Doreen Zillmann untersucht aus soziologischer Perspektive unwahrhaftige Selbstdarstellungen am Partnermarkt 'Online-Dating'. Die Autorin belegt eindrucksvoll, dass anhand von Massendaten aus dem Online-Dating eine neue Perspektive auf (Mikro-) Prozesse der Paarbildung möglich wird. Auf Grundlage einer innovativen Datenbasis bestehend aus Befragungs- und Prozessdaten (Profil- und Interaktionsdaten) einer exemplarischen Kontaktbörse werden Ergebnisse zu Verbreitung und Ausmaß unwahrhaftiger Darstellungen sowie zum Einfluss partnerschaftlicher Chancen vorgestellt. Doreen Zillmannist Referentin für Bevölkerungsstatistiken am Bayerischen Landesamt für Statistik. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bamberg. Sie bearbeitete dort zwei DFG-Projekte zur Partnerwahl im Internet.
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Doreen Zillmann untersucht aus soziologischer Perspektive unwahrhaftige Selbstdarstellungen am Partnermarkt "Online-Dating". Die Autorin belegt eindrucksvoll, dass anhand von Massendaten aus dem Online-Dating eine neue Perspektive auf (Mikro-) Prozesse der Paarbildung möglich wird. Auf Grundlage einer innovativen Datenbasis bestehend aus Befragungs- und Prozessdaten (Profil- und Interaktionsdaten) einer exemplarischen Kontaktbörse werden Ergebnisse zu Verbreitung und Ausmaß unwahrhaftiger Darstellungen sowie zum Einfluss partnerschaftlicher Chancen vorgestellt. Der Inhalt Theorien der Partnerwahl Online-Partnermärkte Nonresponse-Analyse von Befragungsdaten mithilfe prozessproduzierter Daten Explikation von Täuschungsformen auf Online-Kontaktbörsen Unwahrhaftige Darstellungen im Online-Dating Die Zielgruppen Dozierende und Studierende der Sozialwissenschaften mit dem Schwerpunkt handlungs- und markttheoretische Sozialforschung Praktiker aus dem Bereich Online-Dating-Plattformen und Datenbanken, Nutzer von Online-Dating-Angeboten Die Autorin Doreen Zillmann ist Referentin für Bevölkerungsstatistiken am Bayerischen Landesamt für Statistik. Zuvor war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bamberg. Sie bearbeitete dort zwei DFG-Projekte zur Partnerwahl im Internet
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"Unwahrheiten sind alltägliche Bestandteile sozialer Interaktionen. Sie treten im Alltag jedoch meist nur in Form kleinerer Lügen und 'Schummeleien', wie es umgangssprachlich heißt, auf. Ein Ziel von Unwahrheiten kann sein, sich eine bessere Position zu verschaffen, um daraus Vorteile beispielsweise in Form sozialer Wertschätzung durch Andere zu erhalten. Der vorliegende Beitrag untersucht Unwahrheiten bei der Selbstdarstellung im Kontext der Partnerwahl auf Online-Kontaktbörsen. Mithilfe von Daten aus einer Online-Befragung von Nutzern einer Online-Kontaktbörse wird untersucht, ob Muster unwahrer Selbstdarstellung im Nutzerprofil beobachtbar sind und wie die Merkmale der Akteure die beobachtbaren Muster der Unwahrheit beeinflussen. Dazu führen die Autoren eine analytische Unterscheidung von spezifischer und unspezifischer Kompensation nachteiliger partnerschaftlicher Chancen ein. Die empirischen Analysen konzentrieren sich auf unwahre Profildarstellungen des Bildungsniveaus und der physischen Attraktivität. Die Ergebnisse zeigen deutliche geschlechts- und merkmalsspezifische Muster unwahrer Selbstdarstellung. So zeigt sich beispielsweise hinsichtlich der Körpergröße ein signifikanter Effekt bei Männern, nicht jedoch bei Frauen: Es sind vor allem kleine Männer, die eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, ihre Körpergröße im Nutzerprofil unwahr darzustellen. Diese Strategie bezeichnen die Autoren als spezifische Kompensation nachteiliger Chancen am Partnermarkt. Die Analysen bestätigen aber auch die Erwartung hinsichtlich Strategien der unspezifischen Kompensation: tatsächliche oder vermeintliche -Nachteile in einem Merkmal können dazu führen, dass sich Akteure in einem anderen Merkmal unwahr darstellen, ebenso können Nachteile in einem Merkmal durch Stärken in anderen Merkmalen kompensiert werden. Mit Hilfe der unspezifischen Kompensation ist es möglich, Unwahrheiten in einem Merkmal gering und damit auch verzeihlich zu halten." (Autorenreferat)
"Mit ihrer wachsenden Verbreitung ist die Partnerwahl im Internet zu einem bemerkenswerten Gegenstand des öffentlichen Diskurses geworden. Viele, meist negativ konnotierte Annahmen über die Eigenschaften und den Ablauf der Partnerwahl im Internet, insbesondere hinsichtlich ihrer Risiken und Nachteile, zirkulieren heute in den Medien und beeinflussen deren öffentliche Wahrnehmung. In diesem Beitrag präsentieren wir weit verbreitete Stereotype zum (immer noch) neuen Phänomen der Partnerwahl im Internet. Diese Klischees und Vorurteile, die in (Online-) Zeitungen und Zeitschriften, Online-Ratgebern, Blogs und Diskussionsforen recherchiert wurden, werden mit empirischen Fakten konfrontiert. Basierend auf verschiedenen deskriptiven Analysen diskutieren wir, ob bzw. inwieweit zehn populäre Vorstellungen mit der empirischen Realität der digitalen Partnersuche in Deutschland übereinstimmen." (Autorenreferat)
"Im Mittelpunkt des Beitrags stehen die spezifischen Gelegenheitsstrukturen und Funktionalitäten, die Internetkontaktbörsen ihren Nutzern zur Partnersuche bieten. Aus Sicht der empirischen soziologischen Partnerwahlforschung wird idealtypisch herausgearbeitet, hinsichtlich welcher Aspekte des Partnerwahlprozesses die Akteure bei der Partnersuche im Internet heute mit neuen Herausforderungen und Chancen konfrontiert sind. Anhand zweier Beispiele aus der aktuellen Forschung wird aufgezeigt, inwiefern sich die Prozesse und Mechanismen der Partnerwahl im Internet von den klassischen Handlungskontexten des Alltags unterscheiden." (Autorenreferat)