Wie geht es Kindern, die einen Stiefvater oder eine Stiefmutter haben? Wie finden sie sich in ihren Familien zurecht? Welche Bedingungen brauchen sie, damit sie sich wohl fühlen können? Diese und andere Fragen versuchen die beiden Soziologinnen Liselotte Wilk und Ulrike Zartler ausgehend von der Perspektive des Kindes zu beantworten. Das Buch will keine Patentrezepte liefern, sondern Hilfestellungen geben, die es Erwachsenen ermöglichen, zum Wohl der Kinder zu handeln
"Die Diskussion um Familie scheint nicht nur im öffentlichen Diskurs, sondern auch im Bereich der Sozialwissenschaften in ihrem Kern vorrangig eine um das Aufwachsen von Kindern und deren Entwicklungsbedingungen zu sein. In diesem Zusammenhang wird nach wie vor der Familienform relativ große Bedeutung zugeschrieben. Zugleich ist das Wissen darüber, in welchen Familienkonstellationen Kinder heute aufwachsen und wie diese sich auf die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder auswirken, noch äußerst mangelhaft. Im folgenden soll versucht werden, familiale Lebenswelten, in denen Kinder heute insbesondere in Deutschland und Österreich aufwachsen, anhand der demographischen Struktur sowie der Gestaltung der Eltern-Kind-Beziehungen kurz zu beschreiben. Im Anschluß daran soll eine Interpretation der skizzierten Situation und der Entwicklung der kindlichen familialen Lebenswelten in den letzten Jahrzehnten unter Zuhilfenahme des Konzepts der 'Postmoderne' angeboten werden." (Autorenreferat).
"Die Diskussion um Familie scheint nicht nur im öffentlichen Diskurs, sondern auch im Bereich der Sozialwissenschaften in ihrem Kern vorrangig eine um das Aufwachsen von Kindern und deren Entwicklungsbedingungen zu sein. In diesem Zusammenhang wird nach wie vor der Familienform relativ große Bedeutung zugeschrieben. Zugleich ist das Wissen darüber, in welchen Familienkonstellationen Kinder heute aufwachsen und wie diese sich auf die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder auswirken, noch äußerst mangelhaft. Im folgenden soll versucht werden, familiale Lebenswelten, in denen Kinder heute insbesondere in Deutschland und Österreich aufwachsen, anhand der demographischen Struktur sowie der Gestaltung der Eltern-Kind-Beziehungen kurz zu beschreiben. Im Anschluß daran soll eine Interpretation der skizzierten Situation und der Entwicklung der kindlichen familialen Lebenswelten in den letzten Jahrzehnten unter Zuhilfenahme des Konzepts der 'Postmoderne' angeboten werden." (Autorenreferat)
Seit Ende der 80er Jahre nimmt in Österreich die Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen Kinder deutlich zu. Es wird untersucht, wie die Kinder diese Diskontinuität ihres Lebenslaufs wahrnehmen und bewältigen. Dabei liegt der Schwerpunkt weniger auf der Sozialisationsperspektive als auf der subjektiven Bedeutung der elterlichen Scheidung für die Kinder, der Auswirkung auf die Alltagsgestaltung und auf das psychosoziale Wohlbefinden der Kinder. Anhand von Meta-Analysen von 92 Studien über Scheidungskinder und 33 Studien über jetzt erwachsene ehemalige Scheidungskinder werden die Lang- und Kurzzeitfolgen der elterlichen Scheidung empirisch erfaßt. Konkrete Einflußfaktoren werden benannt. Daraus werden Hilfen zur kindlichen Bewältigung der elterlichen Scheidung und zur Neugestaltung der Elternschaft abgeleitet. Sie bestehen vor allem aus rechtlichen Bestimmungen und therapeutischen Angeboten. (prf).
