Liberia in der Ära Tubman 1944-1971
Diese Diplomarbeit untersucht die ökonomischen und politischen Entwicklungen in Liberia während der Präsidentschaft William V. S. Tubmans. Mit der Amtszeit Tubmans verbinden sich vor allem die "open door policy" (Öffnung für ausländisches Kapital, Exportorientierung) und die "unification policy" (Programm zur Aufhebung der Schranken zwischen den verschiedenen Volksgruppen, insbesondere zwischen der ameriko-liberianischen und der einheimischen Bevölkerung). Die Autorin stellt dar, daß die "Politik der offenen Tür" Liberia zwar einen enormen Wirtschaftsaufschwung brachte, der jedoch keine wirtschaftliche Entwicklung zur Folge hatte, sondern lediglich den Reichtum der ameriko-liberianischen Elite vergrößerte, während der Großteil der Bevölkerung weiterhin unter ärmlichen Bedingungen leben mußte. Das Resultat seiner Herrschaft - so die Autorin - war die Etablierung einer Republik, in der soziale Ungerechtigkeit und wirtschaftliche Unterentwicklung, politische und finanzielle Skandale, wirtschaftliche Ausbeutung und politische Unterdrückung der unterpriviligierten Massen durch eine Oligarchie vorherrschten. (DÜI-Hff)