Non-R&D, Interactive Learning and Economic Performance: Revisiting Innovation in Small and Medium Enterprises
In: ifh Working Paper No. 17/2019
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In: ifh Working Paper No. 17/2019
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Working paper
Dies ist eine Festschrift für Detlef Brandes zum 75. Geburtstag. Ein Vorwort für sie zu verfassen, ist kein leichtes Unterfangen, denn die beeindruckende wissenschaftliche Arbeit und die Tätigkeit von Detlef Brandes sind schon vor zehn Jahren in der Festschrift zum 65. Geburtstag ausführlich gewürdigt worden. Der inzwischen leider verstorbene Hans Lemberg zeichnete damals den wissenschaftlichen Lebensweg des Jubilars in bewegender Weise nach, von den Archivstudien des jungen Doktoranden in der Tschechoslowakei der 1960er Jahre über die Tätigkeit am Collegium Carolinum in München, an der Freien Universität Berlin und die internationalen Wanderjahre, die ihn nach Florenz, New York, Stanford und Sapporo geführt hatten, bis er nach einem kurzen Intermezzo in Oldenburg 1991 auf die Stiftungsprofessur für "Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa" an die Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf berufen wurde. .
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In der Langfristperspektive hat im Bereich der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) die Innovationsdynamik nachgelassen. Dies gilt vor allem für solche Segmente der mittelständischen Wirtschaft, die typischerweise weniger stark auf eigene Forschung und Entwicklung setzen. Um entsprechende KMU zu Innovationsanstrengungen zu bewegen, bildet der Abbau bzw. die Milderung von konkreten Hemmnisfaktoren einen möglichen Ansatzpunkt für die Wirtschaftspolitik. Um die dahingehende Informationsbasis zu verbessern, hat das ifh Göttingen zusammen mit der KfW Research eine wissenschaftliche Untersuchung durchgeführt. Gemäß der erstellten Klassifizierung des KMU-Sektors sind es tatsächlich die weniger FuE-aktiven Innovatoren, die vor einer Reihe von finanziellen und nicht-finanziellen Hemmnissen stehen. Hierbei sind vier Unternehmensgruppen zu unterschieden. Die erste Gruppe zeichnet sich durch eine starke FuE-Orientierung und eine unterdurchschnittliche Bedeutung von Innovationshemmnissen aus. Die anderen drei Gruppen weisen dagegen eine geringere FuE-Aktivität auf - gleichzeitig spielen jeweils bestimmte Innovationshemmnisse (Finanzierungsprobleme, organisatorisch-personelle Defizite, regulatorisch-administrative Belastungen, Marktrisiko) eine überdurchschnittliche Rolle. Die Verschiedenartigkeit dieser Hemmniskonstellationen spricht für eine breite Ausrichtung der KMU-Innovationsförderung. Auf dieser Grundlage geht die Studie der Frage nach, inwiefern das Vorliegen bestimmter Innovationshemmnisse mit den Besonderheiten einer weniger FuE-orientierten Innovationsweise zusammenhängt. Diese sind im Kern auf spezifische Lern- und Wissensbedingungen zurückzuführen - genauer gesagt die Tatsache, dass innovative Problemlösungskompetenzen hier stark auf anwendungsnahem, praktischem Erfahrungswissen basieren. Um sich der Komplexität von Erfahrungswissen und informellen Lernprozessen anzunähern, wird auf die Handwerkseigenschaft von KMU als Indikator zurückgegriffen. Davon abgegrenzt stehen mögliche Beschränkungen aufgrund der kleineren Unternehmensgröße im Vordergrund. Im Ergebnis zeigt sich, dass kleinere Unternehmen unter allgemeinen Kosten- und Risikogesichtspunkten und im Hinblick auf konkrete Finanzierungsaspekte in ihrer Innovationsaktivität beeinträchtigt sind. Dies liefert eine mögliche Begründung für die Existenz einer gezielten KMU-Innovationsförderung. Unabhängig von ihrer meist kleinbetrieblichen Struktur müssen innovationsaktive Handwerksunternehmen darüber hinaus häufig kompetenzbezogene Hemmnisse meistern - etwa wenn sie angesichts von technologischen Veränderungen nicht schnell genug dazu in der Lage sind, organisatorische Anpassungen vorzunehmen oder nötiges technologisches Know-how aufzubauen. Verallgemeinernd wird hieran deutlich, wie wichtig gerade in den traditionelleren, KMU-dominierten Branchen eine effektive Bereitstellung von externem wissenschaftlich-technischen Wissen und die Unterstützung beim Aufbau eines adäquaten mitarbeiterorientierten Innovationsmanagements ist. Konkret spricht dies somit auch für die Existenz von handwerksspezifischen Unterstützungsmaßnahmen im Innovationsbereich, die über die allgemeine KMU-Förderung hinausgehen. ; In the long-run, innovation performance has weakened somewhat in German small and me-dium enterprises (SMEs). In particular, this holds true for such parts of the SME sector who do not (or hardly) engage in formal research and development (R&D). In order to remove the innovation barriers in these SMEs, public policy may play an important role. The empirical analysis reveals that less R&D-oriented SMEs are indeed more likely to face a number of constraints in their innovation activities. There are four distinct types of compa-nies. Group 1 shows a strong emphasis on own in-house R&D and is less prone to suffer from innovation barriers. The other groups are all marked by a lower degree of R&D activity. In each case, certain obstacles (financial barriers, competence-related barriers, administra-tive and regulatory barriers or market barriers) are more pronounced than in the other groups. Each bundle of barriers has a distinct nature. To address this heterogeneity, a broad-based approach to promoting SME innovation is needed. In the second part of the empirical analysis, the present study examines whether companies whose mode of innovation is less characterized by formal processes of R&D face a specific set of innovation barriers. It is argued that these barriers essentially result from a specific knowledge environment, dominated by practical knowledge and experienced-based learning. However, this informal aspect of the knowledge base in many SMEs is hard to measure em-pirically. In order to operationalize it, the existence of craft skills is used as a proxy. Apart from that, this study also concentrates on potential disadvantages associated with smaller firm size. The results show that small SMEs are constrained in their ability to innovate be-cause of high economic risk, high costs and funding problems. This may be a clear indication that smaller firms are hampered in their innovation activities, thus offering a possible justifica-tion for the existence of SME innovation policy. Beyond that, there is evidence that craft SMEs - irrespective of their smaller size - are more likely to perceive competence-related barriers as important, for example, when technological change requires them to adapt their organizational processes and structures or to absorb new knowledge and technologies. This raises certain implications for innovation policies targeting more traditional areas of the economy, which are often dominated by SMEs (e.g. the need for strengthening the linkages to scientific and technical knowledge or supporting the implementation of staff-related inno-vation management practices). In a narrow sense, these results give some indication that policy measures designed to specifically meet the needs of craft SMEs are of relevance.
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In der Langfristperspektive hat im Bereich der kleineren und mittleren Unternehmen (KMU) die Innovationsdynamik nachgelassen. Dies gilt vor allem für solche Segmente der mittelständischen Wirtschaft, die typischerweise weniger stark auf eigene Forschung und Entwicklung (FuE) setzen. Um entsprechende KMU zu Innovationsanstrengungen zu bewegen, bildet der Abbau bzw. die Milderung von konkreten Hemmnisfaktoren einen möglichen Ansatzpunkt für die Wirtschaftspolitik. Gemäß der erstellten Klassifizierung des KMU-Sektors sind es tatsächlich die weniger FuEaktiven Innovatoren, die vor einer Reihe von finanziellen und nicht-finanziellen Hemmnissen stehen. Hierbei sind vier Unternehmensgruppen zu unterschieden. Die erste Gruppe zeichnet sich durch eine starke FuE-Orientierung und eine unterdurchschnittliche Bedeutung von Innovationshemmnissen aus. Die anderen drei Gruppen weisen dagegen eine geringere FuE-Aktivität auf - gleichzeitig spielen jeweils bestimmte Innovationshemmnisse (Finanzierungsprobleme, organisatorisch-personelle Defizite, regulatorisch-administrative Belastungen, Marktrisiko) eine überdurchschnittliche Rolle. Die Verschiedenartigkeit dieser Hemmniskonstellationen spricht für eine breite Ausrichtung der KMU-Innovationsförderung. Auf dieser Grundlage geht die Studie der Frage nach, inwiefern das Vorliegen bestimmter Innovationshemmnisse mit den Besonderheiten einer weniger FuE-orientierten Innovationsweise zusammenhängt. Diese sind im Kern auf spezifische Lern- und Wissensbedingungen zurückzuführen - genauer gesagt die Tatsache, dass innovative Problemlösungskompetenzen hier stark auf anwendungsnahem, praktischem Erfahrungswissen basieren. Um sich der Komplexität von Erfahrungswissen und informellen Lernprozessen anzunähern, wird auf die Handwerkseigenschaft von KMU als Indikator zurückgegriffen. Davon abgegrenzt stehen mögliche Beschränkungen aufgrund der kleineren Unternehmensgröße im Vordergrund. Im Ergebnis zeigt sich, dass kleinere Unternehmen unter allgemeinen Kosten- und Risikogesichtspunkten und im Hinblick auf konkrete Finanzierungsaspekte in ihrer Innovationsaktivität beeinträchtigt sind. Dies liefert eine mögliche Begründung für die Existenz einer gezielten KMU-Innovationsförderung. Unabhängig von ihrer meist kleinbetrieblichen Struktur müssen innovationsaktive Handwerksunternehmen darüber hinaus häufig kompetenzbezogene Hemmnisse meistern - etwa wenn sie angesichts von technologischen Veränderungen nicht schnell genug dazu in der Lage sind, organisatorische Anpassungen vorzunehmen oder nötiges technologisches Know-how aufzubauen. Verallgemeinernd wird hieran deutlich, wie wichtig gerade in den traditionelleren, KMU-dominierten Branchen eine effektive Bereitstellung von externem wissenschaftlich-technischen Wissen und die Unterstützung beim Aufbau eines adäquaten mitarbeiterorientierten Innovationsmanagements ist. Konkret spricht dies somit auch für die Existenz von handwerksspezifischen Unterstützungsmaßnahmen im Innovationsbereich, die über die allgemeine KMU-Förderung hinausgehen. ; unReviewed
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Die allgemeine Vorstellung von staatssozialistischen Diktaturen ist trotz aller Fortschritte der historischen Forschung immer noch stark von einer Unterscheidung zwischen "Macht" und "Gesellschaft" geprägt. Demnach beruhte das Handeln in solchen Regimen in erster Linie auf Zwang und Angst vor Repression. Doch ist es notwendig, genauer nach verschiedenen Motivationen und Formen systemkonformen und -stabilisierenden Handelns jenseits des Drucks von Partei und Staatsicherheit zu fragen. Aus diesem Grund betrachten die Autoren dieses Sammelbandes mit Hilfe der Analysekategorie "Loyalität" am Beispiel von Themenbereichen wie Migration und Umverteilung nach dem Zweiten Weltkrieg, Feindpropaganda, Sozial- und Konsumpolitik, Intellektuelle und Künstler sowie Kirche im Sozialismus verschiedene gesellschaftliche Aspekte der Funktionsweise der staatssozialistischen Systeme in der SBZ/DDR, der Tschechoslowakei und Polen in den Jahren 1945 bis 1989.
Die allgemeine Vorstellung von staatssozialistischen Diktaturen ist trotz aller Fortschritte der historischen Forschung immer noch stark von einer Unterscheidung zwischen "Macht" und "Gesellschaft" geprägt. Demnach beruhte das Handeln in solchen Regimen in erster Linie auf Zwang und Angst vor Repression. Doch ist es notwendig, genauer nach verschiedenen Motivationen und Formen systemkonformen und -stabilisierenden Handelns jenseits des Drucks von Partei und Staatssicherheit zu fragen. Aus diesem Grund betrachten die Autoren dieses Sammelbandes mit Hilfe der Analysekategorie "Loyalität" am Beispiel von Themenbereichen wie Migration und Umverteilung nach dem Zweiten Weltkrieg, Feindpropaganda, Sozial- und Konsumpolitik, Intellektuelle und Künstler sowie Kirche im Sozialismus verschiedene gesellschaftliche Aspekte der Funktionsweise der staatssozialistischen Systeme in der SBZ/DDR, der Tschechoslowakei und Polen in den Jahren 1945 bis 1989. Inhalt: Einleitung Peter Haslin
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In: Kommunismus und Gesellschaft Band 10
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In: Schriftenreihe Band 10383
