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Durch eine systematische Explikation der Logik des politisch-administrativen Systems will der Autor die Forderung Hans Aichingers nach einer Theorie der Durchsetzbarkeit sozialer Aufgaben erfüllen. Voraussetzung dafür ist eine Machtanalyse im sozialen Kapitalismus, eine Logik kollektiven Handelns, eine Logik demokratischen Handelns und eine Logik bürokratischen Handelns. Die Zurücknahme des bürgerlichen Demokratie-Ideals - "Demokratie als Lebensform" - in der demokratischen Eliteherrschaft (Parteienoligopol, Partei- und Verbandsoligarchie) fördert die Monetarisierung der Sozialpolitik und ihre Verwendung als Wahlpolitik. Sozialreformen sind eingebunden in das politisch-administrative System, nur bestimmte Probleme und Bedürfnisse werden als sozialpolitisch relevant anerkannt. Die Anerkennung richtet sich nach der reduziert pluralistischen Gruppenlogik der demokratischen Eliteherrschaft. Politische Zyklen auch sozialpolitischer Provenienz verschärfen die im ökonomischen Bereich auftretende Zyklizität. Durch die systematische Ausblendung sozialer, solidarischer und umfassend partizipatorischer Elemente erreicht der Wohlfahrtsstaat seinen eigenen Anspruch nur bedingt. Leidtragende sind diejenigen, deren Interessen sich schlecht organisieren lassen und die echt Notleidenden an der Elendsgrenze der Marktwirtschaft. Zur Logik bürokratischen Handelns ist die Funktion der Bürokratie im politisch administrativen System und die Binnenstruktur der Bürokratie zu berücksichtigen. Besonders untersucht werden die Folgen der Verrechtlichung und der Ökonomisierung der Sozialpolitik ("Immobilismus", Perpetuierung sozialer Tatbestände, "Antinomie von Recht und Sozialem"). Einen notwendigen Zusammenhang zwischen zunehmender Rationalisierung und fortschreitender Demokratisierung gebe es nicht, deshalb verweist der Autor zum Schluß auf den Kooperations- und Diskussionszusammenhang zwischen Öffentlichkeit, Politik und Wissenschaft. (KA)

Die Analyse der Bürokratie im Sozialstaat wird unter verschiedenen Gesichtspunkten in der modernen sozialwissenschaftlich-ökonomischen Diskussion behandelt: Einerseits wird die Bürokratie als Herrschaftsinstrument angesehen, andererseits als Allokationsmechanismus, der den Markt bei bestimmten Gütern und Dienstleistungen ersetzt. Beide Sichtweisen werden in dem Beitrag nachgezeichnet, wobei die damit verbundene theoretische Analyse des Themas die Grundlage für eine Behandlung der vielfältig vorgetragenen Kritik an der Staatsbürokratie ergibt. Indem Bürokratie in der Dialektik von Produktion und Herrschaft verortet wird, werden verschiedene Begriffe von Bürokratie auseinandergehalten: (1) Bürokratie als Mittel rational legitimierter Herrschaft; (2) Bürokratie als Komplement der Marktwirtschaft zur Erfüllung sozial wichtiger Funktionen; (3) Bürokratie als Produzent nicht über den Markt gehandelter Dienste und Leistungen. Auf der Grundlage der theoretischen Diskussion werden spezifische Probleme der Sozialbürokratie behandelt. Dabei wird gezeigt, daß die bereits festgestellte Dialektik von Produktion und Herrschaft auch in Arbeiten über die Sozialbürokratie eine gewichtige Rolle spielt. Folgende Elemente einer Theorie der Sozialbürokratie werden analysiert: (1) Sozialleistungen und Herrschaftsbeziehungen; (2) Strukturprinzipien der Sozialbürokratie; (3) Defizite der Sozialbürokratie, Monetarisierung, Verrechtlichung und Zentralisierung; (4) das Verhältnis der Sozialbürokratie zu Freiheit und Demokratie. (ICA)

Soziale Probleme in kapitalistischen Gesellschaften sind zu sehen als Resultat 'ökonomischer Prozesse und Determinanten'. Diese Determinanten können klassifiziert werden in 'Eigentums- und Verfügungskriterien', 'Informations- und Koordinationskriterien' und 'Motivationskriterien'. Sie ermöglichen die Analyse der zentralen Probleme der 'kapitalistischen Gesellschaftsformation' ('Institutionalisierung des Klassengegensatzes', 'Profitmotiv und Konzentrationsprozesse', 'Motivationskrise', 'Zyklizität wirtschaftlicher Entwicklung'). Den gemeinsamen Nenner dieser Probleme bildet die 'Divergenz zwischen individueller und gesellschaftlicher Rationalität', die Entstehung gesellschaftlicher Irrationalität aus rationalen Einzelentscheidungen. Diese 'Rationalitätsfalle' ist auch im politisch-administrativen Bereich wirksam. (WZ)