Seit Ende der 80er Jahre nimmt in Österreich die Zahl der von der Scheidung ihrer Eltern betroffenen Kinder deutlich zu. Es wird untersucht, wie die Kinder diese Diskontinuität ihres Lebenslaufs wahrnehmen und bewältigen. Dabei liegt der Schwerpunkt weniger auf der Sozialisationsperspektive als auf der subjektiven Bedeutung der elterlichen Scheidung für die Kinder, der Auswirkung auf die Alltagsgestaltung und auf das psychosoziale Wohlbefinden der Kinder. Anhand von Meta-Analysen von 92 Studien über Scheidungskinder und 33 Studien über jetzt erwachsene ehemalige Scheidungskinder werden die Lang- und Kurzzeitfolgen der elterlichen Scheidung empirisch erfaßt. Konkrete Einflußfaktoren werden benannt. Daraus werden Hilfen zur kindlichen Bewältigung der elterlichen Scheidung und zur Neugestaltung der Elternschaft abgeleitet. Sie bestehen vor allem aus rechtlichen Bestimmungen und therapeutischen Angeboten. (prf)
Wissenschaftlich detaillierte Analyse der 5 Lebensbereiche von 10jährigen Kindern - Wohnen, Familie, Schule, Freunde, Freizeit - im Hinblick auf ihr psychosoziales Wohlbefinden und ihre Chancen zur Mitgestaltung, flankiert von einem einleitenden Kapitel, bisherige Untersuchungen und die Konzeption der Studie betreffend, sowie einer Ergebnis-Zusammenfassung nebst Vorschlägen für eine kindbezogenere Politik mit den entsprechenden Maßnahmen auf den unterschiedlichen politischen Handlungsfeldern. Zugrunde liegt dem Buch ein 2jähriges Forschungsprojekt der Uni Linz ("Kindsein in Österreich"), das zu der politischen Forderung geführt hat, die Bedürfnisse und Interessen der Kinder ernst zu nehmen und sie nicht weiterhin nur als zukünftige Arbeitskräfte oder Kostenfaktor zu betrachten. Aktuell, gut verständlich. (2) (Ingeborg Behrens)
Die Autoren gehen der Frage nach, ob heutige Kindheit eine "postmoderne" Kindheit ist. Als charakteristische Merkmale postmoderner gesellschaftlicher Bedingungen und Entwicklungen werden Mehrdeutigkeiten, Unübersichtlichkeiten, Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten betrachtet. Hinterfragt wird in diesem "Geist" die Selbstverständlichkeit des Generationenverhältnisses zum Teil in Anlehnung an das Geschlechterverhältnis, werden Familien als Macht- und Austauschbeziehungen analysiert und insbesondere die Verteilung der Ressourcen zwischen den Generationen und deren Folgen für die Lebenslage der Kinder problematisiert. Die Autoren resümieren, daß möglicherweise diese Entwicklungen für Kinder mehr Chancen bringen als Risiken, da der postmoderne gesellschaftliche Druck auch die kindlichen Kompetenzen - wenn es gut geht - zur Bewältigung von Widersprüchen und Ambivalenz erhöht. (pre)
Die Autoren gehen der Frage nach, ob heutige Kindheit eine "postmoderne" Kindheit ist. Als charakteristische Merkmale postmoderner gesellschaftlicher Bedingungen und Entwicklungen werden Mehrdeutigkeiten, Unübersichtlichkeiten, Ambivalenzen und Widersprüchlichkeiten betrachtet. Hinterfragt wird in diesem "Geist" die Selbstverständlichkeit des Generationenverhältnisses zum Teil in Anlehnung an das Geschlechterverhältnis, werden Familien als Macht- und Austauschbeziehungen analysiert und insbesondere die Verteilung der Ressourcen zwischen den Generationen und deren Folgen für die Lebenslage der Kinder problematisiert. Die Autoren resümieren, daß möglicherweise diese Entwicklungen für Kinder mehr Chancen bringen als Risiken, da der postmoderne gesellschaftliche Druck auch die kindlichen Kompetenzen - wenn es gut geht - zur Bewältigung von Widersprüchen und Ambivalenz erhöht. (pre).
