Friedensbewegung und Außenpolitik von unten: am Beispiel der Alpen-Adria-Friedensbewegung
In: Mitteleuropäische Perspektiven, S. 121-139
Als Mitglied der Alpen-Adria-Friedensbewegung schildert der Autor aus ökopazifistischer Sicht den Ost-West-Dialog der internationalen Friedensbewegung, die versäumten Möglichkeiten Österreichs, den Villacher Vorschlag und sein internationales Echo sowie die Arbeitsgemeinschaft Alpen-Adria und die Möglichkeiten, die daraus der Friedensbewegung entstehen. Beschrieben wird die Entwicklung und Politik der Friedensbewegung in Österreich seit den 80er Jahren, ihre Fixierung auf die Bundesrepublik Deutschland und das gegenläufige Bestreben unabhängiger Friedensinitiativen, eine austrozentristische und regionalistisch orientierte Bewegung zu gründen. Der Villacher Vorschlag wurde zum Anstoß für eine intensive und dauerhafte Zusammenarbeit mit Friedensgruppen aus Österreichs Nachbarländern. Die Alpen-Adria-Bewegung versteht sich als ein potentielles Modell für die friedliche Zusammenarbeit in Europa, "sozusagen Mitteleuropa im kleinen", und förderte ein Zusammenwachsen von Friedens- und Regionalismusbewegung. Dahinter steht auch das Konzept, dem Ziel einer Auflösung der Nationalstaaten von oben eine ebensolche von unten entgegenzusetzen. Beleuchtet wird ihre praktische Arbeit und die politische Kultur der Friedensbewegung. (ICK)