Die vorliegende "Machbarkeitsstudie für eine (inter-)nationale Plattform für die Hochschullehre" behandelt die Frage, ob, und wenn ja: wie bzw. in welcher Umsetzungsvariante und mit welchem Aufwand eine hochschulübergreifende Plattform für die digitale Lehre in Deutschland – aber auch in internationaler Perspektive – sinnvoll realisierbar ist. Sie legt den Fokus auf die Erarbeitung eines bundesweit machbaren Konzepts im Sinne eines Gestaltungsvorschlags. Die Frage der Machbarkeit war dabei aus drei Gründen besonders komplex: 1. Der "Gegenstand" dieser Analyse, mithin die avisierte "Plattform für die Hochschullehre" kann sehr unterschiedlich verstanden werden. Handelt es sich dabei schlicht um eine Softwarelösung, die für alle Hochschulen als Technologie-Plattform operativ nutzbar sein soll? Oder ist damit – in Anlehnung an die aktuellen Diskussionen über "Plattform-Ökonomien" – eher eine umfassende, polyvalente Kooperations-Plattform gemeint, die komplementäre Angebote und Services rund um akademisches Lehren und Lernen verbindet und es durch die Nutzung von Synergie- und Größeneffekten ermöglicht, ein umfassendes digitales Bildungsangebot für eine möglichst große Zielgruppe aufzubauen? Dieser Interpretationsspielraum wurde zwar seitens des Auftraggebers durch bestimmte Zielvorgaben umschrieben, allerdings waren diese zunächst recht abstrakt und vielfältig, was dazu führte, dass im Rahmen der Machbarkeitsanalyse ein Schwerpunkt auf die Entwicklung sinnvoller Gestaltungsstrategien und -modelle gelegt wurde. 2. Die Komplexität der Machbarkeitsuntersuchung wurde zweitens dadurch erhöht, dass es in Deutschland auf unterschiedlichen politischen und organisatorischen Ebenen ganz unterschiedliche Bedarfe, Erwartungen und Interessenslagen gibt. Dabei ist nicht nur grundsätzlich zwischen der Anbieter- und Nachfrageseite – sprich Hochschulen und Hochschul-Lehrenden einerseits und Studierenden/Lernenden andererseits – zu unterscheiden, sondern es gibt daneben viele weitere relevante "Stakeholder", wie zum Beispiel die ...
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Frankreichs jüngster Präsident gilt als unnahbar, aber auch als sehr charmant und willensstark. Wer ist dieser Mann, der scheinbar aus dem Nichts kam? Was prägte ihn? Wer sind die Menschen an seiner Seite? Welche Rolle wird er für Deutschland und Europa spielen? Anne Fuldas einfühlsam erzählte Biographie zeigt den Menschen Macron in all seinen Facetten und Widersprüchen. Sie vermittelt eindrücklich, mit wem wir es in den nächsten fünf Jahren zu tun haben.
World Affairs Online
In: EckertDossiers 4 (2021)
Amerika-Bilder und Amerika-Wissen bilden ein Themenfeld, das in hohem Maße das Selbstverständnis der heutigen europäischen Gesellschaften berührt – und damit auch die in Deutschland und Tschechien. Dies ist in politischer Hinsicht zum einen auf die Bedeutung der USA im zwanzigsten Jahrhundert, vor allem als größte westliche Siegermacht des Zweiten Weltkriegs, zum anderen auf ihre Rolle als Führungsmacht des westlichen Bündnisses im Ost-West-Konflikt zurückzuführen. Hier beeinflusste sie als (demokratisches) Vorbild und als Feindbild ganze Generationen, in manchen Fällen – wie in der westdeutschen Linken – zuweilen beides zusammen: ungezügelter Kapitalismus und die Bürgerrechtsbewegungen der Sechzigerjahre waren hier zwei Seiten derselben Medaille. Mindestens ebenso bedeutsam war der Einfluss der USA in der Populärkultur, vor allem im Bereich der Mode, Musik und Filmindustrie. Hier faszinierte (und fasziniert) sie Menschen über Grenzen und politische Lager hinweg. Ein weiteres beredtes Zeugnis davon, das schon in die Zeit vor dem zwanzigsten Jahrhundert zurückreicht, legen die große Auswanderungswellen nach Übersee ab – vor allem eben in die USA, die auf in Europa lebende Menschen eine starke Imaginationskraft ausstrahlten und für die Hoffnung auf ein erträglicheres Leben standen. Amerika war und ist eine der wirkmächtigsten Projektionsflächen der europäischen Gesellschaften. Eigene Wünsche, Hoffnungen, aber auch Kritik und Unsicherheiten ließen sich über eine Wahrnehmung, Diskussion und Reflexion von Amerika-Bildern und Amerika-Wissen hervorragend verhandeln. Nicht zuletzt leistete dies einer Selbstvergewisserung Vorschub, denn oftmals schärfte sich das Bild von eigenen Identitätskonstruktionen (zumindest von Teilen der Gesellschaft) bei Betrachtung der amerikanischen "Freunde" bzw. "Feinde" jenseits des Atlantiks. Die Gemeinsame Deutsch-Tschechische Schulbuchkommission hat sich daher diesem Themenfeld angenommen und veröffentlich im vorgelegten Sammelband ausgewählte Vorträge der vom 15. bis 17. November 2018 im sächsischen Bad Schandau veranstalteten XV. deutsch-tschechischen Schulbuchkonferenz zum Thema "Amerika-Wissen und Amerika-Bilder. Transatlantische Beziehungen in Schulbüchern und Populärkultur in Deutschland und Tschechien".
