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Spinozas Philosophie barg zu seiner Zeit erhebliches Konfliktpotential. Dies liegt sicher an den Umständen seiner Zeit, an den politischen und religiösen Restriktionen, wie an den philosophischen Konjunkturen. Doch liegt hier ein Kritikpotential, das uns auch heute noch berührt? Dieses Potential kann nicht nur einfach erinnert und bewahrt werden, sondern muss in einer produktiven Lektüre neu entdeckt werden. Das erfordert den doppelten Blick, für den Spinoza als klassischer Autor, aber auch als Zeitgenosse sichtbar wird. Für eine solche zeitgenössische Lektüre steht wie kaum ein anderer Gilles Deleuze. Durch seine Arbeiten wird Spinoza als Theoretiker des Körpers und der Macht in seiner Zeit präsentiert, der aber auch heute viele unserer Selbstverständlichkeiten zweifelhaft werden lässt. Deleuze realisiert diese produktive Lesart nicht nur in seinen Arbeiten zu Spinoza, sondern auch in seinen anderen durch und durch spinozistischen Schriften. In diesem Band werden Beiträge versammelt, die die zentralen Theoriestücke der Immanenz, der Intensität, der Differenz, des Denkens und des Körpers sowohl vom Text Spinozas als auch von Deleuzes Arbeiten her diskutieren.
Die Einführung ist eine dezidierte Auseinandersetzung mit den 'Laws of Form' von George Spencer Brown. Dieser Text bildet nicht nur eine der theoretischen Grundlagen der soziologischen Systemtheorie, sondern er wird auch seit seinem Erscheinen 1969 als schwer verständlich und höchst kryptisch eingestuft. Die drei AutorInnen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Licht in dieses scheinbare Dunkel zu bringen. Das gelingt ihnen mit dem wohldurchdachten Aufbau, dessen Hauptteil aus drei Teilen besteht. Im ersten Teil werden die 'Laws of Form' in ihren Entstehungskontexten einerseits und in ihrer inneren Architektur andererseits vorgestellt. Der zweite Teil besteht in einem exegetischen Textkommentar, der Kapitel für Kapitel den dort entstehenden Kalkül begleitet und erläutert. Den dritten Teil schließlich bilden Einblicke in Theorien verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen, in denen die 'Laws of Form' bereits Wirkung gezeigt haben. PD Dr. Tatjana Schönwälder-Kuntze ist derzeit Wissenschaftliche Assistentin an der Fakultät für Philosophie und Religionswissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dr. Katrin Wille ist derzeit Akademische Rätin am Institut für Philosophie der Philipps-Universität Marburg. Dr. Thomas Hölscher ist an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig.