Kommunale Entwicklungspolitik (KEpol) gewinnt in Deutschland an Bedeutung: Städte, Gemeinden und Landkreise engagieren sich zunehmend und leisten durch KEpol einen zentralen Beitrag zur transnationalen Nachhaltigkeitspolitik. Die vorliegende von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) finanzierte Studie leistet eine Bestandsaufnahme der deutschen KEpol und ihrer thematischen Ausrichtung. Sie untersucht (a) Motivationen des entwicklungspolitischen Engagements von kommunalen Verwaltungen, (b) Merkmale, die Engagement fördern oder hemmen und (c) Wahrnehmungen über die Förderung von KEpol. Auf Grundlage einer bereits 2009 vom DIE durchgeführten Studie beschreibt sie zudem die Entwicklungstrends in diesem Politikfeld. Die Analyse von Sekundärliteratur, eine deutschlandweite Befragung von Kommunen und vertiefende Interviews zeigen ein zunehmendes Engagement vor dem Hintergrund verbesserter politischer Rahmenbedingungen und veränderter globaler Leitbilder, insbesondere der Agenda 2030. Die In- und Auslandsaktivitäten reichen von Informations- und Bildungsarbeit bis hin zu vielfältigen Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden. Kommunen agieren als Umsetzende, Multiplikator*innen und Vernetzende. Dabei gehört KEpol zu den freiwilligen kommunalen Tätigkeiten und wird daher nicht überall praktiziert. Die notwendigen Kapazitäten für KEpol sind ohne externe Förderung oftmals unzureichend.
Zunehmend und auf vielfältige Art und Weise zeigen deutsche Kommunen im In- und Ausland entwicklungspolitisches Engagement. Über die Hintergründe und Ausgestaltung ihres Engagements aber ist sehr wenig bekannt.Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eine Bestandsaufnahme der Kommunalen Entwicklungspolitik (KEpol) in Deutschland gemacht. Finanziert wurde sie von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Auf Grundlage einer bereits 2009 vom DIE durchgeführten Studie (Fröhlich & Lämmlin, 2009) sollten Entwicklungstrends in diesem kommunalen Politikfeld ausgemacht werden. Zu diesem Zweck führte das DIE in Kooperation mit dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) eine deutschlandweite Befragung von Kommunen durch, die auch vertiefende qualitative Interviews mit Vertreter*innen von Kommunen und relevanten Bundes- und Länderinstitutionen umfasste.Wie die Ergebnisse zeigen, wächst in Deutschland die KEpol infolge verbesserter politischer Rahmenbedingungen und beeinflusst durch veränderte globale Leitbilder (z. B. Agenda 2030). Bei größeren Kommunen ist der Anteil entwicklungspolitisch aktiver Kommunen deutlich höher als bei kleineren. Häufig konzentrieren sich kleinere Kommunen auf niedrigschwellige Aktivitäten mit geringeren Anforderungen an das Projektmanagement wie z.B. die Förderung von fairem Handel.In einigen Fällen organisieren sie sich in Verbundprojekten. KEpol umfasst ein breites thematisches Spektrum, das von der Informations- und Bildungsarbeit bis hin zu vielfältigen Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden reicht. Bei den Kooperationen der kommunalen Verwaltungen nehmen die Zahl und die Vielfalt der Akteure sowie ihre Funktionen zu. Sie agieren als Umsetzende, Multiplikator*innen und Vernetzende. Dem internationalen Engagement und den entsprechenden Aktivitäten der Kommunen liegt nicht zuletzt ein Eigeninteresse zugrunde. Beispielsweise, um international Verantwortung zu übernehmenoder um für neue Mitarbeitende attraktiv zu sein.Entwicklungspolitik ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. KEpol gehört dabei zu den freiwilligen kommunalen Tätigkeiten und wird daher nicht überall praktiziert. Oft sind personelle Kapazitäten unzureichend und benötigte Kenntnisse über die diversen Themenfelder komplex. Zum Teil schätzen Kommunen den mit dem KEpol-Projektmanagement verbundenen Aufwand als zu hoch ein.Nichtsdestotrotz leisten Kommunen durch ihr Engagement einen zentralen Beitrag zur transnationalen Nachhaltigkeitspolitik. Sie ermöglichen es insbesondere, die globalen Ziele kontextspezifisch umzusetzen beziehungsweise sie zu lokalisieren. Als spezifischen Vorteil bietet KEpol die Nähe zu den Bürger*innen und den direkten Kontakt zu lokalen Akteuren im In- und Ausland. Zurzeit ist allerdings der kommunale Beitrag gemessen an den gängigen Maßzahlen und Indikatoren der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) (etwa der Official Development Assistance, ODA) noch zu wenig erkennbar. Kommunen weiterhin und vor allem unbürokratisch zu unterstützen ist wichtig, damit KEpol in aktiven und bislang noch nicht aktiven Kommunen ihr volles Potenzial entfalten kann.
German municipalities are getting increasingly involved in development policy work in Germany and abroad, with the nature of that involvement becoming ever more diverse. However, very little is known about the background or the type of these activities. Against this backdrop, the German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) has conducted a study of municipal development policy (MDP) in Germany. Financed by the Service Agency Communities in One World (SKEW) of Engagement Global, this research drew upon a previous study carried out by DIE in 2009 (Fröhlich & Lämmlin, 2009) with the aim of identifying the current status of and trends in development for this policy area. To this end, DIE collaborated with the German Institute for Development Evaluation (DEval) to conduct a survey of municipalities throughout Germany. In addition, semi-structured qualitative interviews were held with representatives of municipalities and relevant national and federal-state institutions. As the results show, involvement in MDP on the part of German municipalities is increasing in the context of enabling national policies and changing frameworks for international cooperation (e.g. 2030 Agenda). Large municipalities engage far more often in development policy than small municipalities. The latter often focus on low-threshold activities with fewer requirements for project management, such as the promotion of fair trade. In a number of cases, small municipalities carry out projects based on inter-municipal cooperation. MDP covers many different topics, from information and education work to diverse forms of partnerships with municipalities in the Global South. The number and variety of stakeholders involved in the municipal administration partnerships are increasing, along with the functions they carry out. Municipalities serve as implementing agents, facilitators and networkers. They are partly motivated in their international work and corresponding activities by self-interest. Their involvement, for instance, may allow them to take on international responsibility or increase their appeal as an employer to new recruits. Development policy is a shared responsibility of the German national government, federal states and municipalities. MDP is a voluntary municipal activity and is thus not practised everywhere. Human resources are often insufficient and the required knowledge is difficult to obtain. In some cases, municipalities consider the expenditure associated with the management of MDP projects to be too high. Nonetheless, municipalities make a key contribution to transnational sustainability policy through their work, most especially by enabling global objectives to be localised and/or contextualised. One of the specific benefits of MDP is its proximity to citizens and direct contact with local stakeholders in Germany and abroad. However, when measured using conventional metrics and indicators for development cooperation (such as Official Development Assistance, ODA), the municipal contribution is still insufficiently discernible. It is important to continue providing support to municipalities, with as little red tape as possible, in order to fully exploit the potential MDP has in municipalities that are already involved in this work and those which are not yet involved.
Zunehmend und auf vielfältige Art und Weise zeigen deutsche Kommunen im In- und Ausland entwicklungspolitisches Engagement. Über die Hintergründe und Ausgestaltung ihres Engagements aber ist sehr wenig bekannt. Vor diesem Hintergrund hat das Deutsche Institut für Entwicklungspolitik (DIE) eine Bestandsaufnahme der Kommunalen Entwicklungspolitik (KEpol) in Deutschland gemacht. Finanziert wurde sie von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW). Auf Grundlage einer bereits 2009 vom DIE durchgeführten Studie (Fröhlich & Lämmlin, 2009) sollten Entwicklungstrends in diesem kommunalen Politikfeld ausgemacht werden. Zu diesem Zweck führte das DIE in Kooperation mit dem Deutschen Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) eine deutschlandweite Befragung von Kommunen durch, die auch vertiefende qualitative Interviews mit Vertreter*innen von Kommunen und relevanten Bundes- und Länderinstitutionen umfasste. Wie die Ergebnisse zeigen, wächst in Deutschland die KEpol infolge verbesserter politischer Rahmenbedingungen und beeinflusst durch veränderte globale Leitbilder (z. B. Agenda 2030). Bei größeren Kommunen ist der Anteil entwicklungspolitisch aktiver Kommunen deutlich höher als bei kleineren. Häufig konzentrieren sich kleinere Kommunen auf niedrigschwellige Aktivitäten mit geringeren Anforderungen an das Projektmanagement wie z.B. die Förderung von fairem Handel. In einigen Fällen organisieren sie sich in Verbundprojekten. KEpol umfasst ein breites thematisches Spektrum, das von der Informations- und Bildungsarbeit bis hin zu vielfältigen Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden