Stadt ist Bühne: Kulturpolitik heute
Die Autorin, seit 1991 in Hamburg, war zuvor Kulturkritikerin, und das merkt man. Sie erzählt begeistert und begeisternd von den Möglichkeiten und Wirkungen moderner Kunst und Kultur, deren privilegierter Standort die Stadt ist (am Beispiel Hamburg). Wie legitimiert sich Kulturpolitik bei Finanzknappheit? Was sind die Prinzipien der kommunalen Kulturförderung? Vor allem aber: Wie entsteht im Akt der ästhetischen Rezeption der befreiende, produktive Impuls für Identitätsbildung, die Sinnesschärfung, die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen? Mit kräftiger Unterstützung durch kompetente Stimmen der Kulturtheorie (G. Steiner, R. Sennett...) bricht sie eine Lanze für Kulturpolitik, die Qualität beurteilen, zwischen Publikum und Künstler vermitteln sowie sperrige und schwer zugängliche Kunsterfahrungen ermöglichen soll. Wer konkrete Rezepte für Organisationsreformen und Finanzentscheidungen sucht, dem wird sie zu abgehoben sein (besser F. Brüse, BA 4/89). Weniger handfest als "Kulturpolitik" (ID 26/89), aber zündend. - Nach H. Hoffmann (u.a. BA 3/91). (2) (Cornelia Schuster)