Neue Beiträge zur Soziologie alltäglicher Lebensführung, 2, Tag für Tag: Alltag als Problem - Lebensführung als Lösung?
In: Arbeit und Leben im Umbruch 2
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In: Arbeit und Leben im Umbruch 2
In: Korruption als Ordnung zweiter Art, S. 139-161
In: Korruption als Ordnung zweiter Art, S. 139-161
Um die Entstehungs- und Bestandsbedingungen mafioser Strukturen zu analysieren, rekonstruiert die Autorin im ersten Teil ihres Beitrags den Kernmechanismus mafiosen Handelns, wie ihn der italienische Soziologe Diego Gambetta am Beispiel des Films "Der Pate" herausgearbeitet hat. Gambetta beschreibt die Mafia vor allem als eine "Industrie, die privaten Schutz schafft, fördert und verkauft". Im zweiten Teil des Beitrags geht die Autorin über Gambettas Analyse hinaus und schlägt vor, sich bei der Analyse mafioser Strukturen nicht auf das Anbieten, Produzieren und Verkaufen von Schutz für externe Kunden zu beschränken. Vielmehr lässt sich die These verfolgen, dass mafiose Unternehmer die Branche wechseln und Schutz in eigener Sache einsetzen: für die legalen und illegalen Transaktionen von Unternehmen, deren ökonomische Leitung sie übernommen haben. Als empirische Grundlage für diese These bezieht sich die Autorin auf die Reportage von Roberto Saviano mit dem Titel "Gomorrha", die in der letzten Zeit großes Aufsehen erregt hat. Das Buch handelt von der neapolitanischen Camorra und lässt sich dahingehend interpretieren, dass die Camorra-Clans ihre ökonomische Machtposition ausgebaut haben, indem sie mit illegalen Gütern und Dienstleistungen handeln und einen gewaltoffenen Markt geschaffen haben, so dass sie auch bei Transaktionen mit legalen Gütern der "normalen" Konkurrenz überlegen sind. Die Autorin zeigt anhand von Beispielen, dass sich genau hier Übergänge zu einem Warlord-System finden lassen. (ICI2)
In: SPW: Zeitschrift für sozialistische Politik und Wirtschaft, Heft 129, S. 36-38
ISSN: 0170-4613
In: Lebensführung und Gesellschaft, S. 199-216
In: Lebensführung und Gesellschaft: Beiträge zu Konzept und Empirie alltäglicher Lebensführung, S. 199-216
Die Verfasserin stellt drei Fallbeispiele (Industriearbeiter) aus einer qualitativen Panel-Studie vor, deren Gegenstand die Auswirkungen des sozialen Wandels nach der Wende in der DDR auf die alltägliche Lebensführung der Bürger in den neuen Bundesländern war. Sie zeigt, dass unter den Bedingungen des gesellschaftlichen Umbruchs die alltägliche Lebensführung zunächst in der bisherigen Form aufrecht erhalten wird und die Auseinandersetzung mit der neuen Situation anleitet. Diese Konstanz in der alltäglichen Lebensführung bietet den Betroffenen zum einen eine Orientierungshilfe, präjudiziert jedoch andererseits die soziale Lage der Interviewpartner unter den neuen gesellschaftlichen Bedingungen und ist so gleichzeitig Ressource und Restriktion. (ICE2)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 49, Heft 12, S. 15-26
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 12/1999
ISSN: 0479-611X
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Heft B 12, S. 15-26
ISSN: 0479-611X
"Entgegen der landläufigen Annahme, der ostdeutsche Transformationsprozeß folge einer gerichteten Entwicklung, in deren Verlauf sich die DDR-Gesellschaft der bundesrepublikanischen angleiche, wird hier die prinzipielle Offenheit dieses Prozesses betont. Denn einer qualitativen Paneluntersuchung zufolge, in der die Handlungen der betroffenen Akteure im Mittelpunkt der Analyse stehen, passen sich die Menschen in den neuen Bundesländern nicht einfach den Erwartungen an, die das neue System an sie stellt. Vielmehr orientieren sie sich bei ihren Alltagsentscheidungen an ihrer alltäglichen Lebensführung - einem Regelsystem, das sie über die Zeit hinweg entwickelt haben und das ihren Handlungen einen Zusammenhang gibt. Wir haben damit etwas vor uns, was über die Turbulenzen des Transformationsprozesses hinweg stabil bleibt: Die Akteure ziehen ihre alltägliche Lebensführung als Richtschnur für ihre Entscheidungen im neuen System heran. Das aber hat Folgen: Letztendlich entscheiden die neuen Institutionen darüber, ob die etablierte alltägliche Lebensführung zum neuen System 'paßt'." (Autorenreferat)
