Die Erfüllung von Strukturanpassungsprogrammen in Afrika südlich der Sahara
In: Afrika - Überleben in einer ökologisch gefährdeten Umwelt, S. 103-118
Der Verfasser untersucht in seinem Aufsatz die Erfüllung von Strukturanpassungsprogrammen, die von der Weltbank Ende der siebziger Jahre konzipiert worden sind und berichtet über Wege einer alternativen Strukturanpassungskonzeption für Afrika südlich der Sahara. Einleitend stellt er die Positionen der internationalen Finanzorganisationen und der Afrikanischen Alternative der Strukturanpassung gegenüber. Im folgenden hinterfragt er die Wirksamkeit der herkömmlichen Strukturanpassungsprogramme. In diesem Zusammenhang werden fünf zentrale Fragen beantwortet: (1) stärkere Stimulation und Vernetzung der Produktionstätigkeit in den Sektoren Landwirtschaft und Industrie? (2) Dauerhafte Konsolidierung der öffentlichen Haushalte? (3) Verbesserung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit? (4) Ließ die Strukturanpassungspolitik die Armut absinken? (5) Konnten zusätzliche ökologische Gefährdungen durch die Strukturanpassungspolitik vermindert werden? Der Verfasser verneint diese Fragen begründend und stellt seinerseits vier Imperative einer neuen Generation von Strukturanpassungsmaßnahmen auf: (1) neue Formen der Partizipation im gesamten Prozeß der Strukturanpassung sind notwendig; (2) die Orientierung der Strukturanpassung muß auf langfristige Perspektiven orientiert sein; Wirtschaftswachstum muß die ökologischen Grenzen innerhalb Landwirtschaft und Industrie berücksichtigen; (3) es sind neue Konzepte für eine armuts- und verteilungsorientierte Strukturanpassungspolitik notwendig, (4) es müssen neue Formen der internationalen Absicherung und Unterstützung der Strukturanpassungspolitik entwickelt werden. (ICC)