reicht. Bei den Kooperationen der kommunalen Verwaltungen nehmen die Zahl und die Vielfalt der Akteure sowie ihre Funktionen zu. Sie agieren als Umsetzende, Multiplikator*innen und Vernetzende. Dem internationalen Engagement und den entsprechenden Aktivitäten der Kommunen liegt nicht zuletzt ein Eigeninteresse zugrunde. Beispielsweise, um international Verantwortung zu übernehmen oder um für neue Mitarbeitende attraktiv zu sein. Entwicklungspolitik ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. KEpol gehört dabei zu den freiwilligen kommunalen Tätigkeiten und wird daher nicht überall praktiziert. Oft sind personelle Kapazitäten unzureichend und benötigte Kenntnisse über die diversen Themenfelder komplex. Zum Teil schätzen Kommunen den mit dem KEpol-Projektmanagement verbundenen Aufwand als zu hoch ein. Nichtsdestotrotz leisten Kommunen durch ihr Engagement einen zentralen Beitrag zur transnationalen Nachhaltigkeitspolitik. Sie ermöglichen es insbesondere, die globalen Ziele kontextspezifisch umzusetzen beziehungsweise sie zu lokalisieren. Als spezifischen Vorteil bietet KEpol die Nähe zu den Bürger*innen und den direkten Kontakt zu lokalen Akteuren im In- und Ausland. Zurzeit ist allerdings der kommunale Beitrag gemessen an den gängigen Maßzahlen und Indikatoren der Entwicklungszusammenarbeit (EZ) (etwa der Official Development Assistance, ODA) noch zu wenig erkennbar. Kommunen weiterhin und vor allem unbürokratisch zu unterstützen ist wichtig, damit KEpol in aktiven und bislang noch nicht aktiven Kommunen ihr volles Potenzial entfalten kann.
German municipalities are getting increasingly involved in development policy work in Germany and abroad, with the nature of that involvement becoming ever more diverse. However, very little is known about the background or the type of these activities.Against this backdrop, the German Development Institute / Deutsches Institut für Entwicklungspolitik (DIE) has conducted a study of municipal development policy (MDP) in Germany. Financed by the Service Agency Communities in One World (SKEW) of Engagement Global, this research drew upon a previous study carried out by DIE in 2009 (Fröhlich & Lämmlin, 2009) with the aim of identifying the current status of and trends in development for this policy area. To this end, DIE collaborated with the German Institute for Development Evaluation (DEval) to conduct a survey of municipalities throughout Germany. In addition, semi-structured qualitative interviews were held with representatives of municipalities and relevant national and federal-state institutions.As the results show, involvement in MDP on the part of German municipalities is increasing in the context of enabling national policies and changing frameworks for international cooperation (e.g. 2030 Agenda). Large municipalities engage far more often in development policy than small municipalities. The latter often focus on low-threshold activities with fewer requirements for project management, such as the promotion of fair trade. In a number of cases, small municipalities carry out projects based on inter-municipal cooperation. MDP covers many different topics, from information and education work to diverse forms of partnerships with municipalities in the Global South. The number and variety of stakeholders involved in the municipal administration partnerships are increasing, along with the functions they carry out. Municipalities serve as implementing agents, facilitators and networkers. They are partly motivated in their international work and corresponding activities by self-interest. Their involvement, for instance, may allow them to take on international responsibility or increase their appeal as an employer to new recruits.Development policy is a shared responsibility of the German national government, federal states and municipalities. MDP is a voluntary municipal activity and is thus not practised everywhere. Human resources are often insufficient and the required knowledge is difficult to obtain. In some cases, municipalities consider the expenditure associated with the management of MDP projects to be too high.Nonetheless, municipalities make a key contribution to transnational sustainability policy through their work, most especially by enabling global objectives to be localised and/or contextualised. One of the specific benefits of MDP is its proximity to citizens and direct contact with local stakeholders in Germany and abroad. However, when measured using conventional metrics and indicators for development cooperation (such as Official Development Assistance, ODA), the municipal contribution is still insufficiently discernible. It is important to continue providing support to municipalities, with as little red tape as possible, in order to fully exploit the potential MDP has in municipalities that are already involved in this work and those which are not yet involved.