In: Forum: Zukunft der Gesellschaft 3
In: tagaus - tagein : neue Beiträge zur Soziologie Alltäglicher Lebensführung, S. 219-236
Der Beitrag beschäftigt sich mit dem Vorschlag, die alltägliche Lebensführung in eine Sozialtheorie einzuarbeiten, die auf einer handlungstheoretischen Basis steht: die Colemansche Badewanne aus dem Titel dient als das Modell einer solchen Erklärungslogik. Akteure stellen, so die Annahme, mit ihrer alltäglichen Lebensführung ein Regelsystem her, das als Entscheidungshilfe für all die Handlungsentscheidungen herangezogen wird, denen sie tagaus, tagein begegnen. Da eine gewisse Stabilität Voraussetzung für das Funktionieren von Regeln ist, kann die alltägliche Lebensführung nicht ad hoc verändert werden, so dass die Akteure, wenn die Umstände es so wollen, auch scheitern können. Die Autorin plädiert für eine genauere Erforschung der Mechanismen, die die alltägliche Lebensführung mit den jeweiligen Handlungsfolgen verbinden, um funktionalistische Argumentationen zu vermeiden, und prüft am Ende, inwieweit das Programm der subjektorientierten Soziologie die Voraussetzungen hierfür stellen kann. (ICH)
Dienstleistungsarbeit ist eine soziale Angelegenheit. Kunden und Dienstleister sind nicht nur in eine Markttransaktion, sondern auch in eine soziale Beziehung verstrickt: Sie müssen kooperieren, damit die Dienstleistung erstellt werden kann. Hierzu leisten sie "interaktive Arbeit". In diesem Buch wird diese "interaktive Arbeit" als Kernelement von Dienstleistungsarbeit beschrieben. Dabei wird der Blick nicht nur auf die Beschäftigten gerichtet, sondern auch auf die Kunden. Denn ohne deren Mitarbeit lassen sich Dienstleistungen nicht realisieren. Wie interaktive Arbeit konkret aussieht, wann sie gelingt, woran man scheitert, wie sie gestaltet und professionalisiert werden kann, wird anhand von drei Praxisfeldern untersucht: der Altenpflege, der Hotellerie und der Infrastruktur-Dienstleistung bei der Deutschen Bahn.Â.
In: Materialitäten 13
Dieser Band stellt die Frage, welche Rolle der Körper im sozialen Handeln spielt. Ob bei der Teamarbeit oder beim Friseur, ob beim Tanz oder beim musikalischen Improvisieren - Menschen stimmen ihre Handlungen aufeinander ab, indem sie körper- und leibbezogen agieren. So schaffen sie aktiv, miteinander und situativ fluide soziale Ordnungen jenseits von Normen, Routinen und geistiger Planung - und damit jenseits der sozialen Mechanismen, mit denen sich die Soziologie bislang hauptsächlich beschäftigt. Eine solchermaßen körperbasierte Sozialtheorie »geht unter die Haut« und eröffnet ganz neue Antworten auf die Frage, wie soziale Ordnung möglich ist.
In: Materialitäten 13
Aktuelle Gesellschaftsdiagnosen verweisen auf die Rückkehr von Ungewissheit, Uneindeutigkeit und Unsicherheit. Gleichzeitig ist die Frage, wie sich Handeln in offenen Situationen erklären und modellieren lässt, ein Grundproblem soziologischer Theorie. In diesem Buch suchen führende Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlicher soziologischer Handlungstheorien in Diskussion mit Forschern und Forscherinnen aus dem Umkreis der Theorie reflexiver Modernisierung nach einer Antwort auf diese Frage.