Politische Bildung in Ostdeutschland ist kein Selbstläufer: die Landeszentralen für politische Bildung bedürfen zunehmend der Erkenntnisse der sozialwissenschaftlichen Forschung
In: Ostdeutschland und die Sozialwissenschaften: Bilanz und Perspektiven 20 Jahre nach der Wiedervereinigung, S. 447-457
"Politische Bildung ist auch in Ostdeutschland kein Selbstläufer. Sie bedarf der wissenschaftlichen Expertise. Der Beitrag ergänzt die sozialwissenschaftlichen Forschungsergebnisse durch Fragen und Anforderungen aus der Praxis der politischen Bildung in Brandenburg. Er macht deutlich, auf welche Befindlichkeiten, politische und soziale Phänomene die Akteure politischer Bildung nach 1990 stießen und wie sie versuchten durch eigene ostdeutsche Modelle und Herangehensweisen diesen zu begegnen. Neue Herausforderungen wie Demokratieskepsis, Aushöhlung der repräsentativen Demokratie, Fragmentierung der Gesellschaft und neue Formen der Teilhabe am Gemeinwesen und des Willensbildungsprozesses bedürfen der wissenschaftlichen Erklärung und Begleitung, um für die politische Bildung fruchtbar zu werden." (Autorenreferat)