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Angesichts des Ölbooms im Kaspischen Raum sollte man erwarten, daß die Anrainerstaaten des Kaspischen Meers zu den wohlhabendsten Nachfolgestaaten der UdSSR gehören. Dies trifft jedoch nicht zu. Trotz hoher Zuflüsse von Auslandskapital gehören die öl- und gasproduzierenden Staaten Aserbeidschan und Turkmenistan zu den ärmsten Ländern der GUS. Auch in Kasachstan haben die Investitionen in diesem Sektor das wirtschaftliche Wachstum kaum positiv beeinflussen können. Auch hat keine nennenswerte Steigerung der Öl- und Gasproduktion in diesen Staaten stattgefunden. Die aus politischen und geopolitischen Gründen bislang ungelöste Pipelinefrage wirkt sich ebenso hinderlich aus wie - im Falle Kasachstans - die Marktferne und die niedrige Qualität des teuer produzierten Öls. (BIOst-Mrk)

Die Auflösung der CSSR Anfang 1993 zeigt, wie unterschiedlich sich die außenwirtschaftlichen Beziehungen von Landesteilen entwickeln, die zuvor ein wirtschaftliches Ganzes gebildet hatten. Sowohl im Hinblick auf die Außenwirtschaftspartner als auch auf die Warenstruktur des Außenhandels haben sich die Tschechische Republik und die Slowakei in gänzlich unterschiedliche Richtungen entwickelt. Wenngleich die EU der größte Außenhandelspartner beider Staten ist, zeigt die Slowakei doch eine stärker nach Osteuropa hin orientierte Außehandelsentwicklung als die Tschechische Republik. Auch spielt die CEFTA eine größere Rolle für die Slowakei als für die Tschechen. Die Industriezweige, auf die die Slowakei spezialisiert ist, sind im Vergleich zur Tschechischen Republik arbeitsintensiver. (BIOst-Mrk)

Die Bedeutung der EU für die Wirtschaftsbeziehungen der baltischen Staaten nimmt von Norden (Estland) nach Süden (Litauen) hin zunehmend ab. Die unterschiedliche Perzeption und Behandlung dieser Länder durch die EU ist in diesem Maße nicht direkt auf objektiv zu konstatierende Unterschiede zwischen den drei baltischen Staaten zurückzuführen. Lettland hat inzwischen in bezug auf die Außenhandelsorientierung gegenüber der EU in rascher Weise zu Estland aufgeschlossen. Während Lettland seine Außenhandelspartner im gesamten EU-Spektrum sucht, konzentrieren sich die außenwirtschaftlichen Beziehungen Estlands primär auf die relativ neuen EU-Mitglieder Schweden und Finnland. (BIOst-Mrk)

Zwischen Mitte 1996 und Anfang 1997 erlebte Bulgarien einen weit stärkeren Zusammenbruch der Wirtschaft als alle anderen Staaten Osteuropas - mit der möglichen Ausnahme des durch den Kollaps des Pyramidensystems krisengeschüttelten Albanien. Die für Bulgarien typische makroökonomische zyklische Entwicklung verweist auf drei grundlegende Probleme: die hohe Außenverschuldung, die fehlende Reform der Staatsbetriebe und Banken sowie den Mangel an ausländischen Direktinvestitionen. Die in der Wirtschaftsführung herrschende Korruption und Inkompetenz hat diese Probleme noch verschärft und ausländische Investoren ferngehalten. (BIOst-Mrk)

Zur Evaluierung der wirtschaftlichen Situation der Mittelklasse in den osteuropäischen Transformationsstaaten stehen nur wenige empirische Daten zur Verfügung. Anhand eines Lohnvergleichs in verschiedenen Berufen in einigen Ländern und am Beispiel der Automobilentwicklung in Ungarn versucht der Autor, die Einkommens- und Konsumstruktur dieser Mittelklasse genauer zu bestimmen. (BIOst-Mrk)

Außenstehende Beobachter gehen häufig von der Annahme einer starken Ähnlichkeit der drei baltischen Staaten aus. In Wirklichkeit unterscheiden sich diese sowohl voneinander als auch von anderen postkommunistischen Staaten. Dies gilt auch für die Wirtschaftspolitik. Die jeweils verfolgte makroökonomische Politik, der Außenhandel, die Investitionspolitik und das Bankwesen sowie die Privatisierungsstrategie sind durch große Unterschiede gekennzeichnet. Der Autor geht den Gründen für diese Unterschiede nach und diskutiert die Perspektiven der wirtschaftlichen Entwicklung in diesen Ländern. (BIOst-Mrk)

