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"Einwanderung - kontrovers, polarisierend und moralisierend diskutiert - ist eine Kernfrage unserer Gesellschaft und Herausforderung an die Politik. Fast alle Probleme, die im Mittelpunkt der politischen Auseinandersetzung stehen, wie z.B. die soziale Situation, die Folgen der deutschen Vereinigung, die demographische Entwicklung, haben unmittelbaren Einfluß auf das Zusammenleben von Einheimischen mit Zugewanderten. Dieses wird nicht nur dadurch belastet, daß es politisch nicht den notwendigen Stellenwert hat, sondern viele Aspekte kommen hier zusammen, die damit nicht unmittelbar im Zusammenhang stehen, aber es dennoch beeinflussen, wie z.B. die Orientierungsphase unserer Gesellschaft, soziale Konflikte, die Frage nach der 'nationalen' Identität, das Wahrnehmungsdefizit 'Angst' und nicht zuletzt politische Defizite." (Autorenreferat, IAB-Doku)

Ausgehend von den Medienbeiträgen zu den rechtsextremen Vorfällen Anfang der 90er Jahre werden in dem Beitrag die Probleme der Medienwirkung zum Thema "Ausländerfeindlichkeit" diskutiert. Es wird gezeigt, daß es in den Medien, aber auch in der Politik an Kompetenz im Umgang mit Ängsten, Aggressionen und Verunsicherungen fehlt, denn Fremdenfeindlichkeit hat vor allem mit Angst zu tun. So wird deutlich gemacht, daß das "Vorführen" von Ausländerfeinden z.B. in Talkshows kein abschreckendes Beispiel, sondern eher das Gegenteil darstellt. Ansätze eines neuen Umgangs im Verhältnis von Ausländerfeindlichkeit und Medien werden entwickelt. Neue Formen der Vermittlung in den Medien werden vorgeschlagen, die ergänzt werden müssen durch weiterentwickelte Migrationspolitik, Integrationspolitik und Minderheitenpolitik. Dabei heißt die zentrale Forderung: Informationsdefizite abbauen und die Bevölkerung kompetent machen im Umgang mit Ängsten. Konkret wird gezeigt, was bei Medienbeiträgen berücksichtigt werden muß. (ICA)

Ausgehend von der Gewaltwelle, die in der Bundesrepublik nach der Vereinigung gegen Ausländer und Asylbewerber ausgegangen ist, wird nach den Einstellungen und Meinungen der deutschen Bevölkerung und nach den Problembereichen und Spannungsfeldern im Zusammenleben von Ausländern und Deutschen gefragt. Als einige Punkte werden u.a. Orientierungskrise und Gewaltbereitschaft, der Konkurrenzkampf um Arbeit, Wohnung und soziale Leistungen angeführt. Weitere, eher irrationale Elemente sind die Fremdenangst, aber auch Nationalismus und Rassismus als Identitätshilfen bei Verunsicherung. Abschließend werden auch die Medien und die Politik bei ihrer Rolle hinsichtlich der zugewanderten Bevölkerung einer kritischen Analyse unterzogen. (SH)

Der Beitrag versteht sich als Versuch einer Begriffsdefinition von "multikultureller Gesellschaft" und geht in essayistischer Form auf die Rahmenbedingungen von Multikulturalität ein. Besonderes Augenmerk legt die Autorin auf Fragen der nationalen Identität im Zuge der deutschen Wiedervereinigung und auf die Auswirkungen für ausländische Ethnien in Deutschland, die sie unter dem Kapitel "Rassismus und Nationalismus" skizziert. Als künftige Perspektive, mit der sich diesen Entwicklungen entgegentreten ließe, fordert die Autorin eine umfassende, kontinuierliche Migrations-, Integrations- und Minderheitenpolitik, die auf sozialen Ausgleich setzt, aber auch die Verunsicherungen in der einheimischen Bevölkerung ernst nimmt und sie abzuschwächen versucht. (rk)