Christian Pfaffl, Nina Czernich und Oliver Falck, ifo Institut, erstellen eine Bestandsaufnahme zur Entwicklung der Digitalisierung in Deutschland. Ihre Analyse ergibt ein heterogenes Bild. Bei den untersuchten Digitalisierungsbereichen liegt Deutschland häufiger im Mittelfeld oder auf den hinteren Plätzen, anstatt zu den internationalen Spitzenreitern zu zählen. Volker Zimmermann, KfW, kritisiert, dass in Deutschland im internationalen Vergleich nur geringe Summen in Informationstechnologien investiert werden. Das sei mit ein Grund dafür, dass die Entwicklung digitaler Technologien keine Stärke des deutschen Innovationsystems und Deutschland bei der Anwendung digitaler Technologien kein Vorreiter sei. Auch fehlen in den Unternehmen sowohl IT-Kenntnisse in der Breite der Belegschaft als auch IT-Spezialisten. Hilfreiche Maßnahmen zur Unterstützung der Digitalisierungsanstrengungen bieten die Förderung von Grundlagenforschung und der Entwicklung digitaler Standards. Für Vera Demary und Henry Goecke, Institut der deutschen Wirtschaft, ist es erforderlich, dass Deutschland aktiver die Digitalisierung auf allen Ebenen vorantreibt. Vor allem müsse das Tempo der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung erhöht werden. Aber auch eine Förderung auf europäischer Ebene sei sinnvoll, beispielweise das europäische Plattformökosystem Gaia-X, das es insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen erleichtert, ihre Daten zu bewirtschaften. Silke Schönert, Rheinische Fachhochschule Köln, zeigt, dass sich nahezu alle eGovernment-Projekte, z.B. die Einführung der E-Akte oder die Digitalisierung der Verwaltungsleistungen, nicht im Zeitplan befinden bzw. nicht fristgerecht abgeschlossen werden. Zum einen wurde die Komplexität der Architektur unterschätzt. Weiterhin verlängerten sich die Projektzeiten durch Personalengpässe und ein insgesamt hoher Abstimmungsaufwand in der Zusammenarbeit der Projektbeteiligten. Abhilfe könnte ein organisationsweites systematisches Multiprojektmanagement schaffen. Thomas Hess und Christoph Egle, Bayerisches Forschungsinstitut für digitale Transformation (BIDT), schlagen vor, zur Unterstützung der digitalen Transformation in Deutschland das Prinzip des "Dotted-Line"-Konzepts anzuwenden. Es besagt, dass Einheiten eines Unternehmens in einer zweiten Berichtslinie einer übergeordneten Einheit nur fachlich und damit nicht disziplinarisch unterstellt werden. Auf der Ebene von Bundeskanzler*in/Ministerpräsident*in würde eine zentrale Koordinationseinheit eingerichtet ebenso wie in den einzelnen Ministerien. Disziplinarisch wären die Einheiten auf Ministerialebene den Minister*innen und fachlich der Koordinationseinheit von Bundeskanzler*in/Ministerpräsident*in unterstellt. Ein Vorteil des "Dotted-Line"-Konzepts wäre, dass die Digitalpolitik in jedem Ministerium verankert ist und so alle Ressorts digitalpolitische Themen bearbeiten. Im internationalen Vergleich zeigt sich, dass deutsche Unternehmen abgeschlagen hinter Vertretern aus anderen Industrienationen zurückfallen. Nach Ansicht von Helmut Krcmar, Technische Universität München, liegt es auch daran, dass viele deutsche Unternehmen die digitale Transformation eher als Last denn als eine Chance begreifen. Um diese grundlegende Änderung in der Denkweise zu erreichen, seien Führungskräfte gefragt, die den Transformationsprozess begleiten, und die Entwicklung einer digitalversierten Belegschaft.
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