außenminister - und ganz gewiß auch sein schwierigster, da sich in der Zwischenzeit zahlreiche Probleme zwischen beiden Seiten aufgetürmt haben.
Bei einer Veranstaltung am 24.10.1991 in Oxford gaben Vertreter des GIO Erklärungen zum chinesischen Wiedervereinigungsproblem ab, die hier in Auszügen nachgedruckt werden sollen. Die Stellungnahme der VRCh ist in CHINA aktuell im Laufe der Jahre so häufig wiedergegeben worden, daß es hier keiner ausführlichen Darlegung bedarf. Nur soviel sei erwähnt, daß Beijing von der Formel "Ein Staat, zwei (gesellschaftliche) Systeme" (yi guo hang zhi), Taibei dagegen von "Einem Staat und zwei Regierungen" (yi guo Hang fu) ausgeht. Diese Formulierungen spiegeln nicht nur semantische, sondern auch inhaltliche Unterschiede wider: Beijing möchte Taiwan als Verwaltungs- sowie Wirtschaftssonderzone und die Regierung als (lediglich untergeordnete) Lokalregierung gewertet wissen, während andererseits die RCh-Regierung Taiwan als Modellzone behandelt sehen möchte und überdies die Gleichberechtigung beider Regierungen postuliert. Demgemäß wünscht Beijing Verhandlungen zwischen den beiden führenden Parteien KPCh und GMD, während Taibei zu Gesprächen zwischen beiden Regierungen laden möchte. ; Bei einer Veranstaltung am 24.10.1991 in Oxford gaben Vertreter des GIO Erklärungen zum chinesischen Wiedervereinigungsproblem ab, die hier in Auszügen nachgedruckt werden sollen. Die Stellungnahme der VRCh ist in CHINA aktuell im Laufe der Jahre so häufig wiedergegeben worden, daß es hier keiner ausführlichen Darlegung bedarf. Nur soviel sei erwähnt, daß Beijing von der Formel "Ein Staat, zwei (gesellschaftliche) Systeme" (yi guo hang zhi), Taibei dagegen von "Einem Staat und zwei Regierungen" (yi guo Hang fu) ausgeht. Diese Formulierungen spiegeln nicht nur semantische, sondern auch inhaltliche Unterschiede wider: Beijing möchte Taiwan als Verwaltungs- sowie Wirtschaftssonderzone und die Regierung als (lediglich untergeordnete) Lokalregierung gewertet wissen, während andererseits die RCh-Regierung Taiwan als Modellzone behandelt sehen möchte und überdies die Gleichberechtigung beider Regierungen postuliert. Demgemäß wünscht Beijing ...
Das Thema "Politische Kultur" wurde bisher unter vier Hauptbegriffen abgehandelt, nämlich "Ordnung und Stabilität", "Harmonie und Gleichgewicht", "Vertikalismus und Zelluralisierung" sowie "Zeit und Raum als Elemente der Politik". Im ersten dieser vier Kapitel war vor allem von den drei Leitmotiven konfuzianischer Ordnungsvorstellungen die Rede, nämlich von den ordnenden Kräften der "Tugend", der Gesittung und der Sprache - also von jenem stabilitätsdienlichen Dreiklang, der auch heute noch vernehmbar ist.