Die Beiträge dieses Bandes thematisieren wenig beachtete, den offiziellen politischen und gesellschaftsbezogenen Äußerungen zuwiderlaufende Prozesse der Ausgrenzung. Aus der Perspektive soziologischer und erziehungswissenschaftlicher Analysen befassen sich die Autorinnen und Autoren mit sehr unterschiedlichen – mehr oder weniger versteckten – Formen sozialer Ausgrenzung.
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Bildungseinrichtungen agieren unter politischen, ökonomischen und administrativen Rahmenbedingungen, was sich auch auf die dortige Gestaltung und Reflexion von pädagogischen Konzepten, Prozessen und Situationen auswirkt. Am Beispiel der Lernenden "mit Migrationshintergrund" lässt sich gut erläutern, wie Wahrnehmungs- und Handlungsregime sich gerade anhand von Störungen reproduzieren. Und dies zu erkennen, ist der erste Schritt, um in Bildungseinrichtungen herrschende Ordnungen konzeptionell und praktisch stärker durchkreuzen zu können, sobald sie negative Wirkungen erzeugen. (DIPF/Orig.)
Im vorliegenden Beitrag wird der Begriff "Schmuddelkinder" aufgegriffen, um zu verdeutlichen, dass die Diskriminierung von Menschen bereits vor den Diskussionen um ein Antidiskriminierungsgesetz durchaus differenziert im Blickfeld der Öffentlichkeit war. Es wird gefragt, ob und inwieweit das Interesse an einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit diskriminierten Gruppen auch biografische Ursachen hat und welche Folgen diese für die politische Identität aufwerfen können. Das Ziel eines produktiven Zusammenwirkens von Schmuddel- und allen Kindern in Bildungseinrichtungen bedarf nach Meinung des Autors mehr als Veränderungen im Bildungswesen. Nur gesamtgesellschaftliche Entwicklungsprozesse und damit politische Einflüsse helfen dort wirklich weiter. Dies erklärt möglicherweise, warum Georg Hansen seinen wissenschaftlichen Blick immer über die Grenzen der Erziehungswissenschaft hinaus richtet und warum er sich jahrzehntelang politisch engagiert. Das politische Engagement findet seine Ausrichtung z. B. darin, solche Parteien und politischen Programme abzulehnen, die allein auf so genannte Selbstheilungskräfte eines Marktes vertrauen. Soziale Gerechtigkeit muss gegen Widerstand erarbeitet werden, denn sie stellt sich nicht von allein, auch nicht in einem demokratischen Rechtsstaat ein. (ICI2).
Im vorliegenden Beitrag wird der Begriff "Schmuddelkinder" aufgegriffen, um zu verdeutlichen, dass die Diskriminierung von Menschen bereits vor den Diskussionen um ein Antidiskriminierungsgesetz durchaus differenziert im Blickfeld der Öffentlichkeit war. Es wird gefragt, ob und inwieweit das Interesse an einer wissenschaftlichen Beschäftigung mit diskriminierten Gruppen auch biografische Ursachen hat und welche Folgen diese für die politische Identität aufwerfen können. Das Ziel eines produktiven Zusammenwirkens von Schmuddel- und allen Kindern in Bildungseinrichtungen bedarf nach Meinung des Autors mehr als Veränderungen im Bildungswesen. Nur gesamtgesellschaftliche Entwicklungsprozesse und damit politische Einflüsse helfen dort wirklich weiter. Dies erklärt möglicherweise, warum Georg Hansen seinen wissenschaftlichen Blick immer über die Grenzen der Erziehungswissenschaft hinaus richtet und warum er sich jahrzehntelang politisch engagiert. Das politische Engagement findet seine Ausrichtung z. B. darin, solche Parteien und politischen Programme abzulehnen, die allein auf so genannte Selbstheilungskräfte eines Marktes vertrauen. Soziale Gerechtigkeit muss gegen Widerstand erarbeitet werden, denn sie stellt sich nicht von allein, auch nicht in einem demokratischen Rechtsstaat ein. (ICI2)
