In: Journal of modern European history: Zeitschrift für moderne europäische Geschichte = Revue d'histoire européenne contemporaine, Band 1, Heft 1, S. 80-95
Der Beitrag thematisiert den gegenwärtigen Forschungsstand der Sozialgeschichtsschreibung als eine "unreflektierte Abhängigkeit von den Selbstbeschreibungen der Gesellschaft". Paradigmatisch dafür ist das Bemühen, unter dem Signum der "Postmoderne" für eine neue thematische und theoretische Vielfalt und Heterogenität von Zugangsweisen zur Geschichte zu plädieren und sich von den "Meisterdenkern" und den "großen Erzählungen" zu verabschieden. Vor diesem Hintergrund versuchen die vorliegenden Überlegungen, das "alte" Produktionsparadigma als Grundlage sozialgeschichtlicher Forschung zu umreißen und Perspektiven für die konzeptionelle Öffnung des Sozialen zu diskutieren. Am Beginn steht eine Auseinandersetzung mit der in letzter Zeit äußerst intensiven Forschung über Vorgeschichte und Traditionen der heutigen Sozialgeschichtsschreibung vornehmlich in Deutschland. Die an Stratifikation oder Desintegration orientierten Ansätze der Sozialgeschichtsschreibung müssen sich fragen lassen, ob sie nicht zu einer Verharmlosung von sozialer Ungleichheit als einer andauernden Folge funktionaler Differenzierung tendieren. Deswegen hat ein Umbau der Kategorien und der Semantik stattgefunden, mit der Formen sozialer Ungleichheit beschrieben werden. Dies beinhaltet den Verzicht darauf, soziale Gruppen und Schichten in ein "Netz von Definitionen" einzufangen und "schachtelartig" vertikal übereinander zu stapeln, wie es dem Muster hierarchischer Stratifizierung entspricht. (ICA2)
In: L' homme: European review of feminist history : revue europénne d'histoire féministe : europäische Zeitschrift für feministische Geschichtswissenschaft, Band 12, Heft 1
Das Forschungsprojekt 'Meinungsumfragen in der Konkurrenzdemokratie. Der Aufstieg der Umfrageforschung und seine Auswirkungen auf die Parteien und den politischen Massenmarkt 1945/49-1990' versucht, Fragen der politischen Geschichte unter strukturellen Bedingungen aufzuwerfen, um die Einrichtung und die Durchführung von Umfragen bei den politischen Parteien in der Bundesrepublik zu beschreiben. Die drei Dimensionen von 'politics', 'polity' und 'policy' werden herangezogen, um den Einfluss der Instrumente der Umfrageforschung auf das praktische Denken und den diskursiven Wortlaut der Politik am Beispiel der beiden Volksparteien SPD und CDU zu analysieren. ; The research project 'public opinion polling in a democracy: the rise of survey research and its effects an political parties and the political mass market 1945/49-1990' tries to draw upon questions of political history in structural terms in order to describe the establishment and use of polling by political parties in the FRG. The three dimensions of politics, polity and policy are taken into account to analyse the influence of the instruments of survey research an practical reasoning and discoursive wording of politics at the example of the two mass parties SPD and CDU.
Das Forschungsprojekt 'Meinungsumfragen in der Konkurrenzdemokratie. Der Aufstieg der Umfrageforschung und seine Auswirkungen auf die Parteien und den politischen Massenmarkt 1945/49-1990' versucht, Fragen der politischen Geschichte unter strukturellen Bedingungen aufzuwerfen, um die Einrichtung und die Durchführung von Umfragen bei den politischen Parteien in der Bundesrepublik zu beschreiben. Die drei Dimensionen von 'politics', 'polity' und 'policy' werden herangezogen, um den Einfluss der Instrumente der Umfrageforschung auf das praktische Denken und den diskursiven Wortlaut der Politik am Beispiel der beiden Volksparteien SPD und CDU zu analysieren. (ICIÜbers)