Slowenien verfügt über den höchsten Lebensstandard aller postkommunistischen Länder und hat eine hohe makroökonomische Stabilität erreicht. Das Land erfüllt bereits vollständig bzw. beinahe drei der von der EU im Vertrag von Maastricht genannten Kriterien für die Europäische Währungsunion und unterhält intensive Wirtschaftsbeziehungen zur Europäischen Union. Dennoch konnte Slowenien im Vergleich zu Estland nur wenig ausländische Direktinvestitionen akquirieren. Das slowenische Privatisierungsprogramm wird von westlichen Beobachtern zudem als unnötig kompliziert und als zu sehr das gegenwärtige Management begünstigend angesehen. (BIOst-Mrk)

Auf der Basis des Gini-Koeffizienten wird die Entwicklung der sozialen und wirtschaftlichen Ungleichheit in bezug auf die Haushaltseinkommen in mehreren ehemaligen kommunistischen Ländern in den Jahren 1987 bis 1988 sowie 1993 untersucht. Während die Visegrad-Länder und Slowenien die Werte von Mitgliedstaaten der Europäischen Union erreichen, weisen die Ergebnisse vieler GUS- Staaten vergleichbare Werte lateinamerikanischer Staaten auf. (BIOst-Mrk)

Zu Beginn der neunziger Jahre wurde die armenische Wirtschaft durch eine Reihe externer Schocks an den Rand des Zusammenbruchs gebracht. Seit 1994 zeichnen die makroökonomischen Indikatoren jedoch ein positives Bild der Wirtschaftsentwicklung. Gleichwohl bleibt Armenien abhängig von internationaler Unterstützung, vor allem durch die USA, die EU, den Weltwährungsfonds und die Weltbank. Die hohen sozialen Kosten des wirtschaftlichen Stabilisierungsprogramms in Armenien haben dazu geführt, daß die positive Sicht der Entwicklung Armeniens bei internationalen Institutionen von einem großen Teil der armenischen Bevölkerung nicht geteilt wird. Dies findet in dem guten Abschneiden des Oppositionskandidaten Manukyan bei den Präsidentschaftswahlen 1996 seinen Ausdruck. Ein Erfolg Manukyans hätte zu einer ernsten Belastung der Beziehungen Armeniens zu Weltwährungsfonds und Weltbank führen können. (BIOst-Wpt)

Der Zusammenbruch der Währung, drastische Preissteigerungen, das Sinken der Reallöhne und die zunehmende Verarmung der Bevölkerung haben 1996 zu einem katastrophalen Jahr für die bulgarische Wirtschaft werden lassen. Mit seiner hohen Auslandsverschuldung und der geringen Attraktivität für ausländische Investoren ist Bulgarien ohne internationale Hilfe unfähig, notwendige Importe zu finanzieren oder seine Schulden zu bedienen. Den Hintergrund für diese prekäre Situation bilden sowohl die in Bulgarien besonders schwerwiegenden Erblasten der kommunistischen Ära als auch Versäumnisse früherer Regierungen. Die gegenwärtige sozialistische Regierung ist die erste Regierung in Bulgarien, die Ansätze zu einem signifikanten Strukturwandel unternommen hat. Gleichwohl stehen, vor allem im Zusammenhang mit dem jüngsten Kredit des Internationalen Währungsfonds, weitere einschneidende strukturelle Anpassungsmaßnahmen bevor, deren Umsetzung die Regierung weiter von der sie tragenden Partei und der Wählerschaft entfremden kann. (BIOst-Wpt)

Dollarlöhne in den postkommunistischen Übergangsgesellschaften Osteuropas dienen zur Messung des Lebensstandards, als Indikator der Arbeitsmarktlage und als Maßstab für den Erfolg der wirtschaftlichen Transformation und die Weltmarktintegration eines Landes. Der Verfasser zeigt, daß der Einsatz von Dollarlöhnen in Quer- wie Längsschnittuntersuchungen allerdings mit einer Reihe von Imponderabilien behaftet ist. Gleichwohl sind einige generelle Trends erkennbar. So macht das durchweg niedrige Dollarlohnniveau der Reformstaaten deutlich, daß eine erfolgreiche Anpassung an den Weltmarkt noch kaum gelungen ist. Lohnniveauunterschiede zwischen den Staaten reflektieren unterschiedliche Wohlstandsniveaus. Die unterschiedliche Dollarlohnentwicklung in der Tschechischen Republik und in Bulgarien macht den unterschiedlichen Erfolg der Wirtschaftsreformen in beiden Staaten sichtbar. Eine Längsschnittbetrachtung läßt überdies erkennen, daß die Löhne in den Übergangsgesellschaften typischerweise bereits vor Einsetzen eines Produktionsaufschwungs zu steigen beginnen. (BIOst-Wpt)