Der Aufsatz widmet sich der Frage, warum staatliche Bildungsverwaltungen Sonderregelungen für ethnische Minderheitengruppen treffen - was auf den ersten Blick dem Diskriminierungsverbot moderner Staatsverfassungen widerspricht. Lassen sich für diese staatliche Schulpolitik Muster finden? Einleitend weist der Autor auf einige zentrale Begriffe und wichtige Positionen hin, die seinen Erörterungen zu Grunde liegen. "Dabei wird zuerst auf ein Dilemma staatlicher Schulpolitik bezüglich ethnisch als abweichend definierter Gruppen hingewiesen. Nachfolgend geht es um Dimensionen des differenzierten staatlichen Umgangs mit solchen Gruppen, bevor Einflussfaktoren verdeutlicht werden, die u.a. eine Schulbildung ethnischer Gruppen jenseits der staatlichen Schulpolitik Deutschlands ermöglichen. Anschließend werden Motive, die mit diesen Maßnahmen verfolgt wurden bzw. werden, sowie Faktoren aufgezeigt, die diese Maßnahmen darüber hinaus beeinflussen. Dabei zeigt sich, dass die Eigeninteressen der ethnischen Minderheiten im Regelfall ohne große Bedeutung bleiben und andere Einflüsse im Vordergrund stehen." Der Autor nennt folgende Einflüsse: Die Präsenz und Machtstellung der Minderheitengruppe, ökonomische und außenpolitische Interessen, politische Grundsätze der "einheimischen" Regierung, innenpolitische Interessen (wie z.B. bei den "Spätaussiedlern"). Die angesprochene Problematik "gewinnt zudem an Bedeutung, weil solche Gruppen in der Regel schlechtere Ergebnisse beim Durchlaufen des Bildungssystems als der Durchschnitt der Bevölkerung erzielen, gleichzeitig aber der Erwerb guter Abschlüsse für die spätere gesellschaftliche Positionierung aber immer wichtiger wird. (DIPF/Orig./Bi.).
Sammelrezension zu: 1. Gregor Matjan: Auseinandersetzung mit der Vielfalt. Politische Kultur und Lebensstile in pluralistischen Gesellschaften. Frankfurt/M.: Campus. 1998. 390 S. Preis: 78 DM. ; 2. Karin Priester: Rassismus und kulturelle Differenz, Münster: Lit. 1997. 204 S. 34,80 DM. ; 3. Ingrid Gogolin/Marianne Krüger-Potratz/Meinert A. Meyer (Hrsg.): Pluralität und Bildung. Opladen: Leske + Budrich, 1998. 276 S. Preis: 33 DM. (DIPF/Orig.)
Dieser Beitrag will an Beispielen einige Aspekte der Entwicklung von Migration aufzeigen. Dabei geht es in erster Linie um die letzten zwei Jahrhunderte in der Region, die heute zur Bundesrepublik Deutschland zählt. Anschließend wird der Mißbrauch dieses Phänomens durch und für politische Interessen angesprochen. Zum Schluß werden einige Folgerungen für unterrichtliches Handeln gezogen. (DIPF/Orig.)
Im Zusammenhang mit dem Gesetz gegen die Überfüllung deutscher Schulen und Hochschulen vom 25. April 1933 kritisiert der Autor gängige Interpretationen und stellt sich die Aufgabe, "die quantitativen Veränderungen in den höheren Schulen und Hochschulen zu bestimmen und stichhaltigere Ursachen für diese Veränderungen (dem Rückgang und dem Wiederanstieg von Schüler- und Studentenzahlen in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft) zu finden". Als Ursachen für die quantitativen Veränderungen stellt er die Ergebnisse verschiedener Erklärungsansätze wie demographische Schwankungen, innerschulische Entwicklungen, schulpolitische Maßnahmen und wirtschaftliche Lage dar. (DIPF/ ssch)
Das politische Konzept der Barrierefreiheit zielt auf die Gestaltung Neuer Medien – insbesondere des Internets. Es ist eine Reaktion auf deren Bedeutungszuwachs sowie auf die Wahrnehmung eines anhaltenden, konstruktionsbedingten Ausschlusses von deren Nutzung, vor allem von bestimmten Gruppe Behinderter. Dies gilt in vergleichbarer Weise aber ebenso für weitere soziale Gruppen. Für das Ziel einer realen Nutzung dieses Mediums durch alle ist es sinnvoll, es als sozialen Raum zu interpretieren, in dem bestimmte Bedingungen zur Teilhabe herrschen und der sozial differenzierende Wirkungen hat. ; The political concept of accessibility aims at the design of new media - especially the internet. It is a reaction to their growing importance as well as to the perception of a persistent, construction-related exclusion from their use, especially by certain groups of disabled people. This applies in a similar way to other social groups. For the goal of real use of this medium by all, it makes sense to interpret it as a social space in which certain conditions for participation prevail and which has socially differentiating effects.