Auf dem Weg zum "Neuen Menschen": Bildungs- u. Kulturarbeit d. österr. Sozialdemokratie in d. Ersten Republik
In: Schriftenreihe des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung 12
17 Ergebnisse
Sortierung:
In: Schriftenreihe des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Geschichte der Arbeiterbewegung 12
In: Socialinė teorija, empirija, politika ir praktika, Band 4, S. 11
ISSN: 2345-0266
In: Zukunft: die Diskussionszeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur, Heft 4, S. 28-33
ISSN: 0044-5452
In: Auf dem Weg zur Staatspartei: zu Geschichte und Politik der SPÖ seit 1945, S. 165-178
Weidenholzer geht der historischen Entwicklung und dem Funktionswandel der politischen Vorfeldorganisationen der österreichischen Sozialdemokratie von ihrer Entstehung bis Ende der achtziger Jahre dieses Jahrhunderts nach. Im ersten Teil stellt der Autor die Bedeutung des politischen Vorfeldes für die sozialistische Partei bis Ende der Ersten Republik dar, wobei er ihm eine wesentliche Funktion für die Organisierung der Lebens- und Freizeitverhältnisse im Rahmen einer sozialistischen Gegenkultur zuschreibt, aber auch eine Entfremdung der Parteimitglieder von den realen politischen Auseinandersetzungen konstatiert. Im zweiten Teil stellt er die Vorfeldorganisationen in den Bereich Kultur und Sport, Sozial- und Wirtschaftseinrichtungen, Interessenvertretungen und sozialdemokratisch orientierte wirtschaftliche Vereine mit ihren Zielen und Interessen während der Zweiten Republik dar. Der Verfasser kommt zu dem Ergebnis, daß die Vorfeldorganisationen heute noch Anerkennung und Sinnerfüllung bieten, im Unterschied zur Ersten Republik jedoch "die finale Ausrichtung auf das Endziel einer sozialistischen Gesellschaft weitgehend geschwunden" ist. (RS)
In: Mündliche Geschichte und Arbeiterbewegung: eine Einführung in Arbeitsweisen und Themenbereiche der Geschichte "geschichtsloser" Sozialgruppen, S. 39-51
Der Aufsatz soll Möglichkeiten und Grenzen der Mündlichen Geschichte (Oral History) aufzeigen. Die Geschichte der Arbeiterbewegung, die bisher aus der Perspektive ihrer eigenen bürokratischen Apparate oder staatlicher Instanzen geschrieben worden ist, bedarf in besonderem Maße der Ergänzung durch die Mündliche Geschichte. In der Bundesrepublik hat die Orientierungskrise der SPD zu einem Boom an weitgehend mündlich recherchierten lokalen Geschichten von Ortsvereinen, Unterbezirken und Arbeitsgemeinschaften geführt. Dies bedeutet sowohl eine Politisierung als auch eine Demokratisierung des Forschungsprozesses, da tausende engagierter Laienforscher einbezogen werden. Die Gefahren der neuen Geschichtsschreibung liegen einerseits in einer eskapistischen Instrumentalisierung, die Beschäftigung mit Vergangenheit zur Flucht aus der unbewältigbaren Gegenwart nutzt, und andererseits darin, daß ästhetische Bewertungen politische verdrängen. Es geht dann vorwiegend um die Originalität der Analysen, die Arbeiter werden zum Objekt der Forschung degradiert. Trotz dieser Einwände ist die Mündliche Geschichte für Historiker, Sozialwissenschaftler, Erwachsenenbildner und politische Funktionäre unverzichtbar; außerdem kann sie einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der gegenwärtigen Orientierungslosigkeit der Arbeiterbewegung liefern. (RÖ)
In: Arbeiterbewegung - Faschismus - Nationalbewußtsein: Festschrift zum 20jährigen Bestand des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes und zum 60. Geburtstag von Herbert Steiner, S. 59-65
Der Autor untersucht die Stellung der österreichischen Arbeiterbewegung zu einem Arbeitsrecht in der Zeit der Revolution von 1848. Grundlage aller Forderungen auf diesem Gebiet war die Position, der Arbeiter müsse als gleichberechtigter Bürger anerkannt werden. Das Ideal des Individualismus der Revolution von 1848 hatte auch auf dem Gebiet des Arbeitsrechts seine Auswirkungen. Sozialistische Vorstellungen spielten kaum eine Rolle. Keine einzige von den Arbeitern erzwungene Regelung hatte längeren Bestand, aber stellte lange Zeit für die Gewerkschaften ein Vorbild dar. (WJ)
In: Geschichte als demokratischer Auftrag: Karl R. Stadler zum 70. Geburtstag, S. 159-204
Am Beispiel der österreichischen Sozialdemokratie soll historisch nachgezeichnet werden, wie sich ihr Verhältnis zur Wissenschaft entwickelte. Dabei sollen Bedingungen, Strukturen, Instrumente und Agenten der Kooperation von Wissenschaft und Arbeiterbewegung analysiert werden. Die Ausführungen bezogen sich auf den Zeitraum von der Gründung der österreichischen Sozialdemokratie bis zu ihrer Niederwerfung durch den Faschismus. Es zeigte sich, daß die rationale Durchdringung der Arbeiterbewegung nicht durch eine parteioffizielle oder selbstdefinitorische Dekretierung durch Intellektuelle begründet werden kann. Daraus wurde gefolgert, daß Wissenschaftlichkeit nur dann zum tragenden Prinzip der Arbeiterbewegung werden kann, wenn sie zum integrativen Bestandteil der Lebensperspektiven einer Vielzahl von Parteimitgliedern wird. (HRS)
In: Positionen 1
In: Gesellschafts- und sozialpolitische Texte 12
In: WISO: Wirtschafts- und sozialpolitische Zeitschrift, Band 37, Heft 1, S. 59-74
ISSN: 1012-3059
"Im Beitrag wird die These vertreten, dass die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit in Europa nicht zuletzt darin begründet liegt, dass eine falsche 'Diagnose' der Situation erstellt und aufgrund dessen eine falsche 'Therapie' zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit angewandt wurde. Diese Diagnose basiert im Wesentlichen auf der neoliberalen Vorstellung, dass 'der Markt' ohnehin alles gütlich regelt, wenn man ihn denn nur lässt. Es wird dargestellt, welche problematischen Folgewirkungen diese Auffassung im Bereich der Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik hat. Weiter wird ein Konnex zur jüngsten Finanzmarktkrise hergestellt, die sich durch eine von neoliberalen Vorstellungen geleitete Politik wesentlich verschlimmert hat, worüber auch deren offizielle Fehldeutung als 'Staatsschuldenkrise' nicht hinwegtäuschen kann. Welche Strategien verfolgt werden sollten, um der gegenwärtigen Situation angemessen zu begegnen, wird abschließend skizziert. Dazu gehören eine effektive Regulierung der Finanzwirtschaft, die Reetablierung der Politik als bestimmender - und nicht von 'den Finanzmärkten' getriebener - Faktor sowie die Weiterentwicklung der EU zu einer Sozialunion, die der Bevölkerung existenzielle Sicherheit bietet und Vollbeschäftigung wieder als Ziel formuliert." (Autorenreferat, IAB-Doku)
In: Materialien zur historischen Sozialwissenschaft 2