Familienpolitik gewinnt in immer mehr Städten, Kreisen und Gemeinden an Bedeutung. Ebenso setzen die familienpolitischen Strategien des Bundes und der Länder zunehmend auf der kommunalen Ebene an. Holger Wunderlich untersucht die Rahmenbedingungen, unter denen Familienpolitik auf der kommunalen Ebene zurzeit realisiert wird. Dabei zeigt sich, dass die strukturelle und kommunikative Organisation der Kommunen noch nicht in ausreichendem Maße auf die Bearbeitung familienpolitischer Themen ausgerichtet ist. Der Autor identifiziert Strategien und konkrete Ansatzpunkte, mit denen die familienpoli
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Das Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) hat von November 2009 bis Januar 2010 zum Thema "Kommunalverwaltung und Familienpolitik in NRW" eine schriftliche Befragung aller Kommunen in Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Fast jede zweite NRW-Kommune hat sich an dieser Befragung beteiligt. Hierfür möchten wir uns bei den Kommunen, die sich an der Befragung beteiligt haben, herzlich bedanken!Da es sich um eine Vollerhebung handelt und der Rücklauf sowohl bezogen auf die vier Gebietskörperschaftstypen als auch bezogen auf die Größe der Kommunen in seiner Zusammensetzung in einem hohen Maße der Verteilung der Kommunen in NRW entspricht, sind die im Auswertungsbericht nachzulesenden Ergebnisse repräsentativ für NRW.
In Deutschland hat der Geburtenrückgang der 1960er und 1970er Jahre erst Ende des letzten Jahrzehnts der staatlichen Familienpolitik Prominenz und neuen Schub gegeben. Familienpolitik in Deutsch¬land am Anfang des 21. Jahrhunderts versteht sich als Bevölkerungspolitik, die bezweckt, mit verbesserter Vereinbarkeit von Beruf und Familie das Ausmaß an Kinderlosigkeit zu senken und die Geburtenzahlen zu heben. Diese Ausrichtung orientiert sich an den Bedarfen von Mittelschichtfamilien, und sie fokussiert quantitative Aspekte der Leistung von Familien für die Gesellschaft. Tatsächlich gibt es in den Städten und Gemeinden aber eine Vielfalt von Lebenslagen der Familien mit unterschiedlichen Gefährdungen von Qualitäten der Entwicklung von Kindern, die nach differenzierten und integrativen örtlichen Politikansätzen unter Einbeziehung der Wirtschaft und zivilgesellschaftlicher Akteure verlangt. Örtliche Familienpolitik ist Investition in die nachwachsende Generation. Um passgenaue Lösungen für unterschiedliche Problemlagen entwickeln zu können, braucht es gute Informationsgrundlagen, die eine kommunale Familienberichterstattung schafft. Es braucht Zuständigkeiten für Familie in den Kommunen und die Beteiligung der Familien "vor Ort". Wirksame örtliche Familienpolitik integriert Aktivitäten unterschiedlicher individueller und korporativer Akteure, die geeignet sind, die Leistungen der Familien umfassend zu unterstützen. "Mehr Kinder" ist nicht genug.
"In Deutschland hat der Geburtenrückgang der 1960er und 1970er Jahre erst Ende des letzten Jahrzehnts der staatlichen Familienpolitik Prominenz und neuen Schub gegeben. Familienpolitik in Deutschland am Anfang des 21. Jahrhunderts versteht sich als Bevölkerungspolitik, die bezweckt, mit verbesserter Vereinbarkeit von Beruf und Familie das Ausmaß an Kinderlosigkeit zu senken und die Geburtenzahlen zu heben. Diese Ausrichtung orientiert sich an den Bedarfen von Mittelschichtfamilien, und sie fokussiert quantitative Aspekte der Leistung von Familien für die Gesellschaft. Tatsächlich gibt es in den Städten und Gemeinden aber eine Vielfalt von Lebenslagen der Familien mit unterschiedlichen Gefährdungen von Qualitäten der Entwicklung von Kindern, die nach differenzierten und integrativen örtlichen Politikansätzen unter Einbeziehung der Wirtschaft und zivilgesellschaftlicher Akteure verlangt. Örtliche Familienpolitik ist Investition in die nachwachsende Generation. Um passgenaue Lösungen für unterschiedliche Problemlagen entwickeln zu können, braucht es gute Informationsgrundlagen, die eine kommunale Familienberichterstattung schafft. Es braucht Zuständigkeiten für Familie in den Kommunen und die Beteiligung der Familien 'vor Ort'. Wirksame örtliche Familienpolitik integriert Aktivitäten unterschiedlicher individueller und korporativer Akteure, die geeignet sind, die Leistungen der Familien umfassend zu unterstützen. 'Mehr Kinder' ist nicht genug." (Autorenreferat)
"Kinder wachsen in Städten in unterschiedlichen räumlichen Umwelten mit ungleichen Lebenschancen auf. Anhand der beiden Städte Mülheim an der Ruhr und Gladbeck wird dies exemplarisch gezeigt; außerdem werden die Folgen für Familienpolitik benannt. " (Autorenreferat)
Familienpolitik gewinnt heute nach einem jahrzehntelangen Schattendasein wieder zunehmend an Aufmerksamkeit – sowohl in den gesellschaftspolitischen Diskursen der Öffentlichkeit als auch auf der politischen Agenda. In der wissenschaftlichen Auseinandersetzung lässt sich eine starke Fokussierung auf die Bundespolitik feststellen. Dabei sind es gerade die Kommunen, die nah an den Problemen der Familien sind und in denen unmittelbarer Handlungsdruck entsteht. Vor Ort wird die Lebenssituation der Familien geprägt und hier entscheiden sich Lebenswege und Lebenschancen ihrer Mitglieder. Die Beiträge des Bandes nehmen diese Ebene in den Blick und machen deutlich, dass eine wirkungsorientierte Familienpolitik ohne die Berücksichtigung der kommunalen Ebene zu kurz greift.
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