Marx und Engels für Frieden und Abrüstung
In: BZG: Beiträge zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Band 22, Heft 6, S. 837-850
ISSN: 0005-8068
In Auseinandersetzung mit bürgerlichen Behauptungen, Marx und Engels hätten jeden Krieg als Hebel zur proletarischen Revolution begrüßt, belegt der Verfasser anhand einer knappen Analyse ihrer Schriften, daß sie tatsächlich zu jeder Zeit Eroberungskriege der herrschenden Klassen bekämpft haben. Als Führer der Internationalen wies Marx nach, daß die herrschenden Ausbeuterklassen Kriege nicht nur als Ausweg aus inneren Krisen und zur Erhöhung der eigenen Profite führten, sondern auch, um die sich entwickelnde revolutionäre Arbeiterbewegung im eigenen Land zu zerschlagen. Dagegen betonte er die Klasseninteressen des Proletariats, die zur Entwicklung der nationalen Arbeiterbewegung und zur Durchsetzung des proletarischen Internationalismus eine Politik der Erhaltung des Friedens erforderten. Am Beispiel des Kampfes der Internationalen gegen den deutsch-französischen Krieg von 1870/71 wird die praktische Umsetzung dieser Politik illustriert. Im Ergebnis dieses Krieges sahen Marx und Engels die Wurzeln eines neuen, gesamteuropäischen Krieges. Gegen die Aufrüstungspolitik der europäischen Mächte entwickelte Engels 1893 ein auf allgemeine Abrüstung zielendes Militärprogramm. (ES)