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Im vorliegenden Beitrag wird nach dem Charakter der Veränderungen für die Lage der Arbeiterklasse und der Arbeiterbewegung in den kapitalistischen Ländern gefragt. Zur Arbeiterklasse im Kapitalismus gehören nach der Auffassung des Autors auch breite Schichten der Angestellten und der Beamten. Kern der Arbeiterklasse bilden die Arbeiter und Angestellten in der materiellen Produktion, der sich allerdings zahlenmäßig beträchtlich verringert. Für die Veränderungen werden insgesamt widersprüchliche Tendenzen festgestellt. Aufgrund intensiv erweiterter Reproduktion des Kapitalverhältnisses und verschärfter Rationalisierung verstärken sich Prozesse der Entsolidarisierung und der Konkurrenz zwischen Arbeitenden und Arbeitslosen, die wachsende soziale Differenzierung der Arbeiterklasse erschwert einheitliches Handeln; dennoch erhöhen die von der wissenschaftlich-technischen Revolution ausgehenden Veränderungen die objektiven Voraussetzungen für eine Erhöhung der Organisiertheit und Schlagkraft der Arbeiterklasse. (RG)

"Der Verfasser untersucht Strukturveränderungen innerhalb der Arbeiterschaft in westlichen Industriestaaten, weist auf die soziale Mobilität zwischen Arbeitern und Angestellten, zwischen Arbeitern und den Mittelschichten (Klein- und Kleinstunternehmer), auf Auswirkungen der Automatisierung (Veränderungen in der Qualifikationsstruktur), auf die Internationalisierung des Arbeitskräftemarktes und auf das Problem der Arbeitslosigkeit hin. Bezüglich der Arbeiterschaft in Entwicklungsländern wird von einer fortschreitenden Proletarisierung gesprochen. Es werden die Bedingungen für die Entwicklung des 'Klassenbewußtseins der Arbeiterklasse' und die Möglichkeiten der Klassenauseinandersetzung erörtert, wobei als 'Kampfformen', 'die von der bürgerlichen Statistik nicht erfaßt werden', 'Meetings, Demonstrationen der Friedens- und Arbeitslosenbewegung, Betriebsbesetzungen, Kurz-, Warn- und Solidaritätsstreiks' genannt werden. Hervorgehoben wird, daß solche Kampfaktionen in den Industriestaaten des Westens - im Gegensatz zu den Entwicklungsländern - vor allem infolge der Friedensbewegung zugenommen hätten und daß die Streiks 1984 in Westeuropa für höhere Löhne und kürzere Arbeitszeit die größere Entschlossenheit der Gewerkschaftsbewegung ausdrückten." (IGW-Referat)

"Der Verfasser polemisiert gegen im Westen vertretene Auffassungen (u.a. Dahrendorf), daß die Arbeiterschaft zahlenmäßig im Schrumpfen begriffen sei bzw. eine "absteigende Klasse" darstelle, und zählt ihr im Gegensatz dazu "die Arbeiter, die Mehrzahl der Angestellten und einen Teil der Beamten, darunter intellektuelle Lohnarbeiter sowohl in der Produktion als auch in der Zirkulation, in der Verwaltung und im Dienstleistungssektor" hinzu; einbezogen wird ferner "die relativ große Zahl jener Lohnarbeiter, die von Handwerkern, Gewerbetreibenden und werktätigen Bauern beschäftigt werden" (S. 635). Trotzdem werden Strukturveränderungen des Proletariats nicht verkannt; die dürften aber nicht zur Leugnung des Klassenkampfes verführen, sondern sie seien Gegenstand der marxistischen gesellschaftswissenschaftlichen Forschung." (Autorenreferat)

Aus Sicht der DDR