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Mehr als 190 Millionen Wahlberechtigte waren im Juli in Indonesien dazu aufgerufen, den neuen Präsidenten zu wählen. Gewonnen hat der bisherige Gouverneur der Hauptstadt Jakarta und Medienliebling Joko Widodo. Zur Durchsetzung seines ambitionierten Reformkurses bedarf es zuallererst parlamentarischer und innerparteilicher Macht. Beides hat Jokowi bislang nur bedingt. (KAS-Auslandsinformationen / SWP)

"Als nach dem 31. Oktober 2004 ein äußerst heterogenes, von Marxisten ebenso wie von Christdemokraten gebildetes Bündnis aus Linksparteien die Präsidentschaftswahlen in Uruguay gewann und der Arzt Tabaré Ramón Vázquez Rosas als Sieger feststand, feierte das kleine südamerikanische Land am Río de la Plata euphorisch den Wechsel. Erstmals in der Geschichte des MERCOSUR- Mitglieds Uruguay haben die Linken nach einem ruhigen, inhaltlich substanzlosen Wahlkampf die Macht erlangt und das Ende der Regierung des glücklosen sowie zuletzt unentschieden und beratungsresistent wirkenden Jorge Batlle vom konservativen Lager erwirkt. Die Erwartungen an die neue Regierung, deren Mehrheit auch in den zeitgleich abgehaltenen Abgeordneten und Senatswahlen bestätigt wurde, sind hoch. Uruguays Wirtschaft ist sanierungsbedürftig, die Vergangenheitsbewältigung nach der Militärdiktatur steht nach wie vor aus, und auch die innere Sicherheit in dem verarmenden Land lässt zu wünschen übrig. Vásquez selbst, der sein Kabinett vorwiegend mit gemäßigten Linken besetzt hat, wird als Machtmensch ohne feste Visionen beschrieben. Ob er die in ihn gesetzten Hoffnungen zu erfüllen und das Land nach vorne zu bringen vermag, bleibt abzuwarten." (Autorenreferat)