Die Schulreform in Polen und die Perspektiven ihrer weiteren Entwicklung
In: Bildungssysteme in Osteuropa - Reform oder Krise?, S. 55-61
1973 wurde in Polen ein Reformgesetz beschlossen, das eine Modernisierung von Bildung und Erziehung sowie die allgemeine Einführung der mittleren Bildung zum Ziel hatte. Es werden aktuelle Probleme erörtert, die die Realisierung dieser Absichten zweifelhaft erscheinen lassen. Die Ausweitung der Vorschulerziehung wird als nicht gelungen betrachtet. Noch immer treten viele Kinder erst mit sieben Jahren in das Schulsystem ein, und bis 1981 konnte von der Verwirklichung eines mittleren Abschlusses für alle keine Rede sein; noch immer besteht die achtjährige Grundschule, ein vierjähriges Lyzeum und ein Berufsschulsystem, sodaß die Einheitlichkeit des Bildungswesens noch nicht Realität ist. Die Struktur der beruflichen Bildung wird erläutert. Der Verfasser hält trotz des inzwischen erfolgten politischen Verzichts auf die Schaffung von Zehnjahresschulen die Verallgemeinerung einer notwendigen mittleren Bildung für alle für möglich. (HA)