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ZusammenfassungDer Artikel untersucht Veränderungen und Unterschiede in Wertprofil und Kulturverständnis ausgewählter kollektiver politischer Akteure in der Bundesrepublik Deutschland und Österreich zwischen 1952 und 1994, wie sie mit Hilfe eines inhaltsanalytischen Verfahrens aus programmatischen kulturpolitischen Texten dieser Akteure rekonstruiert werden können. Das analysierte Textmaterial besteht aus Wahlprogrammen deutscher (CDU/CSU, FDP, Grüne, PDS, SPD) und österreichischer Parteien (FPÖ, GA, LIF, ÖVP, SPÖ), den kulturpolitischen Grundsatzerklärungen des Deutschen Städtetages und den Vorworten der Kunstberichte des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst. Die Auswertung erfolgt mittels multivariater statistischer Verfahren. In beiden untersuchten Staaten zeigen sich neben Unterschieden zwischen den einzelnen Kommunikatoren im Zeitverlauf Veränderungen im Kulturverständnis und ein Bedeutungsgewinn stärker individualisierender Kulturkonzepte bis zur zweiten Hälfte der 80er Jahre. Seitdem gewinnen kollektive Definitionen kultureller Identität in beiden Staaten tendenziell wieder an Gewicht.

Im vorliegenden Buch werden zunächst die rechtlichen Grundlagen des Systems der Kulturraumförderung und der interregionale Kulturlastenausgleich in seiner bisher praktizierten Form analysiert. Es folgt eine Untersuchung und Bewertung der Entscheidungsstrukturen und -prozesse sowie der Förderpraxis in den ausgewählten ländlichen Kulturräumen Erzgebirge und Oberlausitz/Niederschlesien sowie in den urbanen Kulturräumen Erzgebirge und Leipzig. Abschließend werden Vorschläge zu einer Optimierung des Fördersystems auf den verschiedenen Ebenen unterbreitet.