Kommunale Entwicklungspolitik (KEpol) gewinnt in Deutschland an Bedeutung: Städte, Gemeinden und Landkreise engagieren sich zunehmend und leisten durch KEpol einen zentralen Beitrag zur transnationalen Nachhaltigkeitspolitik. Die vorliegende von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) finanzierte Studie leistet eine Bestandsaufnahme der deutschen KEpol und ihrer thematischen Ausrichtung. Sie untersucht (a) Motivationen des entwicklungspolitischen Engagements von kommunalen Verwaltungen, (b) Merkmale, die Engagement fördern oder hemmen und (c) Wahrnehmungen über die Förderung von KEpol. Auf Grundlage einer bereits 2009 vom DIE durchgeführten Studie beschreibt sie zudem die Entwicklungstrends in diesem Politikfeld. Die Analyse von Sekundärliteratur, eine deutschlandweite Befragung von Kommunen und vertiefende Interviews zeigen ein zunehmendes Engagement vor dem Hintergrund verbesserter politischer Rahmenbedingungen und veränderter globaler Leitbilder, insbesondere der Agenda 2030. Die In- und Auslandsaktivitäten reichen von Informations- und Bildungsarbeit bis hin zu vielfältigen Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden. Kommunen agieren als Umsetzende, Multiplikator*innen und Vernetzende. Dabei gehört KEpol zu den freiwilligen kommunalen Tätigkeiten und wird daher nicht überall praktiziert. Die notwendigen Kapazitäten für KEpol sind ohne externe Förderung oftmals unzureichend. ; 2. überarbeitete Auflage
Kommunale Entwicklungspolitik (KEpol) gewinnt in Deutschland an Bedeutung: Städte, Gemeinden und Landkreise engagieren sich zunehmend und leisten durch KEpol einen zentralen Beitrag zur transnationalen Nachhaltigkeitspolitik. Die vorliegende von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) finanzierte Studie leistet eine Bestandsaufnahme der deutschen KEpol und ihrer thematischen Ausrichtung. Sie untersucht (a) Motivationen des entwicklungspolitischen Engagements von kommunalen Verwaltungen, (b) Merkmale, die Engagement fördern oder hemmen und (c) Wahrnehmungen über die Förderung von KEpol. Auf Grundlage einer bereits 2009 vom DIE durchgeführten Studie beschreibt sie zudem die Entwicklungstrends in diesem Politikfeld. Die Analyse von Sekundärliteratur, eine deutschlandweite Befragung von Kommunen und vertiefende Interviews zeigen ein zunehmendes Engagement vor dem Hintergrund verbesserter politischer Rahmenbedingungen und veränderter globaler Leitbilder, insbesondere der Agenda 2030. Die In- und Auslandsaktivitäten reichen von Informations- und Bildungsarbeit bis hin zu vielfältigen Partnerschaften mit Kommunen im Globalen Süden. Kommunen agieren als Umsetzende, Multiplikator*innen und Vernetzende. Dabei gehört KEpol zu den freiwilligen kommunalen Tätigkeiten und wird daher nicht überall praktiziert. Die notwendigen Kapazitäten für KEpol sind ohne externe Förderung oftmals unzureichend.
Constellations of State Fragility provides an empirical typology of states from a fragility perspective. It uses global data from 2005-2013 to identify typical constellations of state fragility. State fragility is defined as deficiencies in one or more of three core functions of the state. These functions include state authority, state capacity and state legitimacy. Authority refers to the state's ability to control violence. Capacity refers to the state's ability to provide basic public services. Legitimacy refers to the state's ability to obtain the population's consent to the state's claim to rule. Constellations of State Fragility is a unique tool which uses advanced statistical methodology to identify typical constellations of state fragility in the world. Our methodology allows us to distinguish core problems underlying state fragility where additive indices produce identical values. Furthermore, we are able to describe how certain we are about any classification. Simply use the probability view mode of the world map or individual country pages to assess how likely a state is a member of e.g. the low-capacity constellation.
How has municipal development policy in Germany continued to unfold over the last few years, and where do things stand today? What has been achieved, and what are the challenges for municipal development engagement? Moreover, how can German municipalities be further supported in maximising their contribution to globally sustainable development up to 2030 and beyond? These questions are addressed in two complementary investigations: a study by the German Institute of Development and Sustainability (IDOS), and an evaluation by the German Institute for Development Evaluation (DEval). This policy brief presents the key findings and recommendations of both investigations.
Wie hat sich die kommunale Entwicklungspolitik in Deutschland in den letzten Jahren weiterentwickelt und wo steht sie heute? Was wurde erreicht und welche Herausforderungen bestehen für kommunales entwicklungspolitisches Engagement? Und wie können deutsche Kommunen weiter unterstützt werden, um bis 2030 und darüber hinaus einen möglichst großen Beitrag zu einer global nachhaltigen Entwicklung leisten zu können? Diesen Fragen wurde in zwei komplementär angelegten Untersuchungen nachgegangen.