Wenn Armut zur Strafe wird. Die freie, gemeinnützige Arbeit in der aktuellen Sanktionspraxis
In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 29, Heft 2, S. 205-219
ISSN: 0934-9200
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In: Neue Kriminalpolitik: NK ; Forum für Kriminalwissenschaften, Recht und Praxis, Band 29, Heft 2, S. 205-219
ISSN: 0934-9200
In: Perspektiven kritischer sozialer Arbeit Band 27
In: Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit Band 27
Frank Wilde untersucht die Frage, inwieweit Armut bei strafrechtlichen Sanktionen zu einer Benachteiligung führt. Am Beispiel der Geldstrafe kommt er zum Ergebnis, dass eine strafverschärfende Wirkung von Armut festzustellen ist. Die Geldstrafe kann häufig bei einkommensarmen Personen nicht vollstreckt werden. Sie führt dann zur Inhaftierung und Armut wirkt so strafverschärfend. Als Lösung für dieses Problem ist - unter Beteiligung der Sozialen Arbeit - die Möglichkeit eingeführt worden, die Strafe durch gemeinnützige Arbeit abzuarbeiten. Der Autor stellt die These auf, dass es damit nicht gelungen ist, die strafverschärfende Wirkung von Armut zu beheben, sondern stattdessen mit der Einführung einer Arbeitsstrafe für Arme eine neue Form der Diskriminierung geschaffen wurde. Der Inhalt Der strafrechtliche Diskurs um die Bestrafung der Armen mittels Geld- und Arbeitsstrafe Die Einführung der freien, gemeinnützigen Arbeit in der Rechtspraxis Arbeit statt Strafe oder Arbeit als Strafe? Kriminalpolitische Konsequenzen Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Sozialen Arbeit, der Kriminologie, der Soziologie und des Strafrechts SozialwissenschaftlerInnen und PraktikerInnen aus den Bereichen Soziale Arbeit, Kriminalpolitik und Kriminologie. Der Autor Dr. Frank Wilde arbeitet in der Straffälligen- und Wohnungslosenhilfe in Berlin und ist dort Lehrbeauftragter an der Katholischen Hochschule für Sozialwesen
In: Perspektiven kritischer Sozialer Arbeit Band 27
Intro -- Inhaltsverzeichnis -- 1 Einleitung -- 1.1 Thema und Fragestellung1 -- 1.2 Soziale Ungleichheit und Diskriminierung in der Strafverfolgung -- 1.3 Soziale Arbeit und strafrechtlicher Arbeitszwang -- 1.4 Methodischer Zugang und Gang der Untersuchung -- 2 Zur Problematik der Geldstrafe bei der Bestrafung der Armen -- 2.1 Der Siegeszug der Geldstrafe und ihre neue Bestimmung -- 2.2 Die strafrechtliche Reformdebatte bezüglich der Geldstrafe bis 1945 -- 2.2.1 "Klassenjustiz" und das Prinzip der Opfergleichheit - die kriminalpolitische Diskussion am Ende des 19. Jahrhunderts -- 2.2.2 Die sozialdemokratischen Reformen der Geldstrafe -- 2.2.3 Die Strafrechtskommission im Nationalsozialismus53 -- 2.3 Die Strafrechtskommissionen der Bundesrepublik -- 2.3.1 Die Einführung der Tagessatzgeldstrafe -- 2.3.2 Vom Einbuße- zum Nettoeinkommensprinzip -- 2.3.3 Von der Schuld zur unbilligen Härte -- 2.3.4 Die Folgen der doppelten Revision -- 2.4 Ergebnis und Ausblick auf die weitere Untersuchung -- 3 Von der Arbeitsstrafe zur freien Arbeit -- 3.1 Eine kurze Geschichte der Arbeitsstrafe117 -- 3.1.1 Zum Bedeutungsgewinn der Arbeitsstrafen im Spätmittelalter -- 3.1.2 Von der Arbeitsstrafe mit Freiheitsentzug zur Freiheitsstrafe mit Arbeitszwang -- 3.1.3 Vollzugswirklichkeit -- 3.2 Die freiwillige Arbeitsstrafe als Alternative zur Geldstrafe -- 3.2.1 Zur Konstruktion einer Strafarbeit ohne Einsperrung am Ende des 19. Jahrhunderts -- 3.2.2 Der Begriff der "freien Arbeit" -- 3.2.3 Die Einführung der freien Arbeit in der Weimarer Republik -- 3.2.4 Die Reformdebatte und die Praxis der Zwangsarbeit im NS-Staat -- 3.2.5 Von dem Verbot der Zwangsarbeit zur gemeinnützigen Arbeit - die Diskussion um eine Arbeitsstrafe in der Bundesrepublik -- 4 Zur Einführung der freien Arbeit in die Rechtspraxis -- 4.1 Kriminalpolitische Motive und Aktivitäten.
In: Perspektiven kritischer sozialer Arbeit Band 27
In: Edition Forschung und Entwicklung in der Strafrechtspflege
Im Straf- und Maßregelvollzug leben zunehmend lebensältere Menschen. Dies bringt für die Gesellschaft, die Institutionen des Vollzugs und deren Personal aber insbesondere für die Inhaftierten selbst spezifische Herausforderungen mit sich. Pflege unter Bedingungen des Zwangs, Entlassperspektiven oder die Begleitung von Sterbeprozessen sind nur einige Beispiele für die Themen, die in diesem Sammelband zusammengefasst werden. Dabei wird nicht nur Raum gegeben für empirische Studien insbesondere aus dem Bereich der Adressat:innenforschung und für wissenschaftliche Erklärungsversuche von Delinquenz im Alter. Auch Praktiker:innen kommen zu Wort, um die vielfältigen Perspektiven auf die Themen von älteren Gefangenen zusammenzuführen und Impulse für effektive und menschenwürdige (Be-)Handlungsansätze zu liefern. Die Herausgeber Prof. Dr. Christian Ghanem ist Sozialarbeiter (B.A./M.A.) und Professor an der Technischen Hochschule Nürnberg. Schwerpunkte liegen dabei auf Themen der Sozialen Dienste der Justiz, Strafvollzug, sowie Professionalisierung Sozialer Arbeit. Prof. Dr. habil. Ueli Hostettler ist Sozialanthropologe und leitet die Prison Research Group am Institut für Strafrecht und Kriminologie der Universität Bern. Zudem arbeitet er als Professor und Forschungsschwerpunktleiter an der Pädagogischen Hochschule Bern (PHBern). Er hat sich unter anderem intensiv mit Fragen des Lebensendes im Justizvollzug auseinandergesetzt. Dr. Frank Wilde ist Sozialpädagoge und Referent der Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe. Zuvor war er Leiter des Projektes "Drehscheibe Alter" des Humanistischen Verbandes Berlins, welches eine spezielle Beratung für ältere Gefangene anbietet.