Seit den 50er Jahren hat sich die familiale Lebenswelt entscheidend verändert. Bezogen auf Österreich wird gefragt, welche strukturellen Merkmale die Familien aufweisen, wie Kinder ihre Familie erleben, wie wohl sie sich in ihren Familien fühlen und wovon ihr psychosoziales Befinden beeinflußt wird. Die Familienstrukturen werden anhand der Volkszählung 1991 aus einer kindzentrierten Perspektive von Kindern unter 19 Jahren, die in ihrem Elternhaus leben, wiedergegeben. Anhand verschiedener Studien werden die Beziehungen von Kindern zu ihren Eltern, Geschwistern und Großeltern untersucht und die starke gesellschaftliche Prägung dieser Beziehungen hervorgehoben. Anhand einer Umfrage unter 10jährigen Kindern wird dargestellt, wie Kinder in Österreich ihre Familie als ganzheitliches Beziehungsgefüge erleben, das zum einen Zusammenhalt und Nähe, zum anderen Raum für individuelle Entwicklung gewährt. Ob sich Kinder in der Familie wohlfühlen, hängt vor allem in der Adoleszenz des Kindes von der Balance zwischen emotionaler Verbundenheit und zugestandener Freiheit ab. (prf).
Seit den 50er Jahren hat sich die familiale Lebenswelt entscheidend verändert. Bezogen auf Österreich wird gefragt, welche strukturellen Merkmale die Familien aufweisen, wie Kinder ihre Familie erleben, wie wohl sie sich in ihren Familien fühlen und wovon ihr psychosoziales Befinden beeinflußt wird. Die Familienstrukturen werden anhand der Volkszählung 1991 aus einer kindzentrierten Perspektive von Kindern unter 19 Jahren, die in ihrem Elternhaus leben, wiedergegeben. Anhand verschiedener Studien werden die Beziehungen von Kindern zu ihren Eltern, Geschwistern und Großeltern untersucht und die starke gesellschaftliche Prägung dieser Beziehungen hervorgehoben. Anhand einer Umfrage unter 10jährigen Kindern wird dargestellt, wie Kinder in Österreich ihre Familie als ganzheitliches Beziehungsgefüge erleben, das zum einen Zusammenhalt und Nähe, zum anderen Raum für individuelle Entwicklung gewährt. Ob sich Kinder in der Familie wohlfühlen, hängt vor allem in der Adoleszenz des Kindes von der Balance zwischen emotionaler Verbundenheit und zugestandener Freiheit ab. (prf)
Ausgehend von der Hypothese, daß ein schichtspezifischer Selektionsprozeß zur Entscheidung für ein bestimmtes Studienfach führt, wurden in Linz/Österreich 450 Studenten (Zufallsauswahl, Rücksendequote 85 Prozent) postalisch befragt. Die erfaßten Variablenbereiche waren 1.) soziale Herkunft (Bildung, Beruf und Einkommen der Eltern), 2.) Geschwisterzahl, 3.) Persönlichkeit (mit Skalen gemessen, die aus der Literatur übernommen wurden: Autoritarismusskala etc.), 4.) Gesellschaftsbild ("Status-quo-Distanz-Skala") und 5.) Berufserwartungen des Einzelnen (Prioritäten: soziales Engagement, Belohnung, Kreativität). Im ganzen handelt es sich um 17 Variablen, die die Studienwahl signifikant erklären können. Im einzelnen werden die Determinanten für die jeweiligen Studienfächer (Soziologie, Jura, Wirtschaftspädagogik, Betriebswirtschaft) dargestellt. In allen Variablenbereichen gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Fächern. Ein theoretisches Modell der Fächerwahl wird entwickelt und im wesentlichen durch den Vergleich mit einer früher in Linz durchgeführten Untersuchung bestätigt: die wichtigsten Variablen sind Studienmotivation und Persönlichkeitsmerkmale. Ein rekursives Pfadmodell (Kausalbeziehungen zwischen den unabhängigen Variablen), das die Variablen Persönlichkeit, Gesellschaftsbild, Berufsanforderungen, Geschwisterzahl und Herkunft erfaßt, bestätigt die Ausgangshypothese: die soziale Herkunft ist die zentrale unabhängige Variable. (JL)